Die Barthel-Gruppe – Erfolg durch Vision und Innovation
von Redaktion Etiketten-Labels,
Die 1984 gegründete Barthel-Gruppe mit Stammsitz in Essen gehört zu den Großen der Etiketten- und Verpackungsbranche. Regelmäßige Unternehmens- und Maschinenerweiterungen führten dazu, dass die Gruppe heute nicht nur mit modernstem Equipment ausgestattet ist, sondern auch als europäische Größe der Branche angesehen ist. Etiketten-Labels besuchte das Unternehmen und sprach mit Mischa Barthel, Geschäftsführer der Gruppe.
Als Joachim Barthel 1984 seinen Betrieb im Hinterhof einer ehemaligen Schreinerei in Essen-Steele gründete, hatte er sicher noch nicht die Vorstellung davon, was aus seinem Drei-Mann-Betrieb einmal werden würde. Über 300 Mitarbeiter und heute mehr als 70 Mio. Euro Umsatz, sechs Unternehmen und vier Standorte lassen erkennen, dass hier ein interessante Firmengeschichte vorliegt.
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Meilensteine
Betrachten wir einige Meilensteine des Unternehmens. Begonnen hatte es 1984 mit der Produktion von Preis- und Wiegeauszeichnungsetiketten (Thermoetiketten) für den Obsthandel. Schnell erkannte Barthel, welches Potential in der Etikettenproduktion liegt und so erweiterte man die Produktpalette um „Schmucketiketten für die Industrie“ und manches andere. So wuchs das Unternehmen, stetig wurde erweitert und 1990 stand dann zusammen mit dem Kauf drei neuer Maschinen auch ein Umzug in betriebseigene Räumlichkeiten an. 1996 wurde die erste Offsetdruckmaschine installiert und 1997 folgte die Etablierung von Barthel im niederländischen Markt durch Geschäftsführer Jules Simons. Im Jahr 2000 erfolgte der Einstieg in den UV-Flexodruck, der bis heute zur erfolgreichen Nutzung und hoher Kompetenz in den Bereichen UV-Flexo, UV-Offset und dem Digitaldruck führte.
Start in den Digitaldruck
Ein weiterer wesentlicher Meilenstein ist die Barthel Digitalprint GmbH im Jahre 2005. Der Start in den Digitaldruck war der erste Schritt in die Technologie und weitere Investitionen, sowohl in den Digitaldruck als auch die entsprechende Veredelung, sorgten im weiteren Verlauf dazu, dass heute in der Gruppe 22 ABG-Systeme und 9 Digitaldruckmaschinen installiert sind. Doch dazu später mehr.
Die Expansion des Unternehmens war eine der Hauptstrategien der nächsten Jahre. 2007 folgte die Übernahme des niederländischen Unternehmens Kienlabel BV und die Gründung der Barthel Nederlands BV. Durch diese Übernahme wurde, so Geschäftsführer Mischa Barthel: „… der Grundstein für die Entstehung der Barthel-Gruppe gelegt. Durch Kienlabel können wir seitdem eine Expertise in der Herstellung mehrschichtiger Etiketten als Multifunktionsträger vorweisen.“
2009 folgte die erfolgreiche Integration des Blankoetiketten-Herstellers Etipro GmbH in die Unternehmensgruppe. Mit dieser Übernahme konnte die Barthel-Gruppe Ihre Kernkompetenzen um die Produktion von Blanko-Etiketten und den Vertrieb von Drucksystemen und Thermotransferfolien erweitern. 2014 folgte die Integration der D.E.S. Die Etiketten Spezialisten GmbH in die Barthel-Gruppe. Mischa Barthel: „Durch die Übernahme von D.E.S. konnte die Barthel Gruppe ihre Kernkompetenzen um die Produktion von hochwertigen Premiumetiketten für Wein, Sekt, Spirituosen und Kosmetik erweitern und zu dem einen neuen Standort in der Pfalz hinzufügen.“ Doch damit war es noch nicht zu Ende 2017 folgte die Integration des bayrischen Etikettenherstellers Evert Etiketten GmbH in die Barthel Gruppe. Mit dieser Übernahme konnte die Barthel Gruppe nicht nur insbesondere ihre Kompetenzen in der Pharmaindustrie stärken, sondern auch einen Standort im bayrischen Prutting hinzufügen.
Neu bauen und vergrößern
Natürlich gingen mit den Übernahmen der Unternehmen in den Jahren zahlreiche Neubauten und Vergrößerungen der jeweiligen Standorte einher. Mit der jüngsten Erweiterung 2018 verdoppelte Kienlabel mit einem Neubau seine Produktionsfläche. Kienlabel, Profi für mehrlagige Etiketten, legte damit den Grundstein für ein weiteres Wachstum, um die deutlich gestiegene Nachfrage nach Leporellos, Booklets und anderen Multifunktionsträgern auch weiterhin bedienen zu können.
