Direkte Etikettierung – Beschleunigung für das Slow Beer von Bornholm

Für die Etiketten von Svaneke fiel die Wahl auf Hermamartelé white (320) aus der Hermaexquisite-Kollektion – ein weißes, ungestrichenes, nassfestes Papier, das mit seiner Hammerschlag-Prägung optisch und haptisch die Anmutung handgeschöpfter Qualitäten aufgreift.

Eine kleine Brauerei auf Bornholm hat sich innerhalb von nur 15 Jahren zu einem der größten Anbieter von Bierspezialitäten Dänemarks entwickelt. Weiteren Schub erhofft sich das Unternehmen vom Export. Ausdrucksstarke Etiketten, die dank mehrschichtiger Klebertechnologie selbst auf nassen Oberflächen perfekt sitzen, sind für das erfolgreiche Marketing essenziell.

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Craft Beer ist in aller Munde. Was weltweit als Idee eingeschworener Fans des Gerstensaftes begann, ist längst ein beträchtliches – und stark wachsendes – Geschäft. Immer mehr Spieler mischen mit, selbst große Konzerne bemühen sich inzwischen, wie kleine Biermanufakturen aufzutreten. Doch hohe Braukunst und ausgefallene Spezialitäten setzen immer auch viel Zeit und noch mehr Leidenschaft voraus. So wie etwa bei Svaneke, inzwischen einer der erfolgreichsten und größten dänischen Spezialbrauereien.

„Slow Beer“ hat sich das Unternehmen auf die Fahnen geschrieben, weil es dem Bier besonders viel Zeit gibt zu reifen. Schnell ist dagegen das Wachstum: Erst im Jahr 2000 gegründet, verkauft das Unternehmen inzwischen 2,5 Millionen Flaschen pro Jahr und insgesamt etwa zwei Millionen Liter. 30 unterschiedliche Biere stehen im Programm, vom American Pale Ale über ein klassisches Pilsner bis zum starken Baltic Porter mit 7,2 Prozent Alkohol. Ein deutscher Braumeister wacht seit 2005 darüber, dass nur höchste Qualität in die Flaschen und Fässer kommt. Im eigenen Restaurant, dem Stammhaus der Brauerei, berät einer der ersten Biersommeliers Dänemarks die Gäste.

Hohe Braukunst und viel Geduld – das allein reicht mittlerweile jedoch nicht mehr aus. „Es ist ein interessanter, aber auch ein sehr harter Markt, insbesondere seitdem auch die großen Bierkonzerne in dem Spezialitätenbereich aktiv werden“, sagt Daniel Barslund, Chef von Svaneke Bryghus A/S. „Wir überzeugen durch unsere Qualität. Wer einmal unser Bier getrunken hat, kommt gerne immer wieder. Aber um überhaupt anfängliche Neugier zu wecken, ist der Look der Flaschen ganz entscheidend.“

Barslund und sein Team entwickelten nicht nur eine eigene Flaschenform mit einem ausgefallen schlanken Hals. Für das Hauptetikett ließ sich die Brauerei einen besonderen Marketingschachzug einfallen: Es zeigt den Umriss der Insel Bornholm, der Heimat des Brauhauses. „Bornholm ist in Dänemark als Urlaubs- und Ferienparadies äußerst positiv besetzt, jeder kennt hier seine Umrisse – das trifft auch auf immer mehr Touristen aus ganz Europa zu.“ Doch Barslund wollte noch mehr: „Wir brauen hier wahrscheinlich das beste Bier Dänemarks – das Etikett sollte das optisch wie haptisch widerspiegeln. So, wie es bei Wein längst üblich ist.“ Und Barslund weiß, dass gerade beim Marketing von hochwertigen Lebensmitteln immer eine glaubwürdige Story zu erzählen ist, mit der man das Produkt beim Konsumenten emotional aufladen kann. Was könnte es da besseres geben, als die Insel Bornholm als „Anker“ zu wählen, weil der Slow-Food-Gedanke dort derzeit einen regelrechten Boom erlebt? Technisch gesehen allerdings keine leichte Aufgabe für die Etiketten, die in der vollautomatischen Abfüllanlage von Svaneke auf kühl-feuchten Bierflaschen aufgebracht werden und gleich perfekt sitzen sollen.

Versiert im Aufspüren neuer Etikettentrends

Daniel Barslund wandte sich an Scanket, einen innovativen und flexiblen Etikettendrucker mit Sitz in Birkerød in der Nähe von Kopenhagen. Scanket hatte schon so manche schwierigen Herausforderungen gemeistert, als Daniel Barslund vor einigen Jahren in einem anderen dänischen Unternehmen noch im Vertrieb für Meeresfrüchte arbeitete.

Die Druckerei mit rund 30 Mitarbeitern hatte sich in der Vergangenheit darüber hinaus allgemein einen sehr guten Ruf erarbeitet – nicht nur dank umfangreicher Investitionen in einen hochmodernen Maschinenpark, der u. a. zwei UV-Flexo MPS Druckmaschinen mit acht Farbwerken und zwei digitale HP indigo WS 6000 mit sieben Farbwerken enthält. Die beiden Geschäftsführer und Inhaber von Scanket, Martin Fundal und Poul Vium, gelten außerdem als ausgesprochen versiert beim Aufspüren neuer Material- und Haftklebertrends.

