Einkaufen und Agieren im Verbund hat viele Vorteile

Delphine A. Soulard (r.), Vorstand EKDD – Einkaufskontor Deutscher Druckereien eG, und Erwin Oscar Mahl, Geschäftsführender Gesellschafter, Schwäbisch-Haller Etiketten Oscar Mahl GmbH & Co KG.

Vor einem Jahr haben wir an dieser Stelle den Einkaufsverbund der Etikettendruckereien SKOOP by EKDD vorgestellt. In SKOOP haben sich inhabergeführte Druckereien für Selbstklebeetiketten zusammengeschlossen, um gemeinsam einzukaufen und Kostenvorteile zu generieren, die sonst nur Konzerne erzielen können. Es liegt nahe, nachzufragen, wie es nach dieser Zeit bei SKOOP aussieht.

Etiketten-Labels sprach mit Delphine A. Soulard, Vorstand EKDD – Einkaufskontor Deutscher Druckereien eG, und Erwin Oscar Mahl, Geschäftsführender Gesellschafter, Schwäbisch-Haller Etiketten Oscar Mahl GmbH & Co KG.

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Herr Mahl, Sie gehören zu den Gründungsmitgliedern von SKOOP by EKDD und sind Beiratsmitglied. Wie empfanden Sie das erste Jahr und was hat sich für Sie geändert?

Erwin Oscar Mahl: Das Kernthema und Hauptgrund für die Gründung des Einkaufsverbundes ist aus meiner Sicht voll erfüllt. Denn die Preise, insbesondere bei den Bedruckstoffen, haben sich für alle Mitglieder verbessert. Dies hat zwei Gründe: die Kraft der Gruppe beim gemeinsamen Einkauf und die verbesserten Einkaufsprozessen. Diese Entwicklung haben wir Frau Soulard zu verdanken.

Delphine A. Soulard: Danke für die Blumen – Die Erfolge kommen aus der Transparenz, die EKDD durch Datenanalysen oder neudeutsch „BigData“ geschaffen hat. Hier analysieren wir gezielt, unter klar herausgearbeiteten Parametern, die Struktur des einzelnen Mitgliedunternehmens und zeigen auf, welche Preissenkung jedes Mitglied zusätzlich durch Optimierung der internen Organisation erzielen kann.

„Als Einkaufsverbund sind wir in der Lage die Druckereien mit Informationen zu versorgen, die das einzelne Unternehmen nicht bekommt.“
Delphine A. Soulard

Damit erreichen wir bei den Mitgliedern eine große Motivation die Prozesse so zu verbessern, dass die Ziele z.B. beim Bestellverhalten, die wir gemeinsam im zyklischen persönlichen Gespräch vereinbaren und festschreiben, auch tatsächlich erreicht werden.

Frau Soulard, Sie waren viele Jahre in der Automotive Industrie tätig und haben hier direkt an den Vorstand berichtet. Wie kommen solche Einkaufsstrukturen, mit denen Großunternehmen erfolgreich sind, bei den kleinen und mittelständischen Druckereien an?

Delphine A. Soulard: Sehr gut, denn eine entscheidende Ursache für das Scheitern von Einkaufsgemeinschaften ist das Fehlen klarer Regeln. Daher hat der Vorstand der EKDD schon vor der Gründung von SKOOP immer klar gemacht, dass feste und für alle gleiche, nachvollziehbare Spielregeln zwingend für den Erfolg sind. Die Mitglieder haben das ebenso gesehen und sich unterhalb der Satzung der Genossenschaft Richtlinien und einen Leistungskatalog auferlegt, der zu erfüllen ist.

Erwin Oscar Mahl: Die klaren Rahmenbedingungen kommen sehr gut an, weil jeder weiß wo dran er ist. Zudem ist bereits in der kurzen Zeit eine wirklich tolle Gemeinschaft entstanden. Diese Community pflegt einen regen Austausch: zu Materialthemen, zu technischen Fragen und auch zu Know-How-Themen. Auf Vorschlag eines Mitgliedes wurde das SKOOP-Wikiforum geschaffen, in dem man alle relevanten Themen einstellen, nachlesen oder diskutieren kann. Diese Community war anfangs so nicht zu erwarten. Umso wertvoller ist sie jetzt neben dem eigentlichen Einkauf.

Delphine A. Soulard: So baut SKOOP eine Datenbank zu Produktion und Markt mit dem speziellen Fach-Wissen Vieler auf. Bei SKOOP ist man „gemeinsam statt einsam!“ unterwegs. Doch die digitale Transformation bei EKDD geht weiter. Zurzeit bauen wir ein gemeinsames, standardisiertes Reklamationssystem auf. Dies erleichtert Mitgliedern und Lieferanten die Arbeit, weil alle Facetten einer Reklamation auf immer gleiche Art erfasst und übermittelt werden. Es beschleunigt die Abwicklung und zusätzlich können diese Daten auch für die Erkennung von Fehlermustern und die Verhandlungen mit Lieferanten genutzt werden.

Kommen wir noch einmal auf die Community zurück, Herr Mahl. Wie darf ich mir das konkret vorstellen?

Erwin Oscar Mahl: EKDD hat von Anfang an konsequent den Austausch der Mitglieder untereinander durch Bereitstellung einer Plattform und gemeinsame Tagungen gefördert. So ist ein Vertrauen entstanden, dass sonst nie entstanden wäre, da wir ja alle Konkurrenten am Markt sind.

„Die Community pflegt einen regen Austausch: zu Materialthemen, zu technischen Fragen und auch zu Know-How-Themen.“
Erwin Oscar Mahl

Aber SKOOP schafft hier eine Basis, auf der man Produktionen besucht oder sogar so weit geht, dass man wie ich, mit einem anderen SKOOP-Mitglied gemeinsam Maschinen kauft. Und natürlich ist es auch einfacher, Aufträge – die man nicht selbst fertigen kann – in der Gruppe zu vergeben, so kann jedes Unternehmen ein größeres Portfolio abdecken, denn das Produktionsspektrum der SKOOP-Mitglieder ist schon riesig. Last but not Least bleibt auf dem Weg zudem der Materialeinkauf für die Gemeinschaft erhalten.

Was würden Sie einem Kollegen sagen, warum er auch Mitglied bei SKOOP werden sollte?

Erwin Oscar Mahl: Es ist kaufmännisch sehr lohnenswert. Nicht nur wegen der Preisvorteile bei den Bedruckstoffen, sondern auch bei anderen Materialbereichen. Zu unserer Überraschung wurden diese stetig ausgebaut. Hinzu kommen auf dem zentralen Online-Marktplatz myEKDD noch hunderttausende weitere Artikel und Services, die bereitstehen und einfach genutzt werden können. Ganz ehrlich, wo kann man vom Putztuch über speziell auf Druckereien abgestimmte Betriebsversicherungen, Bürobedarf, Arbeitsschutz, Betriebsbedarf, Autos oder Services wie die DSGVO-Beratung oder Creditreform-Auskünfte alles an einer Stelle finden und direkt zu günstigen Preisen ordern. Dem Kollegen empfehle ich SKOOP aus zwei entscheidenden Gründen: deutliche Vorteile im gemeinsamen Einkauf und einzigartiger Mitgliederaustausch!

Das vollständige Interview finden Sie in der aktuellen Etiketten-Labels 1/2020.

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