Finishing- und Converting
Einer der wesentlichen Lieferanten modernster Maschinentechnologie ist seit dem Jahr 2000 der Finishing- und Converting-Systemhersteller AB Graphic International GmbH (ABG). Nachdem man für die stetige Ausweitung des Digitaldrucks bei Barthel einen zuverlässigen Partner für die Weiterverarbeitung und Veredelung der Digital – aber auf der Offsetdrucke – suchte, folgte der erste Kontakt und die Investition in eine ABG Digicon Lite. Von der Leistung und der Qualität überzeugt, folgten dann der Barthel-Strategie nach wenigen, aber zuverlässigen Maschinenlieferanten, in den nächsten Jahren zwei weitere Digicon Lite, eine Digicon der Serie 2 und eine Digicon Serie 3 sowie ein Omega Converter 430. Die neueste Investition, eine weitere Omega SRI stellt ebenfalls nur eine von vielen (derzeit 22 ABG-Maschinen in der Barthel-Gruppe dar).
Betrachten wir dies am Beispiel einiger Standorte. Am Standort Essen verfügt Barthel derzeit über zehn Omega SRI Wickel- und Konfektioniermaschinen. Alle sind mit FleyeVision-Kamerainspektionssystemen ausgestattet. Fünf Maschinen davon mit integriertem Wickelautomaten. Die ersten drei Maschinen wurden bereits 2014 installiert.
Die zuletzt gelieferten Omega SRI’s von ABG beinhalten einen halbautomatischen Wickelautomaten. Die Maschine, ausgestattet mit einem JDF/JMF-Interface, konfektioniert die Fertigrollen Non-stop ohne Maschinenstopp beim Fertigrollenwechsel. Und dies wahlweise für Innen- oder Außenwicklung. Die Rollen werden automatisch zwischen den Etiketten abgetrennt. Alle Maschinen sind mit dem AB-Graphic-Kamerainspektionssystem FleyeVision ausgestattet. Somit ist gewährleistet, dass jedes gedruckte Etikett aus dem Hause Barthel nach hohen Qualitätskriterien überprüft wird. Am süddeutschen Standort Evert Etiketten befindet sich eine weitere Omega SRI mit identischer Ausstattung – diese hat jedoch zusätzlich noch ein mehrbahniges Inkjet-Eindrucksystem für den variablen Datendruck sowie ein Pharma-Kontrollmodul in Verbindung mit dem FleyeVision-Kamerainspektionsmodul.
Bereits erwähnt wurden die zahlreichen Weiterverarbeitungsmaschinen für den Digitaldruck: eine Digicon-Lite, eine Digicon Serie 2 sowie zwei Digicon Serie 3. Die neueste Digicon 3 ist mit der schnellsten am Markt befindlichen semi-rotativen Stanze ausgestattet, welche bis zu 150 m/min. stanzen kann. Die Fertigrollen werden Non-Stopp bei 150 m/min. mit leimfreier Kernanbindung aufgewickelt und nach dem Abschlagen der Rolle vollautomatisch mit einem individuell bedruckten Verschlussetikett verschlossen. Diese Maschine ist mit der neuen JDF-Schnittstelle ausgestattet, um digitale Auftragsdaten vom CERM-System zu übernehmen. Der aktuelle Produktionsstatus der Digicon wird mittels Datenübertragung an das CERM-MIS System jederzeit transparent dargestellt. Des Weiteren bietet der Digicon-Maschinenpark die Möglichkeit, digital vorbedruckte Etiketten mit Kaltfolienprägung, De- und Relaminierung mit Rückseitenbedruckung zu veredeln. Rüstzeiten werden wie bei der Omega SRI durch die automatische Längsschneidemessereinheit Autoslit auf ein Minimum reduziert.
Verlässlicher und schneller Partner
Mischa Barthel ist überzeugt von ABG und der gebotenen Technik: „Für uns bietet ABG ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, ist ein hervorragender Ansprechpartner, wenn es um die individuelle Konfigurierung der Maschinen geht und überrascht immer wieder mit Innovationen, die uns die tägliche Produktion erleichtern. Nicht unerheblich ist bei einer so umfangreichen technischen Ausstattung wie der unsrigen das Thema Service. Auch hier ist ABG ein verlässlicher und schneller Partner, der auch in Extremsituationen immer wieder eine Lösung bietet. Nach einem immensen Stromschaden vor einiger Zeit, der nahezu die gesamte Maschinenpalette umfasste, hat uns ABG sofort durch personelle und technische Unterstützung dabei unterstützt, schnellstmöglich wieder produzieren zu können. So wie wir immer für unsere Kunden zur Verfügung stehen, erwarten wir das auch von unseren Partnern in der Lieferindustrie. ABG hat uns in dieser Hinsicht noch nie enttäuscht.“
Und für die Zukunft hat Mischa Barthel auch schon wieder neue Pläne. Nach den jüngsten Investitionen in die Digitaldruckkapazitäten ließ er im Gespräch mit der Redaktion durchblicken, dass nach einem etwas ruhigeren Jahr 2018 in 2019 und der weiteren Zukunft weiteres Wachstum – organisch und durch Zukäufe – geplant ist. Lassen wir uns überraschen. [8739]