Bei Linked2Brands haben Hacker heute keine Chance mehr
von Redaktion Etiketten-Labels,
2019 wurde Linked2Brands mit dem EMOTET-Virus angegriffen. Dieses legte den Betrieb der Produktionsagentur für Brand Owner – ein Tochterunternehmen von Janoschka – Ende des Jahres vorübergehend nahezu lahm. Neben anderen Maßnahmen fand die Agentur im neuen SaaS-Modell der Automation Engine von Esko eine Lösung, sich effektiv vor neuerlichen Viren-Attacken zu schützen – von Michael Wotzel.
Das EMOTET-Virus muss sich im Netzwerk wochenlang unbemerkt verbreitetet haben. „Eingefangen hatten wir es uns vermutlich mit einer Phishing-Mail. Schließlich waren in unseren weltweiten VPN-Netzwerken sämtliche Windows- und Mac-Arbeitsplätze infiziert. Anfang Dezember 2019 sahen die Mitarbeiter unserer Produktion plötzlich nur noch Blue Screens. 95% unserer Rechner und Server ließen sich nicht mehr starten. Eine militärische Verschlüsselung blockierte die Dokumente“, beschreibt Dominic Lampert, Head of Technology and Applications bei der Linked2Brands Germany GmbH, das Horror-Szenario. Es gab nur einen Ausweg: Die Produktionsagentur musste ihre gesamte IT-Infrastruktur komplett neu aufsetzen. Ein von ihr vollständig abgetrenntes Archiv rettete letztlich ihren Geschäftsbetrieb. In ihm waren die wichtigsten Daten und ein Großteil der Workflows gesichert
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Geradezu ein Albtraum
Doch das Wiederhochfahren der hochgradig automatisierten Arbeitsprozesse des global agierenden Dienstleisters für Verpackungsentwicklung und Design-Adaption beanspruchte enorm viel Zeit. Ganz zu schweigen von den Kosten. Lampert: „Vom Handling der PDF-Produktionsdaten bis zur Qualitätssicherung – plötzlich war an allen unseren Standorten zu 100% Handarbeit angesagt.“ Wie stark müssen wir überfüllen? Wie weit die Barcodes reduzieren? Welche Barcode-Nummern einbauen? Allein bei der Erstellung der PDF-Druckdaten für ihre Kunden hat die Agentur einige hundert Vorgaben zu berücksichtigen. Ihre Mitarbeiter mussten jetzt wieder Entscheidungen treffen, die ihnen zuvor der automatisierte Prozess abgenommen hatte. Damit nicht genug: Die Produktion unter anderem der Druckzylinder und der Flexodruckplatten musste zeitweise auch ausfallen.
Als ehemaliger Geschäftsbereich „Brands“ der Janoschka Deutschland GmbH arbeitet Linked2Brands seit vielen Jahren mit der Druckvorstufen-Software Automation Engine von Esko. Bei ihr handelt es sich um eine modulare Software für die Automatisierung der Druckvorstufen-Aufgaben wie unter anderem Preflighting, Überfüllung, Proofen und die Erstellung von Berichten. „Hätten wir 2019 schon über die SaaS-Version dieses Produktionswerkzeugs verfügt, wäre der Virus-Angriff für uns weniger gravierend gewesen“, stellt Lampert fest. Denn bei der Automation Engine SaaS befinden sich die Daten in der von Esko gehosteten Cloud. Auf den Servern der Cloud-Rechenzentren ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Datenverluste und Ausfälle im automatisierten Arbeitsprozess geben kann, auf ein Minimum reduziert. Zudem sind in der Cloud auch die Workflows angelegt, mit denen die Produktionsagentur arbeitet. Ihre Mitarbeiter greifen mit ihren Passwörtern über (ausfall-)sichere Verbindungen auf die Produktionsdaten zu – wofür sie lediglich einen PC und einen Standard-Browser benötigen. Und sie arbeiten stets mit denselben Einstellungen und dem gleichen Ablauf. In der Cloud sind die Workflows getrennt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Viren verbreiten können, ist damit minimiert. So unterstützt die Automation Engine SaaS in idealer Weise das ganzheitliche Sicherheitskonzept, das die Agentur nach dem Virenangriff im Jahr 2019 realisierte.
