Portfolio erweitern und Nischenprodukte herstellen

Was erwartet die Branche in 2019? (4)

Manuel Heidbrink Geschäftsführer Orgakett GmbH
Manuel Heidbrink, Geschäftsführer, Orgakett GmbH (Quelle: Michael Scherhag)

Nach einem turbulenten Jahr 2018 mit vielen technischen Innovationen, Konzentrationen bei den Druckdienstleistern, neuen Lieferindustrieunternehmen und zum Teil enormen Preissteigerungen im Materialbereich, ist die Branche gespannt, wie es 2019 weiter gehen wird. Natürlich haben die Unternehmer dazu klare Vorstellungen und Strategien. (4)

Was erwartet uns 2019 und wie stellen wir uns darauf ein? Etiketten-Labels wollte wissen, wie die Unternehmer in das neue Jahr gehen und wo der Fokus des Handelns liegt. Mittels vier Fragen wollten wir einen Rückblick ermöglichen und in die Zukunft schauen. Unsere Fragen:

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  1. Welches waren für Sie die herausragenden Entwicklungen 2018?
  2. Was erwarten Sie von 2019? Wo sehen Sie für Ihr Unternehmen die wichtigsten Innovationen?
  3. Haben Sie vor zu investieren und wenn ja, in was?
  4. Ein Blick auf die Labelexpo. Besuchen Sie die Messe? Was erwarten Sie in Brüssel zu sehen?

Manuel Heidbrink
Geschäftsführer
Orgakett GmbH

  1. Das Jahr 2018 war wie die Jahre zuvor von unserer Idee des Umbaus geprägt. Wir werden seit einiger Zeit mit einem Wettbewerb konfrontiert, den wir über viele Jahre nicht kannten. Große Marktbegleiter entdecken mittelständische Kunden als Markt neu, Internetanbieter decken Bedarfe einfachster Etiketten zu Preisen die einen auf den ersten Blick erschaudern lassen und zu guter Letzt kommen Anbieter aus Regionen Europas hinzu, die nicht nur von dem dort (noch) üblichen Lohnniveau profitieren, sondern in meinen Augen auch sehr freimütig Vorteile aus Subventionen an ihre Kunden weitergeben.
  2. Was so zunächst mal als Abgesang auf mittelständische Etikettenanbieter klingt, hat uns dazu bewogen uns auf alte Stärken zu besinnen. Wir werden versuchen, dieser Art von Wettbewerb auszuweichen, uns nicht auf die üblichen Märkte stürzen und wenn es die Situation doch erfordert, greifen wir auf ein Netzwerk mittelständischer Spezialisten zurück. Mit diesen Partnern können wir den Anforderungen des Marktes, nicht unbedingt in Bezug auf Preisvorstellungen, aber sicherlich in Punkto Qualität, Beratung und Service gerecht werden.

„Was so zunächst mal als Abgesang auf mittelständische Etikettenanbieter klingt, hat uns dazu bewogen uns auf alte Stärken zu besinnen.“

  1. Zeitgleich werden wir durch Investitionen in neue Technologien unser Portfolio erweitern und in der Lage sein, noch besser weitere Nischenprodukte herzustellen, die mit üblichen Etiketten im Grunde nicht mehr sehr viel zu tun haben. Ich habe in unserem Betrieb neulich ketzerisch die Frage gestellt, ob wir in ein paar Jahren, außer zur Prüfung unserer Auszubildenden überhaupt noch einen klassischen Vierfarbsatz (ohne Zeitdruck des Kunden) drucken werden, wenn das andere doch viel kostengünstiger umsetzen können, sei es digital oder analog.
  2. Sicherlich verfolgen wir die neuen Entwicklungen der Branche mit großem Interesse, so werden wir auch wieder die Labelexpo in Brüssel besuchen, sind dort aber nicht nur an den großen Ständen der üblichen Aussteller interessiert, sondern freuen uns über jeden Kontakt, der uns etwas innovatives und spannendes Neues vermittelt. Insgesamt sehen wir den Entwicklungen des Etikettenmarktes mit großer Neugier, ein bisschen Skepsis, aber doch viel Vertrauen in die innovativen Kräfte des Mittelstands entgegen.

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