Trotz schwieriger Bedingungen geht es aufwärts ( Teil 1 – ABG)
von Redaktion Etiketten-Labels,
Die letzten beiden Jahre standen unter schwierigen Vorzeichen. Corona schränkte den Vertrieb ein, die weltweite Rohstoffverknappung und der UPM-Streik hinterlassen ihre Spuren. Dazu kommt der Krieg in der Ukraine. Anlass für die Etiketten-Labels-Redaktion, eine Befragung des Marktes zur aktuellen Situation vorzunehmen.
Neben den in der Einführung genannten negativen Auswirkungen verschiedener Auslöser erleben wir durchaus positive Aspekte. In den letzten Jahren entwickelt sich der Bereich Finishing & Veredelung zu einem der am schnellsten wachsenden Bereiche. Neben dem Digitaldruck gewinnen analoge und digitale Veredelungstechnologien zunehmend an Bedeutung. Es war daher interessant, die Branche zu befragen und ihre Sicht der Dinge zu erfahren. Wir stellten einigen Unternehmen folgende Fragen:
Anzeige
1. Die Etikettenbranche steht derzeit trotz einer angespannten Situation nicht schlecht da. Es wird weiterhin Wachstum prognostiziert und es werden Aufträge geschrieben. Auch das Investitionsverhalten ist positiv. Leider sorgen die derzeitigen Engpässe weltweit für starke Einschränkungen bei Material- und Maschinenlieferungen. Wie wirkt sich die Situation bei Ihnen aus und was können Sie den Kunden sagen?
2. Wie schätzen Sie die Zukunft ein? Wann wird sich die angespannte Situation wieder verbessern und auf welchem Niveau wird sich die Preis-/Kostensituation einpendeln?
3. Welche Neuheiten hätten Sie auf der Labelexpo Europe 2022 vorgestellt. Wie sehen Ihre wichtigen Innovationen derzeit aus?
Der Markt fragt nach hoher Automatisierung
Klaus Nordlohne, Vertriebsleiter A B Graphic International B.V.
zu 1: Die Pandemie führte bei unseren Kunden zu einer höheren Nachfrage nach Etiketten für den Lebensmittelbereich und Blankoetiketten für die Logistikbranche. Da ABG Maschinen für diese Produkte herstellt, erhielten wir eine massiv gestiegene Nachfrage nach unseren Maschinen. Der hohe Automatisierungsgrad der Maschinentechnik hilft unseren Kunden mit den Produktionsanforderungen Schritt zu halten, auch wenn es zu temporären Personalengpässen aufgrund von Covid-19 oder dem spärlichen Arbeitsmarkangebot kommt.
Der Bedarf an Effizienz war noch nie so groß wie heute, und wir können diesen Anforderungen durch intelligente Maschinenkonzepte gerecht werden. Diese Nachfrage in Verbindung mit der Lieferkettenkrise und natürlich den schrecklichen Ereignissen in der Ukraine wirken sich negativ auf unsere Lieferzeiten aus, und alle unsere vier Produktionsstandorte spüren die Auswirkungen. Das Hauptproblem sind aktuell die Lieferengpässe unserer Zulieferer für Motorentechnik und Antriebskomponenten. Unser Team ist stets bestrebt die Verzögerungen auf ein Minimum zu reduzieren. Aufgrund unserer Finanzlage sind wir in der Lage langfristige Verpflichtungen gegenüber unseren Lieferanten einzugehen, um auch eine fortlaufende Ersatzteilversorgung zu ermöglichen. Wir arbeiten systematisch daran, unsere Vorlaufzeiten zu verkürzen, und unsere gestiegene Mitarbeiterzahl und unsere Expansion werden uns diesen Zielen schon bald näher bringen.
zu 2:Die Beendigung des Papierstreiks in Finnland wird zu einer Entspannung der derzeitigen Lage beitragen, auch wenn es hierfür Monate dauern wird. Die derzeitige Anfrage nach Investitionsgütern ist für uns, trotz der widrigen Umstände, zufriedenstellend. Die Projekte werden anspruchsvoller und erfordern eine umfangreiche fachliche Expertise. Die zunehmenden Konzernstrukturen in unserer Branche stellen uns auch vor Herausforderungen.
„Aufgrund unserer Finanzlage sind wir in der Lage langfristige Verpflichtungen gegenüber unseren Lieferanten einzugehen, um auch eine fortlaufende Ersatzteilversorgung zu ermöglichen.“ Klaus Nordlohne
Was die Preisentwicklung betrifft, so ist dies aktuell ein Blick in die Glaskugel. Branchenübergreifend werden die Preissteigerungen bei den Energiekosten weitergeben werden müssen. Die Inflation in allen Bereichen der Rohstoffe und Arbeitskosten lassen zur Zeit keine seriösen Prognosen zu.
zu 3:Was hätten wir auf der Labelexpo gezeigt? Die bewährte Digicon 3 Serie mit allen Weiterverarbeitungsmodulen gibt es jetzt auch in 430 mm Bahnbreite. Die Big Foot Flachprägeeinheit der Digicon Serie gibt es jetzt auch mit einer Registersteuerung zum Prägen von Hologrammen. Die bisher sehr erfolgreiche Omega SRI Wickel- und Kontrollmaschine wurde weiterentwickelt und wird jetzt unter dem Kürzel SRI3 geführt.
Das Augenmerk gilt der unproblematischen Nachrüstung von neuen Maschinenmodulen sowie eine sehr innovative und freundliche Bedieneroberfläche. Das Ecoleaf Modul aus dem Hause Actega kann in die Digicon und Omega Converter Baureihe integriert werden. Das nachhaltige System zum Prägen von metallisierten Grafikelementen bedient sich der digitalen oder analogen Drucktechnik und ist eine Alternative zur bisherigen Folienprägung.