Starkes Engagement des VskE

Nachhaltigkeit findet viel Resonanz

Eindrücke von der ersten Round-table-Veranstaltung der VskE zur Gründung des Arbeitskreises Nachhaltigkeit
Eindrücke von der ersten Round-table-Veranstaltung der VskE zur Gründung des Arbeitskreises Nachhaltigkeit (Quelle: Michael Scherhag)

Mit einem Round Table startete der VskE bereits 2019  in das Thema „Umweltgerechte und nachhaltige Verpackung aus Sicht der Etiketten“. Bis heute ist daraus ein schlagkräftiger Arbeitskreis geworden, der zur nächsten VskE-Tagung erste Ergebnisse präsentieren wird. Robert Mägerlein’ berichtet.

Logo_Green-Label-Printing klein 200 pixel hochDie Meldungen über Plastikmüll in den Ozeanen haben die Öffentlichkeit aufgeschreckt. Der Aufschrei gegen diesen katastrophalen Zustand hat dazu geführt, dass vor allem die Kunststoff-Industrie sowie Lebensmittelkonzerne und Verpackungshersteller von Umweltorganisationen und Medien verstärkt ins Kreuzfeuer genommen werden.

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Da Etiketten sehr oft Teil von Verpackungen sind, hat diese Situation zwangsläufig Auswirkungen auf die Mitglieder des VskE. Die Branche muss sich der Frage nach der Umweltverträglichkeit ihrer Produkte eher früher als später stellen. Die gemeinsame Basis des Verbandes eröffnet bei der Suche nach praxisgerechten Antworten die Chance, nötige Informationen für eine Analyse der aktuellen Situation zusammenzutragen, um daraus mögliche Lösungen abzuleiten.

Erfolgreiches Forum

Aus diesem Grund hatte der VskE im Mai 2019 eine Round-Table-Veranstaltung initiiert. Alle VskE-Mitglieder, die sich aktiv beim Thema „Umweltgerechte und nachhaltige Verpackung aus Sicht der Etiketten“ einbringen wollten, waren zur Teilnahme an diesem Forum eingeladen. Das Thema fand überraschend großen Zuspruch, so dass am Kick-off-Meeting rund 70 Vertreter der ordentlichen wie auch der fördernden Mitglieder teilnahmen.

Unterteilung der VskE-Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit in mehrere Untergruppen
Unterteilung der VskE-Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit in mehrere Untergruppen (Quelle: VskE)

Um das Thema effizient bearbeiten zu können, wurden einzelne Bereiche definiert, die auf verschiedene Gruppen verteilt wurden. Die Aufteilung sieht folgende Themenbereiche vor:

  • Marktbeobachtung
  • Einsatz recyclinghaltiger Materialien
  • Ressourcenverwendung in der Etikettenfertigung
  • Recycling von Verpackungen und Reststoffen
  • Begriffsdefinitionen, Normen und rechtliche Rahmenbedingungen

Seit dem ersten Meeting im Mai 2019 haben die Gruppen zu ihren jeweiligen Themen bereits erste Ergebnisse erarbeitet.

Strukturiert Informationen sammeln

Zu folgenden Zielsetzungen sollen auf den kommenden Tagungen in den Jahren 2020 und 2021 die aktuell zusammengetragenen Informationen präsentiert werden.

1.) Begriffsdefinitionen, Normen und rechtliche Rahmenbedingungen

Die relevanten Definitionen, Normen und rechtlichen Rahmenbedingungen werden in einer eigenen Gruppe zusammengetragen. Was sich im ersten Augenblick wie eine einfache Fleißarbeit anhört, ist aufgrund der fast babylonischen Verwirrung von Begriffen etc. eine sehr aufwendige Aufgabe. Ein Leitfaden soll Klarheit in die Begriffe, Normen und rechtlichen Rahmenbedingungen bringen. Mit Hilfe dieses Leitfadens werden VskE-Mitglieder in die Lage versetzt, in Gesprächen mit Kunden auf ein umfangreiches Kompendium mit konkreten Informationen zurückgreifen zu können.

