Beschichtungsspezialist im Porträt

Intercoat – 35 Jahre Firmengeschichte im Wandel der Zeit

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Seit mehr als 35 Jahren ist die Firma AMC AG Intercoat als Hersteller selbstklebender Informationsträger im deutschen und internationalen Markt aktiv.

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Ein Blick auf die Firmengeschichte zeigt, wie eine enge partnerschaftliche Kundenbeziehung die Basis liefert für anhaltenden Geschäftserfolg in Zeiten des Wandels von Märkten und Technologien. Ein Bericht von Jasmin Dehne*

Schon die Gründung der Firma verdankt Intercoat dem ausformulierten Bedarf eines zukünftigen Kundenunternehmens. Gesucht wurde, von der Geschäftsführung der Druckerei Multicolor, damals eine der größten Druckereien in Norddeutschland, ein Beschichtungsbetrieb, der nicht in Übersee oder Asien, sondern kundennah in unmittelbarer Nachbarschaft ansässig sein sollte. So wurde Intercoat auf Initiative von Firmengründer Joachim Dähnick im April 1982 – zunächst als Hersteller von Bogenware – in Kaltenkirchen bei Hamburg aus der Taufe gehoben.

Diese enge Verbundenheit Intercoats mit den lokalen mittelständischen Betrieben kennzeichnet bis heute das Geschäft. Spannen sich die unternehmerischen Tätigkeiten heute auch über den gesamten Globus – die Firma beliefert über 60 Länder der Erde – so ist die Kundennähe auf allen Kontinenten durch ein funktionelles Netz internationaler Verkaufs- und Logistikpartner vor Ort und extensive Besuchsreisen der Vertriebskollegen gesichert. Gleichzeitig stammen sämtliche im Werk in Kaltenkirchen verarbeitete Rohstoffe ausschließlich aus Europa – die Förderung des lokalen Mittelstandes behält Intercoat bei der Lieferantenauswahl stets im Blick.

Intercoat Weinetikett 1

Nachfrage im Etikettenbereich stieg

War der Kundenwunsch schon Vater der Geburtsstunde Intercoats, so blieb er auch fortan immer im Mittepunkt der Firmenaktivitäten. Schnell stieg die Nachfrage nach weiteren Angeboten nun auch zunehmend im Etikettenbereich, so dass schon Ende der 80er Jahre eine zweite Beschichtungsanlage installiert werden konnte.

Mit fundiertem fachlichen Know how, handwerklichem Können und reichlich technischer Kreativität setzte von nun an Wolfgang Schaps als Technischer Leiter und späterer Geschäftsführer Technik, Einkauf & Entwicklung mit seinem Team alles daran, den noch kleinen Maschinenpark in Sicherheit, Effizienz und Qualität beständig zu verbessern und individuelle Kundenwünsche – oft zunächst im bekannten Trial and Error Verfahren – an den Maschinen zu erfüllen.

Wolfagng Schaps, Intercoat
Innovative und kontinuierliche Betriebserweiterung mit Augenmaß: Wolfgang Schaps, Technischer Leiter und Geschäftsführer Intercoat (Quelle: Intercoat)

Neue Verpackungen – neue Etiketten

Stand zunächst die Produktion von PVC-Etiketten mit Qualitätsmerkmalen wie unkomplizierter Bedruckbarkeit und robuster, farbstabiler Anwendung im Vordergrund, so legten bald neue Grundmaterialien rasch an Bedeutung zu.

Denn im neuen Jahrtausend entwickelten sich die Verpackungstechnologien rasant: PET- statt Glasflaschen wurden nun etikettiert, Tuben aus elastischen Materialien waren die neuen Untergründe für Haftetiketten. Lebensmittel und andere Konsumprodukte aus aller Welt sollten sicher und hygienisch verpackt und ansprechend etikettiert den Konsumenten erreichen. Die neuen technischen Möglichkeiten des Digitaldrucks brachten Werber auf immer kreativere Gestaltungsideen, denen die Trägerfolien gerecht werden sollten.

So entwickelte mit der Etikettenindustrie auch Intercoat seine Produktionstechnologien parallel weiter: Neue Materialien wie das weiche PE erforderten bei speziellen Druckverfahren die Aufbringung eines extra Topcoats. Steifer und reißfester, aber auch dünner war das neu eingesetzte PP, mit dem sich der seit den späten Nullerjahren so beliebte ‘No Label Look’ für Szene-Getränke und Kosmetika gut realisieren ließ.

