Frauen in der Etikettenbranche – Ist die Quote hier ein Thema? (1)
von Redaktion Etiketten-Labels,
Seit Jahren ist das Thema Frauen in Führungspositionen heiß und zum Teil sehr kontrovers diskutiert. Etiketten-Labels befragte einige Unternehmerinnen und Führungskräfte zu ihrer Situation und Sichtweise.
Dazu stellten wir folgende Fragen:
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Bitte beschreiben Sie kurz Ihr Unternehmen und Ihre Position.
Wie kamen Sie zu der Position? (Karriereleiter, Familienbetrieb, Übernahme o.ä.)
Haben Sie eine Ausbildung in der Druckbranche gemacht oder sind Sie „Seiteneinsteigerin“?
Thema Quote: Wie stehen Sie zu diesem Thema? Und welche Bedeutung hat die Quote in Ihrem Umfeld?
Haben Sie als Führungskraft/ Unternehmerin schon Erfahrung damit gemacht, dass Geschäftspartner oder Kunden nicht mit Frauen in Führungspositionen umgehen können.
Worin liegen für Sie die Vorteile der Führungsposition in Ihrem Unternehmen?
Glauben Sie das die Vereinbarkeit von Familie und Karriere auch heute noch die Hauptschwierigkeit ist, Frauen in Führungspositionen zu sehen?
Hat Ihre Führungsposition aus Ihrer Sicht etwas an der Unternehmenskultur geändert?
Haben Sie in Ihrem Unternehmen ein spezielles Fortbildungsprogramm für Mitarbeiterinnen?
Erfahren Sie Unterstützung von Ihren Kolleginnen/Mitarbeiterinnen im eigenen Unternehmen?
Welche Veränderungen/Verbesserungen wünschen Sie sich, um einen höheren Anteil von weiblichen Führungskräften zu erreichen?
Wo liegen Ihre Ziele für das Unternehmen in den nächsten Jahren und eventuell die Förderung von Mitarbeiterinnen.
„Wir sind gewissermaßen mit Etiketten großgeworden.“
Nicole Fischer und Angela Nawrot, Geschäftsführung, EKS-Label, Kirchlengern
Nicole Fischer: EKS-Label GmbH produziert seit über 35 Jahren Etiketten im westfälischen Kirchlengern vornehmlich für die Branchen Food, Kosmetik, Chemie und Pharma. Unser Unternehmen wird in 2. Generation geführt.Wir fertigen für Kunden regional und aus aller Welt. Angela Nawrot und ich sind gleichberechtigte Geschäftsführerinnen seit 2012.
Angela Nawrot: Unsere Väter haben das Unternehmen 1982 gegründet. Wir sind gewissermaßen mit Etiketten großgeworden. Nach unseren Ausbildungen und Erfahrungen in anderen Betrieben sind wir in den Familienbetrieb „hineingewachsen“. Infolgedessen haben wir die Chance und die Herausforderung, das Unternehmen weiterzuführen, gerne ergriffen.
Nicole Fischer: Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau in einer Siebdruckerei gemacht, Angela Nawrot hat eine Ausbildung zur Industriekauffrau in der Lebensmittelindustrie absolviert und anschließend in einem Unternehmen für Bürotechnik gearbeitet. Als wir ins Unternehmen eintraten, waren wir eine Belegschaft von ca. zehn Mitarbeitern. Mittlerweile ist die Anzahl unserer Beschäftigten enorm gewachsen.
Angela Nawrot: Wir sind keine Anhängerinnen von strikten Frauenquoten. Unserer Meinung nach ist die Qualifikation der Beschäftigten für jedes Unternehmen ausschlaggebend. Wir beurteilen unsere Angestellten und potenziellen Mitarbeiter nach ihren Fähigkeiten und Eignung für den Job.
Nicole Fischer: In der Tat haben wir nach unserem Einstieg als Geschäftsführerinnen teilweise diese Erfahrung gemacht. Der Großteil unserer Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner hat jedoch keinerlei Probleme damit gehabt. Im Gegenteil, es war nie ein Thema. Auch für unser Team und uns macht es selbstverständlich keinen Unterschied, ob eine Position weiblich oder männlich besetzt ist. Das sollte Standard sein.
Angela Nawrot: Natürlich ist es immer eine Herausforderung, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, egal in welcher Position man sich befindet. Zum Glück gibt es mittlerweile gute Betreuungsangebote. Heutzutage sind Kinder kein Ausschlusskriterium mehr, einen Job als weibliche Führungskraft auszuüben. Die Akzeptanz von berufstätigen Müttern in der Gesellschaft ist erfreulicherweise deutlich gestiegen.
Nicole Fischer: Es wäre wünschenswert, dass in der heutigen Zeit keine Frau aufgrund ihres Geschlechts von vorneherein abgelehnt wird, sondern gerecht nach Qualifikation und Eignung für einen Job ausgewählt wird. Das Stichwort „Equal Pay“ sollte auch nicht außer Acht gelassen werden.