„Der Kleber für die Etiketten ist beim Brauhaus Svaneke die mit Abstand größte Herausforderung“, erläutert Poul Vium. „Die Flaschen sind trotz einer Trocknungsanlage nicht nur feucht, sondern fast nass. Das große Vorderseiten- und das Rückseitenetikett am Flaschenkorpus sowie das kleine Etikett am dünnen Flaschenhals ohne ein Verrutschen anzubringen, ist eine Kunst. Man braucht eine sehr hohe Anfangshaftung. Und das Etikettenmaterial selbst muss an Feuchtigkeit einiges aushalten können, damit der optische Eindruck nicht beeinträchtigt wird.“

Eine neuartige Klebertechnologie

Doch die ersten Versuche mit einem strukturierten Papier waren nicht überzeugend. „Die Etiketten fielen zum Teil ab oder verklebten sich. Doch als wir hörten, dass Herma speziell für solche Herausforderungen eine neuartige Klebertechnologie und ein umfangreiches Programm exklusiver Etikettenmaterialien entwickelt hat, wurden wir neugierig.“ Scanket war vor drei Jahren die erste dänische Druckerei, die Haftmaterial mit strukturierter Oberfläche in Verbindung mit der neuen mehrschichtigen Haftkleber-Technologie nutzte. „Poul hat sofort verstanden, welche Möglichkeiten dieses Haftmaterial eröffnet“, erinnert sich Jan-Ole Hegedahl von Papermind, dem dänischen Vertriebspartner von Herma.

Hermaexquisite, so der Name des neuartigen Sortiments an Haftmaterialien, zielte ursprünglich vor allem auf die Etikettierung von Weinflaschen. Durch den Einsatz der Mehrschichttechnologie, bei der gleichzeitig zwei unterschiedliche Klebstoffschichten aufgetragen werden, lassen sich unter anderem exzellente Hafteigenschaften unter kühl-feuchten Bedingungen erzielen. Der Haftkleber mit der Bezeichnung „62W“ meistert selbst den besonders kritischen „Kühlertest“ mit Bravour: Ein entsprechendes Etikett löst sich auch nach einem längeren Bad im Weinkühler oder in der Kühlbox nicht von der Flasche ab. Hermaexquisite liefert damit aber auch beste technische Voraussetzungen für eine ansprechende Etikettierung von Bierflaschen.

Die Mehrschichttechnologie von Herma sorgt dafür, dass Etikettendrucker trotz der hervorragenden Haftungseigenschaften keine Kompromisse bei der Verarbeitung eingehen müssen. Der Haftkleber 62W ist mehrschichtig, basiert jedoch auf einem Dispersionshaftkleber, der schon lange im Markt eingeführt und bewährt ist. „Anders als bei Spezialhaftklebern, die oft in solchen Fällen eingesetzt werden, hat Hermaexquisite hervorragende Verarbeitungseigenschaften“, berichtet Scanket Produktionsleiter Sören Jörgensen. „Klebstoffbluten zum Beispiel tritt dabei praktisch nicht auf.“

Das Material für eine spezielle (Wachstums)-Story

Was für die Druckerei Scanket und das Brauhaus Svaneke aber mindestens ebenso wichtig war: Das Sortiment von Hermaexquisite bietet gleichzeitig ein breites Spektrum an hochwertigen Etikettenmaterialien. Es enthält in erster Linie verschiedene strukturierte und feuchtigkeitsbeständige Papiere, aber auch gestrichene Papiere, Alupapiere und Folien. Daraus ergibt sich eine Fülle von Gestaltungsmöglichkeiten.

Für die Etiketten von Svaneke fiel die Wahl auf Hermamartelé white (320), ein weißes, ungestrichenes, nassfestes Papier, das mit seiner Hammerschlag-Prägung optisch und haptisch die Anmutung handgeschöpfter Qualitäten aufgreift. „Das Etikett ist sehr griffig und voluminös. Man fasst es gerne an und streicht mit den Fingern darüber. Das war genau, was wir erreichen wollten“, bestätigt Brauhaus-Chef Daniel Barslund. „Scanket hat das im Druck kongenial umgesetzt. Wir erzielen damit den exklusiven Look, der uns auch auf den Exportmärkten interessant macht und mit dem wir unsere spezielle Story erzählen können.“

Und die Exportmärkte sind längst nicht nur Schweden und Norwegen, sondern auch Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und sogar China. Zwar bilden die skandinavischen Märkte in absehbarer Zeit weiterhin den Schwerpunkt, „aber wir wollen nicht nur, wir müssen jedes Jahr auch darüber hinaus im Export wachsen. Denn wir haben mächtig investiert in modernste Brautechnologie und in ein leistungsstarkes Abfüllzentrum.“ Es sieht so aus, als ob auch in Zukunft auf die Etiketten nicht nur in Dänemark noch viel „Überzeugungsarbeit“ am Point of Sale zukommt.

 

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