Der konventionelle Etikettendruck und die Konkurrenz durch den Digitaldruck (Teil 5)
von Redaktion Etiketten-Labels,
Obwohl die digitalen Druckmaschinen für den Etikettendruck in hoher Geschwindigkeit den Markt erobern, haben konventionelle Drucktechnologien weiterhin ihre Bedeutung. Etiketten-Labels befragte mehrere Unternehmen zum Stand der Dinge und was uns die Zukunft eröffnet.
Hat der konventionelle analoge Druck – Offset- und Flexodruck – trotz der rasanten Entwicklung der Digitaldruck- und Hybridtechnologie weiterhin seine Bedeutung?
Wo liegen die Vor- und Nachteile? Gibt es eventuell noch Rationalisierungspotenzial, um im konventionellen Bereich weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben?
Wenn Sie 10 Jahre in die Zukunft sehen könnten, wo stünde die konventionelle Druck-Technologie dann und wie sähe das Umfeld aus?
Welche Empfehlung ergibt sich daraus für die Druckerei-Unternehmen?
Der Flexodruck hat in den letzten Jahren enorm aufgeholt
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Thorsten Saathoff, Geschäftsführer, Nilpeter GmbH
zu 1: Ja, definitiv! Aufgrund der Vielzahl von technischen Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlichster Anwendungen und Druckverfahren gibt es nach wie vor Anforderungen, in denen ein konventionelles Druckverfahren technische Vorteile hat. Bei größeren Auflagen liegt der Flexo- und Offset noch immer, nicht allein ökonomisch, weit vorne.
zu 2: Der Flexodruck hat in den letzten Jahren bezüglich Automatisierung und Rüstzeiten enorm aufgeholt. Rüstzeiten und Prozessschritte werden durch intelligente Features minimiert. Nilpeter hat bei seiner neusten Maschinengeneration, der „all new“ FA, sehr darauf geachtet, die Prozesse zur Bedienung der Maschine soweit wie möglich zu vereinfachen und zu automatisieren. Die Vorteile liegen ganz klar in der technischen Stabilität konventioneller Maschinen und in der Materialvielfalt. Nachteile liegen in den höheren Rüstzeiten konventioneller Systeme, vor allem bei kleinen Aufträgen oder hoher Sortenvielfalt.
“Bei größeren Auflagen liegt der Flexo- und Offset noch immer, nicht allein ökonomisch, weit vorne.”
zu 3: Immer noch in den Druckereien neben digitaler Drucktechnologien. Geschlossene „saubere“ Systeme mit automatischen Werkzeugwechseln, automatischer Farbzuführung und Formwechsel. Die Druckmaschinen werden ein komplett digitales Interface haben, um den gesamten Prozess zu vernetzen, Ansätze aus Industrie 4.0 erleben wir schon jetzt.
zu 4: Wenn wir auch unseren Facharbeitermangel betrachten, bei der Maschinenentwicklung und im Design an die zukünftige junge Generation der Drucker zu denken, die mit einem Handy in der Hand aufgewachsen sind. Achten Sie als Druckerei darauf, dass die konventionelle Maschine ein Potential für zukünftige Erweiterungen hat und sich bedenkenlos in das Gesamtumfeld des Unternehmens einbinden lässt.