2.) Recycling von Verpackungen und Reststoffen

Eine wichtige Zielsetzung der Etikettenindustrie wird es in Zukunft sein, die Kunden zielgerichtet in der Auswahl von Materialien zur umweltgerechten Gestaltung ihrer Verpackungen beraten zu können. Dazu ist fundiertes Hintergrundwissen über den Prozess der Sortierung und der Verwertung von Verpackungen und Reststoffen erforderlich. Deshalb sucht die Gruppe 2 in Zusammenarbeit mit Entsorgungsunternehmen nach dem richtigen Verständnis des Sortier- und Verwertungsprozesses. Anhand von noch auszuarbeitenden Handlungsempfehlungen können die Mitglieder zukünftig eine Kundenberatung bieten, mit der sich die Recyclingfähigkeit der Verpackungen verbessern lässt.

3.) Ressourcenverwendung in der Etikettenfertigung

Natürlich ist der VskE auch bereit, „vor der eigenen Haustür zu kehren“! Die sparsame bzw. effiziente Verwendung von Ressourcen wie Gas, Wasser, Strom, Materialien, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und letztlich auch der Einsatz der Mitarbeiter kann in allen Unternehmen einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Ergänzt werden die Aktivitäten durch Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen wie Abgase, Abwasser, Lärm und Abfall. Die einschlägige Arbeitsgruppe formuliert hierzu einen Leitfaden mit Aktionen und Investitionen, wie ein Etikettenbetrieb möglichst nachhaltig und umweltgerecht zu betreiben ist.

4.) Einsatz recyclinghaltiger Materialien

Neue Verpackungen zum größten Teil aus recycelten Materialien zu gestalten, muss ein Ziel der gesamten Verpackungsindustrie sein. Gegenwärtig zeigen sich in der Praxis in dieser Hinsicht noch sehr viele Hürden. Nur selten erfüllen recycelte Materialien die gleichen Funktionen wie das „Original“. Oft sind sie auch nur uneingeschränkt verwertbar. Die Arbeitsgruppe 4 sucht nach alternativen Materialien aus recycelten Rohstoffen. Für die VskE-Mitglieder soll in einem Leitfaden erarbeitet werden, wo die Möglichkeiten und die Grenzen beim Einsatz recyclinghaltiger Materialien in der Produktion liegen.

5.) Marktbeobachtung

Die anhaltende Diskussion zum Thema Verpackung und der gesellschaftliche Druck, umweltgerechte Lösungen zu entwickeln, ist notwendig. Beides ist Anlass, Strukturen und Abläufe zu überprüfen und zu verändern. Dadurch wird der Einsatz von Materialien und deren Wiederverwertung effizienter gestaltet.

Fruchtbare Diskussionen führen zu den ersten Ergebnissen
Fruchtbare Diskussionen führen zu den ersten Ergebnissen (Quelle Michael Scherhag)

Regelmäßige Treffen für umfangreiche Informationen

Neue gesetzliche Regelungen, aber auch die privaten Initiativen der Handels- und Lieferunternehmen stellen die Etikettenindustrie immer wieder vor neue Herausforderungen. Die Arbeitsgruppe zur Marktbeobachtung soll kontinuierlich verfolgen, welche Informationen über Publikationen, Medien, Industrie, Kunden oder andere Mitglieder veröffentlicht werden. In regelmäßigen Abständen sollen VskE-Mitglieder eine Zusammenfassung mit einschlägigen Informationen über aktuelle Entwicklungen erhalten. Auf diese Weise sind Verbandsmitglieder gut auf die jeweiligen Herausforderungen vorbereitet.

Kompetente Beratung

Der VskE und seine Mitglieder können (nur) einen begrenzten Beitrag zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz leisten. Eine kompetente Beratung der Kunden bei der Gestaltung von Verpackungen und bei der Auswahl ökologisch sinnvoller Materialien ergibt sich jedoch ein Hebel, um insgesamt eine spürbare Wirkung zu erzielen. Die Ergebnisse, die von der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit in Round-Table-Veranstaltungen oder separaten Meetings zusammengetragen werden, sollen hierfür eine breite Basis bereitstellen. An dieser Stelle profitiert der VskE auch von der guten Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, öffentlichen Stellen oder Unternehmen. Das bestehende Netzwerk wird stetig ausgebaut – zum Wohle der Mitglieder und seinen Kunden! [11763]