PrintsPaul konzentriert sich auf Finishing und Converting
von Redaktion Etiketten-Labels,
PrintsPaul in Eschweiler bei Aachen hatte vor einigen Jahren mit dem Motto „Drucken – Konvertieren – Inspizieren“ eine neue Ära der Firmengeschichte eingeläutet. Mit Digitaldruck-, Druck- und Finishing-Lösungen war man in der Lage, ein Komplettpaket anzubieten. Damals übernahm das Unternehmen zudem die Vertretung für den chinesischen Converting-Systemhersteller Brotech. Das erwies sich als Glücksgriff für Inhaber Paul Arndt, mit dem Etiketten-Labels über die neue Firmenkonzeption sprach.
PrintsPaul, gegründet 2006, startete zunächst mit der technischen Betreuung von digitalen Gebrauchtmaschinen. Seitdem hat sich das Unternehmen jedoch enorm weiterentwickelt. Als Systemhaus für Digitaldruck, Converting und Inspektionslösungen ist PrintsPaul heute im Markt etabliert und will sich zunehmend auf das Angebot hochwertiger Finishing-Lösungen konzentrieren. Auf über 3500 m² Fläche bietet PrintsPaul heute vorwiegend neue Maschinen und Systeme an, die den Weg in eine neue Zukunft bahnen sollen. Hierzu gehören unter anderem Digitaldrucksysteme, sowie ein selbst entwickeltes, modular konzipiertes Inkjet-System für Personalisierungen oder die Veredelung mit außergewöhnlichen Lackeffekten und ebenfalls Finishing-Lösungen von Brotech.
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„Es ist eine unserer Besonderheiten, dass wir uns ständig weiterentwickeln und immer an den Bedürfnissen der Kunden orientieren.“
In den letzten Jahren hat PrintsPaul eine enorme Veränderung erfahren. Früher waren Sie bekannt für den Handel mit gebrauchten Digitaldrucksystemen. Heute bieten sie vorwiegend neue Maschinen aus dem Finishing-Bereich an. Wo geht die Reise hin?
Paul Arndt: Es ist eine unserer Besonderheiten, dass wir uns ständig weiterentwickeln und immer an den Bedürfnissen der Kunden orientieren. Alles hat seine Zeit und als vor etwa 10 Jahren die Nachfrage nach gebrauchten und überholten Digitaldruckmaschinen groß war, haben wir diese angeboten. Bis heute haben wir uns immer wieder nach neuen Partnern umgesehen, mit denen wir die aktuelle Nachfrage erfüllen können. Einer dieser Partner, mit denen wir derzeit großen Erfolg haben, ist Brotech.
Wo sehen Sie die Gründe für diese Entwicklung?
Paul Arndt: Die Anforderungen an Etiketten und Verpackungen werden immer größer. Die Kunden wollen und müssen sich am Point-of-Sale differenzieren und eine der Möglichkeiten dazu ist die Optimierung von Finishing und Converting. Schneiden, stanzen, laminieren, kaschieren, Heiß- und Kaltfolienprägen und vieles andere gehören heute zu den Selbstverständlichkeiten. Brotech bietet mit seinen vollmodularen Konzepten die Möglichkeit, mit bestimmten Funktionalitäten zu beginnen und diese bei steigendem Bedarf und erweiterten Dienstleistungen auszubauen.
Das klingt nach einem guten Konzept. Spüren Sie seit der Übernahme der Brotech-Vertretung, dass die Systeme im Markt akzeptiert werden?
Paul Arndt: Aber natürlich. Trotz Corona konnten wir bereits 2020 einige Systeme verkaufen und allein in den ersten vier Monaten 2021 haben wir sieben Systeme verkauft und installiert. Auch im Gespräch mit den Kunden zeigt sich, dass die Brotech-Systeme zunehmend im Markt akzeptiert werden. Hohe Qualität, große Modularität und Ausbaufähigkeit und ein interessantes Preis-/Leistungsverhältnis zählen zu den Vorteilen.
Ihr Motto „Drucken, Inspizieren, Konvertieren“ ist immer noch aktuell?
Paul Arndt: Durchaus. Im Druckbereich setzen wir heute auf OKI und eigene Systeme, für die Inspektionsaufgaben bieten wir Systeme von Luster an und im Bereich Finishing & Converting steht Brotech an erster Stelle. Damit bieten wir ein umfangreiches Portfolio, zu dem noch einige Spezialitäten gehören, auf die wir zu einem späteren Zeitpunkt noch eingehen können.
