Das aktuelle Statement

Alternative Bedruckstoffe und die Zukunft (3)

Anwendungen UPM Raflatac
Anwendungsbeispiele von dünnen, leichten UPM Raflatac-Konstruktionen und Folien und Trägern aus PCR-Materialien. (Quelle: UPM Sales GmbH)

Mit einer Altpapiereinsatzquote von ca. 75%  gilt die Papierindustrie als ein Musterbeispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Die unvermeidlichen Faserverluste  in diesem Kreislauf benötigen die Zugabe frischer Fasern, um den Verlust auszugleichen. Bei einer weltweit wachsenden Nachfrage nach Zellstoff wirkt sich dies auf den Preis aus und treibt ihn nach oben.

Vor diesem Hintergrund gewinnen alternative Bedruckstoffe an Bedeutung, die nicht auf Zellstoff aus der Forstwirtschaft angewiesen sind. Welche Alternativen es heute gibt und wie der Markt dazu steht, wollte Etiketten-Labels  von führenden Herstellern und Anbietern konventioneller als auch alternativer Produkte wissen. Auch das Thema Recycling wurde beleuchtet.

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Fragen an die Marktteilnehmer:

  1. Folien bzw. Kunststoffsubstrate werden trotz hohem Nutzen in der Verpackung und Etikettierung zunehmend als Müll- bzw. Entsorgungsproblem angesehen. Sind alternative Bedruckstoffe eine Lösung und wie könnten diese in Zukunft aussehen?
  2. Worauf kann sich die Etikettenbranche einstellen? Werden Sie solche Alternativen anbieten bzw. haben Sie bereits Produkte im Verkaufsprogramm oder in der Planung?
  3. Wie schätzen Sie die Entwicklung alternativer Bedruckstoffe ein auch vor dem Hintergrund steigender Papierpreise? Bleiben sie in der Nische oder ist eine breitere Marktdurchdringung zu erwarten?
  4. Vorhandene Alternativen, beispielsweise das Graspapier, unterstützen regionale Anbieter. Kann die zunehmende Nutzung heimischer Ressourcen ein Trend sein, bzw. sich durchsetzen und damit die Warenströme verändern
Stefan Vyge (Quelle: Yupo Europe GmbH)

Stefan Vyge
Sales Manager Industrial Applications
Yupo Europe GmbH

  1. In der heutigen Zeit hat sich das Image von Kunststoffen stark verschlechtert und viele Hersteller würden sich gern gänzlich Alternativen zuwenden. Grundsätzlich sicherlich ein lobenswerter Gedanke, jedoch sollten wir uns zunächst darauf konzentrieren, Kunststoffe korrekt zu recyceln und es nicht zu verbannen. Zumal vorhandene Alternativen auch kritischer hinterfragt werden sollten.
  2. Unsere Folien werden z.B. im Bereich In-Mold-Labeling eingesetzt, vor allem im Blow-Molding Bereich. Hier besteht die gesamte Verpackung aus Kunststoff, meist PP oder HDPE. IML Folien aus unserem Haus bestehen aus Polypropylen und sind somit zusammen mit der Verpackung besser zu recyceln als z.B. Papier-Etiketten.Alternative Produkte bleiben Nischenprodukte.
  3. Heimische Ressourcen, insbesondere aus der Landwirtschaft, erfüllen in erster Linie einen anderen Zweck nämlich die Herstellung von Nahrung für Mensch und Futter für Nutztiere. Deshalb gibt es natürliche Grenzen für die Gewinnung von Rohstoffen aus dieser Ressource. Nach wie vor sehe ich die Lösung des Problems in einer Kreislaufwirtschaft, in der alle Verpackungen und Produkte effizient recycelt werden. [7799]