Insbesondere für die Lebensmittelverpackungen wurden Spezialmaterialien entwickelt. PE und das hervorragend dafür geeignete PP wurden für Extremanwendungen bei Pasteurisierungs- und Tiefkühlverfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln optimiert.

Vom Verkäufer zum Berater

 Der neuen Vielfalt stand ein ebenfalls neuer Kundenkreis gegenüber: Nicht immer war es nun der gelernte Drucker, der auf der Suche nach den besten Materialien war. Etikettendruck fällt heute immer häufiger in die Aufgabenbereiche von Spezialisten ursprünglich anderer Kompetenzbereiche, z. B. Grafik und Kreation. Ihnen helfen bei Intercoat fachkundige Ansprechpartner, wie z. B. Peter Stamer (62), Sales Manager für Deutschland. Seit 23 Jahren im Unternehmen und seit neun Jahren unterwegs für seine Kunden, kennt Stamer Markt und Technik bis in jedes Detail und teilt sein Wissen gern mit den Kunden, um so immer das genau passende Material für das jeweilige Projekt zu finden.

Mit seinem umfassenden Materialüberblick aus 14 Jahren Einkaufsleitung und einem stets offenen Ohr für individuelle Wünsche macht Stamer sich gemeinsam mit seinen Kunden auf die Suche nach der optimalen Projektlösung – und zwar direkt vor Ort, an der Druckmaschine oder, wenn gewünscht oder erforderlich, gleich beim Endkunden im Gespräch mit dem Produktionsteam. Und sollte sogar er einmal nicht auf Anhieb das passende Material Lösung, bringt Stamer seinen Kollegen aus der Technischen Entwicklungsabteilung von Intercoat einfach mit.

Denn auch die einzelnen Schritte des Fertigungsprozesses müssen genau verstanden werden. „Suche ich eine Lösung für pasteurisierbare Etiketten, dann gehe ich zum Endkunden und schaue mir vor Ort an, wie pasteurisiert wird“, erzählt Stamer, „mit dem Prozess vor Augen und dem Materialwissen im Hintergrund kann ich so stets die beste Lösung finden.“

Einbruch Asien erfolgreich abgewehrt

Der enge Kundenkontakt bewährte sich zu Beginn der 2000er Jahre, als immer mehr Anbieter aus dem asiatischen Raum in den Markt eintraten und mit breiten Angebotspaletten und scheinbar konkurrenzlosen Preisstrategien für etliche Beschichtungsbetriebe zur Herausforderung und oft zur existenziellen Bedrohung wurden.

Auch Intercoat bekam die Wende zu spüren: Waren zu Beginn der 90er Jahre die asiatischen Länder noch klassisches Exportland für Intercoats Produkte, traten sie nun als direkte Konkurrenzanbieter auf. Doch große Quantitäten und günstige Einkaufspreise konnten den Kunden nicht zwangsläufig den Geschäftserfolg garantieren. Was fehlte, war die qualifizierte Beratung und das Verständnis für Produktionsabläufe und Endkundenwünsche – angesichts der sich immer weiter spezialisierenden Prozesse ein heute unabdingbarer Erfolgsfaktor.

„Wir verkaufen heute nicht mehr in erster Linie ein Material“, so Peter Stamer, „sondern Lösungen, die vom Endprodukt her gedacht sind: Wie ist die Ware beschaffen, auf der das Etikett kleben soll? Welchen Zweck erfüllt sie und wofür steht sie? Nur wenn ich die Sprache des Kunden spreche, kann ich dessen Ideen und Bedürfnisse auch wirklich verstehen.“

Dabei erfolgt der Informations-und Erfahrungsaustausch durchaus in beide Richtungen: Die Gespräche mit dem Kunden, seine Probleme und Wünsche liefern den Technikern aus der Forschungsabteilung immer wieder Anstöße für Neuentwicklungen und Optimierung des Angebotes. „Das eindimensionale Verkaufsmodell Angebot – Bestellung – Lieferung hat heute ausgedient“, so Stamer, „Das optimale Endprodukt ist heute immer eine Gemeinschaftsarbeit von unserem Kunden, dessen Endkunden und uns als Lieferanten. Nur gemeinsam Hand in Hand können wir sowohl projektbezogen als auch langfristig wirtschaftlich erfolgreich sein.“ Diesen Grundsatz gibt Stamer heute auch gern an seine jungen Kolleginnen und Kollegen weiter.

Mit neuen Technologien neue Möglichkeiten entdecken

Und auf diese warten neue, spannende Aufgaben: Zu beobachten, welche Möglichkeiten sich im Zuge der weiteren Digitalisierung – das Smart-Label als Träger digitaler Informationen sei hier nur beispielhaft genannt – sich noch ergeben werden und daraus das eigene Angebot im ständigen Dialog immer weiter zu entwickeln, ist ihre Herausforderung für die Zukunft.