Eine der Spezialitäten ist sicher der von Ihnen entwickelte und mittlerweile marktreife Digitaldruckkopf für drucken und lackieren. Wie ist da die Situation?
Paul Arndt: Ja, wir haben diese Technologie tatsächlich weiterentwickelt. Zur Erinnerung: Der Digitaldruckkopf ist eine spezielle Lösung um entweder Farbe, z.B. hochdeckendes Weiß oder Lack zu verdrucken. Er lässt sich ebenfalls in die Brotech-Systeme einbauen und erweitert damit das Produktspektrum. Überaus interessant ist diese Druckkopf für das nahezu dreidimensionale Lackieren, da wir hier sehr hohe Schichtdicken erzeugen können. Für die Veredelung, beispielsweise von Etiketten, ergeben sich dadurch ganz neuen Möglichkeiten – auch bzw. gerade für kleine Auflagen bis hin zur Personalisierung.
Nochmal zurück zu Brotech. Probleme bei asiatischen Maschinen und Systemen machen oftmals Service, Wartung, technische Dokumentation. Wie behandeln Sie das?
Paul Arndt: Gerade hier sehen wir eine unserer weiteren Stärken. Wir haben alle wichtigen Dokumente mittlerweile übersetzt und eingedeutscht. Und zwar ohne die oftmals lustigen falschen Übersetzungen. PrintsPaul kümmert sich zudem um alle Fragen der Installation und Wartung. Die wichtigsten Ersatzteile haben wir immer auf Lager und selbst bei außergewöhnlichen Problemen beträgt die Reaktionszeit nicht mehr als 48 Stunden. Dazu bieten wir mittlerweile verschiedene, auf die individuellen Bedürfnisse angepasste Wartungspakete an. Und da wir ständig über mehrere Maschinen in unseren Räumen verfügen, kann im Extremfall auch mal ein spezielles Bauteil ausgebaut und zur Verfügung gestellt werden.
Neben dem Fachhandelsgeschäft PrintsPaul sind Sie ebenfalls Geschäftsführer einer Druckerei. Entstehen hierdurch Vorteile?
Paul Arndt: Ja, da wir die Maschinen, die wir verkaufen, in der Druckerei selbst nutzen und somit testen. Nur so kann man wirklich bedarfsorientiert beraten. Wir sammeln Erfahrungen, die wir natürlich an unsere Kunden weitergeben. Zudem bieten wir den Interessenten die Möglichkeit, mit eigenen Aufträgen zu uns zu kommen und damit die Maschinen zu testen.
Führt die Druckerei nicht zu einem Interessenskonflikt?
Paul Arndt: Nein, denn wir stehen nicht in Konkurrenz mit unseren Fachhandelskunden. Und natürlich legen wir auch beim Druck von Kundenaufträgen großen Wert auf Seriosität. Kundendaten werden vertraulich behandelt und dienen nur dem Test der Maschinen vor dem Kauf. Ich denke, dies sorgt für Sicherheit und bislang zu einer entsprechenden Kundenzufriedenheit.
Werfen wir zum Abschluss einen Blick in die Zukunft. Wo geht’s lang, welches sind Ihre Themen und was haben wir zu erwarten?
Paul Arndt: Natürlich werden wir weiterhin unser Ohr am Markt haben und uns an den jeweiligen Kundenwünschen orientieren. Allerdings ergeben sich neben der Technik weitere Themen. Beispielsweise Ökologie: Basierend auf den Brotech-Maschinen haben wir eine Ecologic Line entwickelt. Hier setzen wir auf höchste Makulatureinsparung, niedrigen Energieverbrauch, optimierten Technologieeinsatz.
Zudem arbeiten wir gerade an einem neuen Konzept der Zusammenarbeit mit den Kunden und der Neukunden-Akquise. Zurzeit entwickeln wir eine Möglichkeit, mit einem Truck – ausgestattet mit den individuell gewünschten Maschinen – zu den Kunden zu fahren. In diesen Zeiten, in denen die Messen ausfallen und die reine Online-Präsentation eine echte Maschinenpräsentation vor Ort nicht ersetzen kann, möchten wir eine Alternative bieten. Erste Nachfragen bei den Kunden zeigen uns, dass wir mit diesem Konzept auf große Zustimmung stoßen.