Rückblick auf 2019 und Ausblick auf 2020

Bobst-Bilanz: ein gutes Geschäftsjahr 2019

Die Labelexpo war in 2019 eine der Hauptattraktionen für Bobst. 2020 steht dann im Zeichen der drupa
Die Labelexpo war in 2019 eine der Hauptattraktionen für Bobst. 2020 steht dann im Zeichen der drupa (Quelle: Bobst)

Trotz einer leichten Konjunkturabschwächung und generell pessimistischer Prognosen meldet Bobst für 2019 ein gutes Geschäftsjahr.

Im Laufe des Jahres 2019 war der Bedarf an mehr Automatisierung, um Produkte schneller auf den Markt bringen und besser an kundenspezifische Wünsche anpassen zu können, in Gesprächen mit den Kunden ein stetiges Thema – sowohl mit Markenartikelherstellern als auch Verpackungsherstellern. Dabei gewinnt das Wort „Workflow“ zunehmend an Bedeutung. Denn alle, an der Herstellung von Verpackungen beteiligten Seiten sind, sich der Notwendigkeit einer besseren Verpackungsproduktion bewusst. Heute ist die Verpackungsherstellung ein linearer Prozess mit voneinander getrennten Kontrollpunkten. In Zukunft wird dieser Prozess agil und flexibel, vollständig kontrolliert, vernetzt, sicher und auf eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ausgerichtet sein.

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Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend wichtige Rolle und ist heute ein wesentlicher Faktor im Design von Verpackungen im Hinblick die Form, die Materialien, die Farben, die Nachhaltigkeit und die Kosten. Darüber hinaus liegen noch nicht erfüllte Anforderungen rund um die Themen Workflow und Vernetzbarkeit auf dem Tisch. Entsprechende Lösungen – vor allem im Zusammenhang mit der Digitalisierung des Prozesses – werden auf der drupa 2020 einen Fokus der Diskussionen bilden.

Bereich Etiketten und flexible Verpackungen

Das Jahr 2019 kann mit drei Schlüsselbegriffen charakterisiert werden: Digitalisierung, Farbsteuerung und Nachhaltigkeit. Wichtige Produktankündigungen von Bobst zeigten, wie eine ganze Branche agiler wird und die Anforderungen der Markenartikelhersteller effektiv unterstützt.

Bobst brachte Innovationen auf den Markt. Die in die Master M5 integrierten Techniklösungen Ink-On-Demand (IoD) und DigiColor verändern die Dynamik der Etikettenindustrie im Hinblick auf Farbkonsistenz, Wiederholbarkeit und nachhaltigen Betrieb. Die Bobst Hybriddruckmaschine Master DM5 von Bobst, die auf der Labelexpo 2019 mit integrierter Mouvent-Inkjet-Technik vorgestellt wurde, setzt laut Bobst neue Maßstäbe. Es handelt sich um die Etikettendruckmaschine mit dem bislang höchsten Digitalisierungsgrad. Sie kann fast jeden Druckauftrag ausführen. Diese Druckmaschine liefert höchste Druckqualität und gleichzeitig zusätzliche Funktionen wie Beschichtung, Lackierung, haptische Effekte, Kaltfolie, Prägung, Stanzen, Flexodruck und Druck variabler Daten in einem Durchgang und mit Nonstop-Produktivität. Sie war der Star auf der Labelexpo und steht für eine Neubelebung des Flexodrucks..

Auf der K 2019 zeigte die Ankündigung recycelbarer Hochbarrierelösungen das Engagement von Bobst in Sachen Nachhaltigkeit. Die auf der K 2019 vorgestellte Flexodruckmaschine Vision CI ermöglicht eine für alle Auflagengrößen geeignete Produktion flexibler Verpackungen mit lösemittelbasierten oder wasserbasierten Druckfarben. Die kompakte und bedienerfreundliche Maschine wartet mit Techniken auf, die eine höhere Maschinenproduktivität und mehr Nachhaltigkeit ermöglichen.

Nachdem die ersten beiden Kunden die neue 6- und 7-Farben-Etikettendruckmaschine LB702-UV mit Inline-Finishing von Mouvent getestet hatten, bezeugten sie ihre laut Bobst volle Zufriedenheit mit dieser neuen Digitaldrucklösung für Etiketten. Sie druckt bei einer Geschwindigkeit bis 100 m pro Minute und ermöglicht den Kunden den Einstieg in neue Anwendungen, die sie mit ihren bisherigen Anlagen nicht abdecken konnten. Die mit wasserbasierten Druckfarben arbeitende Etikettendruckmaschine LB702-WB wurde nach der Brüsseler Messe bei einem belgischen Unternehmen installiert.

Der Blick auf 2020 lässt ein zunehmendes Interesse an der Produktion nachhaltiger flexibler Verpackungen erwarten. Bobst geht davon aus, dass einige kunststoffbasierte Verpackungen gegen Faltschachteln ausgetauscht und andere Verpackungen aus dünneren, neu entwickelten flexiblen Materialien hergestellt werden. Der Trend, nicht recycelbare Verpackungen aus Verbundmaterialien, die aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, gegen recycelbare Alternativen aus Monomaterialien zu ersetzen, wird sich nach Unternehmensangaben deutlich verstärken. Man will weiterhin mit Partnern zusammenarbeiten, um neue innovative Lösungen zu entwickeln, die Markenartikelhersteller dabei unterstützen, ihre Verpflichtungen zur besseren Recyclingfähigkeit zu erfüllen. Die Nachfrage nach Druckanwendungen und -verfahren mit wasserbasierten und EB-Druckfarben wird zunehmen. Der Etikettenmarkt entwickelt sich weiter in Richtung vollständiger Digitalisierung und mehr Veredelung. Der Druck mit festem Farbsatz wird verstärkt eingesetzt werden, womit das Arbeiten mit Sonderfarben künftig unkritischer wird.

Das Jahr 2020 steht unter dem Zeichen der drupa, auf der Bobst seine Vision für die Verpackungsindustrie präsentieren will. Nach Angaben des Unternehmens muss die gesamte Produktionskette nach Industrie 4.0-Kriterien neu definiert werden. Die Verpackungshersteller werden mit ihren Werken mehr und mehr auf Vernetzbarkeit, Digitalisierung und Automatisierung setzen – was Auswirkungen für die Maschinen, die Prozesse und die Menschen haben wird. Unter Bobst Packaging 4.0 will das Unternehmen Lösungen daher anbieten, um die Verpackungshersteller dabei unterstützen, die neuen Anforderungen der Markenartikelhersteller zu erfüllen.