coe – gute Erfahrungen nach einem Jahr DuPont Cyrel Fast 2000 TD
von Redaktion Etiketten-Labels,
Die Carl Ostermann Erben GmbH (coe) gehört zu den bekanntesten Druckvorstufen-Dienstleistern im Bereich der Etiketten-und Verpackungsproduktion. Das mittlerweile über 125 Jahre bestehende Unternehmen beschäftigt heute an zwei Standorten in Bremen und Filderstadt bei Stuttgart über 50 Mitarbeiter. Wir besuchten das Unternehmen in Filderstadt, wo seit einem Jahr ein neues System zur Herstellung von Flexodruck-Platten installiert und ausgiebig getestet wurde.
Just-in-time-Produktion ist auch in der Etikettenbranche ein Trend, der mehr und mehr zunimmt. Immer kürzere Produktionstermine, dafür kleinere, aber in der Anzahl wachsende Aufträge, erfordern auch bei den Druckvorstufen-Dienstleistern Technologien, die es ermöglichen, Druckplatten innerhalb eines Tages, bis hin zu wenigen Stunden, an die Druckunternehmen zu liefern. coe hat sich in seiner Struktur genau auf diese Anforderungen eingestellt und investiert regelmäßig in neueste Technologien, um die Qualität der Druckplatten zu verbessern, aber auch die Produktionszeit zu verkürzen. So ist coe in Filderstadt bereits seit 16 Jahren Anwender der Cyrel-Fast-Systeme von DuPont.
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Start in Filderstadt
Mit dem Cyrel Fast 1000 TD startete das Unternehmen im Jahre 2002 an seinem gerade gegründeten neuen Standort in Filderstadt. In den Jahren investierte coe in sechs neue Systeme und vor einem Jahr kam dann ein neues DuPont Cyrel Fast 2000 TD Verarbeitungsgerät hinzu. Damit verfügt coe heute über insgesamt drei Fast-Systeme, wobei zwei am Standort in Filderstadt und eines bei einem großen Kunden installiert sind. Eines der beiden älteren Fast 1000 TD-Systeme dient seit der Inbetriebnahme des neuen Cyrel Fast 2000 TD-Gerätes noch als Backup. Damit zeigt sich auch, dass das neue System mit seiner höheren Produktivität nicht nur die Leistung des älteren Systems übernimmt, sondern zusätzlich noch den zwischenzeitlich gestiegenen Bedarf abdecken kann.
coe steht heute für ein breit gefächertes Leistungsspektrum. Dazu gehören die Klischeeproduktion, Lackplatten- und Sleeve-Herstellung sowie Rundsiebe. Und das vorwiegend für Kunden aus den Bereichen Etiketten- und Verpackungsproduktion. coe übernimmt dabei auf Wunsch den kompletten Workflow – von der Auftragsberatung über Datenmanagement und -handling, Color-Management, Raster – und Plattentechnologie, Rasterwalzenauswahl sowie Unterstützung bei der Standardisierung von Druckmaschinen. Neben der eigentlichen Druckplattenherstellung bietet das Unternehmen die entsprechende Datenaufbereitung, auch für den Digitaldruck, sowie die Archivierung von Druckplatten. Die Kunden sind vorwiegend Etikettendruckereien, Verpackungsdrucker, Markenartikler, Hersteller von flexiblen Verpackungen und Tissue-Produkten sowie Pharma-Unternehmen.
Einstieg in den Etikettendruck
Seit ca.1985 ist das Unternehmen bereits im Bereich des hochwertigen Etikettendrucks tätig und ist dafür bundesweit bekannt. Als etwa seit dem Jahr 2000 zunehmend süddeutsche Unternehmen eine Niederlassung im Süden Deutschlands wünschten, entstand der Plan, einen weiteren Unternehmensstandort zu eröffnen. So startete man mit vier Mitarbeitern 2002 in Filderstadt. Geschäftsführer Holger Ostermann erläuterte im Gespräch mit der Redaktion: „Damals hatten wir eigentlich nur wenig Erfahrung mit dem thermischen Prozess (Cyrel Fast), im Grunde war es ein wenig wie „Jugend forscht“.
„Damals hatten wir eigentlich nur wenig Erfahrung mit dem thermischen Prozess (Cyrel Fast). Es war ein wenig wie Jugend forscht.“
Gerade in dieser Zeit hat uns DuPont mit seinem Know-how enorm weitergeholfen, so dass wir schon schnell nach dem Start hochwertige Flexodruckplatten produzieren konnten. Es entstand eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit DuPont und nicht umsonst produzieren wir seit 16 Jahren mit den Fast-Systemen des Unternehmens.“ Auch das neue System stellt wieder alle zufrieden und erfüllt die Anforderungen. Auch die Installation konnte bereits in zwei Tagen abgeschlossen werden. Holger Ostermann: „Die Installation lief einfach glatt, es gab kein Tüfteln und es lief alles wie beim Plug-and-play“.
Hightech Bellisima
coe produziert heute nicht nur Flexoplatten mit konventioneller Rasterung. Seit Anfang 2018 produziert das Unternehmen in Lizenzpartnerschaft mit Aniken Graphics International LLP (ein Joint-Venture von Hamillroad Software und Apex), exklusiv im deutschen Markt das neue Bellissima DMS Screening. Mit Bellissima können hochqualitative Drucke mit einer hochwertigen Bildwiedergabe und ohne sichtbare Farbverschiebung bei Registerversatz mit Rasterweiten von 138-178 L/cm hergestellt werden. DuPont ist ebenfalls Projektpartner und Bellissima DMS ist mit den Druckplattentypen EFX und ESX verwendbar.
