Energiearme UV-Härtung im Offsetdruck und die Basis
von Redaktion Etiketten-Labels,
Die energiearmen UV-Technologien bieten Offsetdruckereien erhebliche Vorteile. Sun Chemical hat sich den Anforderungen dieses neuen Marktes angenommen und spezielle Druckfarbensysteme als Ergänzung zu diesen neuartigen UV-Strahlertechnologien entwickelt. Diese werden zunehmend auch im Flexo-, Sieb- und Digitaldruck verwendet und damit auch im Etiketten- und Verpackungsdruck. Die wichtigsten Kriterien zum Druck mit UV-Farben hat Sun Chemical daher in einem Whitepaper zusammengestellt. Jonathan Sexton erläutert die Hintergründe.
In den letzten Jahren gab es zahlreiche Entwicklungen in der UV-Technologie, die darauf abzielten, Druckereien energieeffizientere UV-härtende Systeme zu bieten. Die beiden wichtigsten Technologien sind lichtemittierende Dioden (LEDs) und metalldotierte oder filtermodifizierte Quecksilberdampf-Mitteldruckstrahler. Beide Systeme werden von zahlreichen Maschinenherstellern übernommen und bereits seit längerem in Druckmaschinen für den Bogenoffsetdruck integriert. LEDs werden auch in UV-Flexodruckmaschinen sowie in anderen Druckverfahren wie Siebdruck und Digitaldruck verwendet.
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Dotierte Mitteldruckstrahler ähneln in ihrem Design und ihrer Funktion den herkömmlichen UV-Strahlern, die bei Druckmaschinen für den Bogenoffsetdruck verwendet werden, verbrauchen aber weniger Energie und strahlen in einem anderen Teil des UV-Wellenlängenspektrums. Die Technologie hinter UV-LED-Strahlern unterscheidet sich deutlich von der herkömmlicher Härtungseinheiten und basiert auf UV-emittierenden Halbleiterchips. Bei beiden Technologien geben die Strahler längerwelliges UV-Licht ab, in der Regel 300-450 nm verglichen mit meist 200-450 nm bei herkömmlichen UV-Strahlern.
Die neuen energiearmen Strahler bringen erhebliche ökologische Vorteile mit sich. Beide Strahlertypen verbrauchen weniger Energie und eliminieren gleichzeitig Wellenlängen unter 290 nm. Somit kommt es nicht zur Ozonbildung, damit entfällt die Notwendigkeit der Luftabsaugung in den Strahlern. Darüber hinaus wird insbesondere im Fall von LED-Strahlern Hitze nur an der Rückseite der Strahler abgegeben und über ein spezifisches Design des Strahlergehäuses und über eine Kühltechnologie (Luft oder Wasser) kontrolliert.
Was spricht für UV?
UV-Druckfarbentechnologien werden bereits seit den 1970ern kommerziell verwendet und für viele Druckanwendungen eingesetzt, darunter indirekte Lebensmittelverpackungen, Akzidenzdruck, Rollendruck, Verpackungen für Luxusartikel und Kosmetika usw. Eigens rezeptierte Druckfarben werden ultravioletter Bestrahlung (von UV-Strahlern) ausgesetzt. Dadurch vernetzen sich die Druckfarben und bilden fast sofort ein Polymernetzwerk auf der Oberfläche des Bedruckstoffs. Bei UV-Offsetdruckfarben entstehen keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) und die Druckfarben basieren faktisch zu 100 % auf Feststoffen. Mit UV-Offsetfarben lassen sich viele verschiedene Arten von Bedruckstoffen bedrucken, darunter ungestrichene Papiere und Kartons, Folien und insbesondere Kunststoffe. Damit bieten sie einen klaren Vorteil gegenüber herkömmlichen ölbasierten Druckfarben. Da die Druckfarben direkt nach dem Druck getrocknet oder gehärtet werden, muss auch kein Bestäubungspuder mehr eingesetzt werden, um ein Abliegen zu verhindern.
Ein weiterer Vorteil von UV besteht darin, dass damit innovative Effekte erzielt werden können, die mit konventionellen Systemen nur schwer erreicht werden könnten. Somit profitieren Druckereien von weiterem Mehrwert. Beispiele sind hochglänzende und gering matte Effekte, inline lackierte Metalldruckfarben, haptische und Perlglanzeffekte usw. All das kann inline erzeugt werden, ohne dass Offline-Druck oder externe Anbieter erforderlich wären.
Weitere Details unjd Tipps zum Umgang mit UV-härtenden Druckfarben finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Etiketten-Labels 1/2019. Eine Downloadmöglichkeit dieser Ausgabe finden Sie in unserem Shop: https://etiketten-labels.com/shop/einzelhefte/