Neben der modernen Kundenbetreuung, gewährleistet eine ständige Optimierung und Erweiterung des Technologieparks, dass Intercoat nicht nur auf neue Entwicklungen reagieren, sondern diese mit aktuellen Expansionsprojekten als Schrittmacher aktiv mitgestalten kann. Denn gerade die Maschinen des modernen Digitaldruckes verlangen im Vergleich zu den Offset- und Flexo-Verfahren eine erhöhte Qualitätsleistung der zu bedruckenden Materialien.

Dr. Hauke Nicken, Intercoat
Dr. Hauke Nicken, Leiter der Testreihe „Curtain Coating“, ist mit seinen neuen Entwicklungen von Produkten und Verfahren immer dicht am Puls des Marktes (Quelle: Intercoat)

So kann Anfang nächsten Jahres nächsten Jahres Wolfgang Schaps eine dritte Beschichtungsanlage in der neu errichteten Werkshalle in Betrieb nehmen. Und bereits im März 2018 wird ein neues Auftragswerk für die Vorhangbeschichtung von Klebstoffen (Curtain Coating) aufgestellt. „Mit dieser Technik können wir künftig mehrere, funktionell verschiedene Klebstofflagen gleichzeitig auftragen“,  berichtet Projektleiter Dr. Hauke Nicken. „Dies eröffnet uns eine Fülle völlig neuer Kombinationsmöglichkeiten für Klebstoffe mit Spezifikationen unterschiedlichster Art“. Unter seiner Federführung werden in den kommenden Wochen hierzu eingehende Tests zu den Möglichkeiten gefahren, über die wir ebenfalls berichten werden.

Intercoat heute

Das Unternehmen Intercoat ist Teil der Unternehmensgruppe AMC AG, einem weltweit erfolgreichen und anerkannten Hersteller von selbstklebenden Informationsträgern. Die drei produzierenden Divisionen Intercoat, Print Inform und Global Notes beschichten, verarbeiten und konfektionieren dabei verschiedene Feinpapiere und Folien zu hochwertigen Endprodukten. Jahrelanges Know-how, die sorgfältige Auswahl von Rohstoffen, die ausschließliche Verwendung lösemittelfreier und qualitativ hochwertiger Klebstoffe sowie eine perfekte Rundumbetreuung sind unser Rezept für zufriedene Kunden weltweit.

Intercoat – Eckdaten

  • Firmengründung: 1982
  • MA-Zahl: 140
  • Umsatz > 75 Mio (2017)
  • Absatz: 140 Mio m² (2017)
  • Export in mehr als 60 Länder weltweit

Meilensteine Firmengeschichte Intercoat

  • 1982: Gründung als Hersteller von Bogenware
  • 1982/83: Produktionsaufnahme mit erster Beschichtungsanlage
  • 1983: Beginn der weltweiten Verkaufsaktivitäten
  • 1992: Produktionsaufnahme der zweiten Beschichtungsanlage/ Einstieg in das Etikettengeschäft
  • 1995: Aufbau der Vertriebsniederlassung in Spanien
  • 1996: Einbringung des Unternehmens in die AMC-Holding
  • 1999: Umsatz erreicht 30 Mio. €
  • 2000: Aufbau der Vertriebsniederlassung England
  • 2006: Zusammenführung der drei Schwesterfirmen Intercoat, Printinform und Global Notes unter dem Dach der AMC Pancke AG, erste Zertifizierung für HP Indigo
  • 2015: Erwerb der Rollenschneider 7, 8, 9 und neuer Logistikhalle mit 2.500qm
  • 2016: Konzernerlös erreicht 120 Mio. €
  • 2017: Erweiterung des Firmengeländes und Errichtung neuer Produktionshalle, Umzug in neues Bürogebäude
Jasmin Dehne, AMC
Jasmin Dehne (Quelle: Intercoat)

*Jasmin Dehne ist als Managerin Industrial Marketing für die Unternehmenskommunikation von AMC AG Intercoat verantwortlich. Zuvor war die diplomierte Politikwissenschaftlerin als PR-Beraterin in Hamburger PR-Agenturen tätig und arbeitete anschließend in internationalen Konzernen wie Unilever, RWE DEA und Airbus. Seit 2016 ist sie Inhaberin der Kommunikationsagentur Fairwinds Media in Hamburg, die schwerpunktmäßig die Presse- und PR-Arbeit von Non Profit Organisationen und Kulturschaffenden betreut.

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