Neuer Leitfaden erläutert Werkzeuge und Methoden

FINAT – Vorreiter bei der LCA- und PCF-Standardisierung

FINAT Broschüre Titelseite
Quelle: FINAT

Im Bereich der Nachhaltigkeit hat der FINAT einen zweiten Meilenstein zur Harmonisierung der CO2-Bilanzierung im Etikettensektor erreicht.

In dem Bestreben, umweltfreundliche Praktiken zu fördern, hat der Verband FINAT ein Dokument veröffentlicht, in dem die für die Berechnung von PCF- und LCA-Berechnungen verfügbaren Methoden, Normen und Instrumente näher erläutert werden.

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In der ersten Phase ging es darum, die grundlegenden Unterschiede zwischen LCA und PCF zu erläutern. Dazu wurden ein Informationsvideo und eine Broschüre veröffentlicht. Zur Klärung der Einzelheiten wurden umfangreiche Umfragen und Recherchen durchgeführt, die zu dem Schluss führten, dass Informationen in verschiedenen Formen vorliegen. Dies veranlasste zur Erstellung eines umfassenden Dokuments, das die Komplexität der Wirkungsmessung und die verschiedenen verfügbaren Ansätze entwirrt.

Leitfaden zur Differenzierung

Dieses neue Dokument dient als Leitfaden, in dem die Unterschiede zwischen Standards, Methoden, Software-Tools und Datenbanken erläutert werden, die für die effektive Durchführung von Wirkungsmessungen entscheidend sind. Es unterstreicht, dass die Auswahl einer Methode und die Einleitung einer Folgenabschätzung kein Einheits-Szenario ist. Vielmehr muss sorgfältig abgewogen werden, welche Standards, Tools und Datenbanken ausgewählt werden sollen. Das Dokument ist hier für jedermann zugänglich.

Als nächsten Meilenstein möchte die FINAT-Arbeitsgruppe eine zentrale Rolle bei der Erstellung des FINAT-Leitfadens und der Empfehlungen spielen und einen harmonisierten und zugänglichen Weg für die Implementierung eines PCF oder einer LCA in der Etikettenindustrie erkunden. Der Leitfaden wird sich an spezifische Methoden und Standards halten und gleichzeitig die besonderen Bedürfnisse der Industrie berücksichtigen.

PCF-Standards und -Ansätze

Bei der Bestimmung des Product Carbon Footprint (PCF) und der Lebenszyklusanalyse (LCA) muss man sich mit verschiedenen Standards, Methoden und Werkzeugen auseinandersetzen. Um diese Landschaft zu entmystifizieren, hat FINAT drei große Kategorien definiert, um die verschiedenen Ansätze besser zu verstehen:

  • Methodologien/Standards: Diese Kategorie umfasst verschiedene Berechnungsansätze, wie ISO-Normen (z. B. ISO 14040 für LCA und ISO 14067 für PCF) und Empfehlungen von globalen und regionalen Organisationen (z. B. GHG, PACT, IPCC 2013, TfS usw.).
  • Berechnungswerkzeuge (Software): Dies sind Berechnungstools, die den PCF auf der Grundlage eines Modells Ihres Prozesses und Ihrer Materialien berechnen. Die Software folgt in der Regel einem oder mehreren Standards oder Methoden und wandelt die Daten in das Endergebnis um.
  • Datenbanken: Sowohl offene als auch private Datenbanken speichern wichtige Daten zum Kohlenstoff-Fußabdruck für PCF-Berechnungen. Diese Datenbanken reichen von allgemeinen Informationen über den Transport von Kohlenstoff-Fußabdrücken bis hin zu spezifischen Daten für Rohstoffe.

Wirksame Kohlenstoffbilanzierung

Um eine PCF-Berechnung erfolgreich durchzuführen, ist es entscheidend, die gewählte Methode/den gewählten Standard mit dem richtigen Berechnungstool und der richtigen Datenbank abzustimmen. Die Verflechtung von spezifischer Software, Berechnungswerkzeugen und Datenbanken kann nicht nur die Kosten und die Zugänglichkeit dieser Werkzeuge beeinflussen, sondern auch die Qualität der Informationen. Das FINAT-Dokument gibt einen umfassenden Einblick in diese Zusammenhänge und zeigt auf, wie die verschiedenen Ansätze miteinander verknüpft werden können.

Fallstricke und Herausforderungen

Trotz der Fülle an Methoden, Instrumenten und Datenbanken gibt es Herausforderungen beim Verständnis der “Bereiche” von Daten und bei der Gewährleistung einer zuverlässigen externen Prüfung oder “Referenzierung”. In der Broschüre wird betont, wie wichtig es ist, die Variabilität bei PCF-Messungen anzuerkennen und die Notwendigkeit einer Prüfung durch Dritte zu erkennen, um “Greenwashing” zu verhindern und Vertrauen in die endgültige Berechnung zu schaffen.