„Die Stabilität in der gesamten Plattenproduktion ist deutlich größer geworden.“
Durch die Verwendung einer festen Farbpalette liefert die Rasterung glatte Flächenwiedergabe und Moirè-freie Drucke. Vignetten verlaufen harmonisch, Hochlichter liegen bei 1% und Vollton-Raster bei 99,5%. Die Rasterung arbeitet optimal mit 4000 dpi und bietet Funktionen wie Aufrasterung und Schutz für Vollflächen.
Bedingt durch die hohe Auflösung der DuPont-Flexoplatten (10 µm) lassen sich feinste Rasterpunkte für die Bellissima-Technologie erzeugen. Holger Ostermann: „Bellissima ermöglicht eine immens hohe Druckqualität und daher sind wir davon überzeugt, dass diese Technologie das Potential hat sich bei unseren Kunden durchzusetzen.“
Positive Erfahrungen
coe hat mit dem neuen DuPont Cyrel Fast 2000 TD-System sehr positive Erfahrungen in einem Jahr Praxistest gemacht. Neben der kurzen Produktionszeit – komplette Flexoplatte in durchschnittlich unter einer Stunde – konnte manches Problem aus der vorigen Zeit eliminiert werden und die Plattenqualität ist deutlich gestiegen. Das System ist einfacher und benutzerfreundlicher geworden. Auch das Handling beim Vlieswechsel ist für die Mitarbeiter deutlich einfach geworden. Holger Ostermann: „Auch die Stabilität in der gesamten Plattenproduktion ist deutlich größer geworden. Die Überwachung des Prozesses ist damit einfacher und auch die Zahl der Wartungseinheiten ist deutlich gesunken.“
DuPont Cyrel Fast 2000 TD – technische Daten
Der Cyrel Fast 2000 TD ist ein thermisches Plattenverarbeitungssystem zur Verarbeitung hochwertiger Fotopolymerplatten. Diese Technologie eliminiert sämtliche Lösemittel, wodurch der Trocknungsprozess und die damit verbundenen Trocknungssysteme anderer Workflows nicht mehr benötigt werden. Er ermöglicht die Herstellung druckfähiger Cyrel-Fast-Platten im maximalen Format von 1067 x 1524 mm (42 x 60 inch) inklusive Bebilderungs- und Belichtungsschritten, in weniger als einer Stunde. Er ist damit eine hervorragende Lösung für eine marktgerechte Just-in-time-Druckplattenfertigung. Das Gerät ist umweltfreundlich, da die Handhabung, Lagerung und das Recyclen von Lösemitteln entfällt und keine Energie zum Trocknen benötigt wird.
Auf einen Blick
Geeignet für Plattenformat von 450 mm x 600 mm bis 1067 x 1524 mm
Herstellung einer druckfähigen Cyrel-Fast-Platte in weniger als 20 Minuten.
Lösemittelfrei
Katalytische Nachverbrennung der Prozessdämpfe
Modernes Touch Screen Bedienfeld mit nahezu intuitiv bedienbarer Oberfläche
Remote-Service und -Wartung via Internet-Verbindung
PET-Foliengeschützte Heizwalze für konsistente Plattenherstellung
Einfacher, schneller Wechsel der Verbrauchsmaterialien
Plattenstärken zwischen 1,14 mm bis 2,84 mm
Abmessungen 1052 mm x 2188 mm x 1223 mm (LxBxH)
coe – im Lauf der Geschichte
September 1891 – Gründung durch den Stereotypeur Carl Ostermann
Mai 1929 – Übernahme der Firma durch den Sohn Heinrich Ostermann und Umbenennung in Carl Ostermann Erben
Februar 1946 – Neubeginn nach dem Krieg in Bremen-Walle
Januar 1971 – Enkel Heinrich und Carl Ostermann junior übernehmen die Geschäftsführung. Die Galvanoplastik wird weiter ausgebaut und neue Herstellungsverfahren wie Fotosatz und Nyloprintplatten kommen hinzu. Die ersten Weichen zur Herstellung von Flexoplatten werden gestellt.
September 1991 – 100-jähriges Jubiläum und Umstellung der Produktion auf digitale Technik mithilfe von Barco-Graphics (später Esko)
März 1989 – Andreas Segelken tritt, zunächst als Außendienstmitarbeiter, in die Firma ein. Die Umstellung auf die digitale Produktion wird immer weiter ausgebaut. Am 29. September 1993 übernimmt Andreas Segelken die Geschäftsführung in Bremen.
Oktober 1998 Umzug nach Stuhr-Moordeich und Vergrößerung
1999 – erste Teilnahme an der Labelexpo Europe in Brüssel
Mai 2002 – Eröffnung des Standortes Stuttgart-Filderstadt mit 4 Mitarbeitern unter Leitung von Holger Ostermann. Heute sind dort über 20 Mitarbeiter beschäftigt. Beide Häuser wurden eng miteinander verzahnt, ein gemeinsamer Workflow wurde entwickelt und neue Qualitätsstandards (ISO-Zertifizierung) eingeführt. Seit dem 1. Juli 2004 werden beide Standorte von Andreas Segelken und Holger Ostermann gemeinsam geführt.