Mehr Flexibilität in der Gestaltung der Prozesse
Über die höhere IT-Sicherheit hinaus gab es weitere Gründe, die Linked2Brands zum Umstieg auf die cloud-basierte Lösung dieses Produktionswerkzeugs veranlassten. So werden in ihr die Arbeitsprozesse wie zum Beispiel die digitale Druckdatenproduktion oder Preflight an zentraler Stelle definiert und eingerichtet. Anschließend sind sie für alle Standorte mit einheitlicher Funktionalität über das Internet verfügbar – bis hin zu den Home Offices der Mitarbeiter und zu externen Dienstleistern. Für die verschiedenen Arbeitsprozesse werden keine VPN-Tunnel mehr benötigt.
Zudem kann die Produktionsagentur jederzeit flexibel weitere Standorte integrieren. Früher beanspruchte die Konfiguration der Prozesse an neuen Standorten Wochen oder gar Monate. Dank der Automation Engine SaaS sind diese Zeiten vorbei. „Zum Beispiel unser neuer Standort in Indien war binnen weniger Stunden eingebunden. Wir mussten lediglich die Mitarbeiter schulen, die noch nicht mit der Automation Engine gearbeitet hatten“, berichtet Lampert.
Der Automation Engine Agent schließt die Lücke zwischen der Cloud und den lokalen Netzen der Agentur. Er kommuniziert mit der Automation Engine SaaS und ermöglicht es ihr, aus den lokalen Netzen Dokumente abzurufen und hier zu hinterlegen oder in Form von Hotfoldern verfügbar zu machen. Darüber hinaus übergibt der Agent die Produktionsdaten an die lokalen Maschinen wie unter anderem an Druckmaschinen, Proofsysteme und Belichter. Er kann flexibel mit steigenden Anforderungen mitwachsen und um zusätzliche Kanäle und Funktionen erweitert werden.
Über die Applikation My WorkSpace arbeiten die Linked2Brands-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in aller Welt über den Web-Browser ihrer PC oder Tablets mit der Automation Engine SaaS. Unmittelbar nach ihrer Anmeldung mit ihrem Passwort erreichen sie die so genannten drop zones, in denen ihnen die Workflows mit allen Funktionen zur Verfügung stehen, die sie für ihren Aufgabenbereich benötigen.
Volle Kostentransparenz
„Eigene Server-Ressourcen sind für uns kein Thema mehr. Weder müssen wir hier Investitionen in Hard- und Software planen, noch diese verwalten, warten und aktualisieren. Die IT-Sicherheit liefert uns Esko praktisch frei Haus“, zählt Lampert weitere Vorteile der SaaS-Lösung auf. Dabei garantiert die fixe monatliche Miete, die sich an dem tatsächlichen Bedarf von Linked2Brands orientiert, volle Kostentransparenz. Bei dem SaaS-Modell gibt es keine versteckten Kosten für unter anderem Strom, Kühlung, Server oder externe IT-Dienstleistungen.
Linked2Brands ist eine 100prozentige Tochter der Janoschka AG. Das Unternehmen beschäftigt derzeit mehr als 150 Mitarbeitende an den Standorten Kippenheim, Ismaning (München), São Paulo, Moskau, Izmir, Mexico City und Mumbai, und ist über weitere Janoschka-Niederlassungen international tätig.
Automation Engine SaaS in Kürze
Die Automation Engine SaaS ermöglicht der Etiketten- und Verpackungsherstellung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg einen Umstieg hin zu komfortableren, flexibel skalierbaren Geschäfts- und Lizenzmodellen, die in den heutigen dynamischen Märkten operative Flexibilität garantieren. Die wichtigsten Vorteile der cloud-basierten Lösung:
keine Investitionen in Server-Hard-und Software
flexibles Preismodell
standardisierte Prozesse und zentrale Verwaltung der Produktionsdaten auf Basis einer sicheren Plattform (ISO-27001-zertifizierte Datenzentren)
> 99,5 % Plattformverfügbarkeit
Datenzugriff und Transparenz über die gesamte Prozesskette hinweg
Managed Services
Globales Service Level Agreement rund um die Uhr an fünf Tagen in der Woche
einfache Integration mit ERP- und MIS-Systemen über den Automation Engine Agent
Michael Wotzel ist Senior Application Sales Manager bei Esko. Studiert hat er an der Fachhochschule des BFI Wien und ist Mag. (FH), IT-Projektmanagement.