Konica Minolta – Komplettangebote für den professionellen Etikettendruck
von Redaktion Etiketten-Labels,
Konica Minolta ist erst seit wenigen Jahren im Bereich des professionellen Etikettendrucks aktiv und kann seit der ersten Vorstellung des bizbub Press C71cf einige erfolgreiche Installationen vorweisen. Etiketten-Labels-Redakteur Michael Scherhag sprach mit Charles Lissenburg, General Manager Professional Print Division.
Im Umfeld der Labelexpo 2017 präsentierte das Unternehmen den Nachfolger des bizbub Press C71cf mit dem Namen AccurioLabel 190. Ein Anlass, sich zur Produktpalette, der Strategie und den Ideen für die weitere Zukunft zu informieren.
Anzeige
Wie und seit wann ist Konica Minolta zur Entwicklung von Maschinen für den Schmalbahn- bzw. Etikettendruck gekommen?
Charles Lissenburg: Konica Minolta hat sein erstes vollständig digitales Etikettendrucksystem, den bizhub Press C71cf, bei der Labelexpo 2015 vorgestellt. Das System war wie sein Nachfolger, der AccurioLabel 190, darauf ausgelegt, die Lücke zwischen Einstiegs- und Highend-Systemen im Bereich Etikettendruck zu schließen. Tonerbasierte Digitaltechnologie von Konica Minolta ist eine im Markt etablierte Marke, und wir wollten sicherstellen, dass unsere Kunden die Marktchancen im Etikettendrucksegment nutzen können.
Das System ist eine erschwingliche Investition und eignet sich ideal für rentable kleine bis mittlere Auflagen. Etikettenkonverter, die auf Digitaldrucksysteme umstellen, profitieren von hohem Bedienkomfort, Flexibilität in der Produktion, höherem Durchsatz und VDP-Funktionen. Das war Konica Minoltas erster Schritt in Richtung eines innovativen Industriedruckportfolios. Seit seiner Einführung vor weniger als zwei Jahren wurde der bizhub Press C71cf weltweit schon an mehr als 100 Unternehmen verkauft – ein beispielloser Erfolg in der Branche.
„Seit seiner Einführung vor weniger als zwei Jahren wurde der bizhub Press C71cf weltweit schon an mehr als 100 Unternehmen verkauft.“
Bei der Labelexpo 2017 wurde das Nachfolgemodell, der AccurioLabel 190, der Öffentlichkeit präsentiert. Er wurde in Zusammenarbeit mit dem dänischen Unternehmen Grafisk Maskinfabrik (GM) entwickelt und hergestellt. Im Rahmen der Labelexpo 2017 haben wir zusammen mit GM auch eine flexible Finishing-Lösung für den AccurioLabel 190 präsentiert. Gemeinsam mit dem DC330Mini von GM bieten wir eine Lösung, die sowohl an das System angeschlossen werden kann als auch eigenständig arbeitet.
Auch der AccurioLabel 190 ist sehr erfolgreich – nicht einmal eine Woche nach der Labelexpo 2017 erreicht die Produktion der GM Winder ihre Kapazitätsgrenze, und Konica Minolta bemüht sich aktiv um eine Aufstockung. Dieser Erfolg ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass die Änderungen am AccurioLabel 190 auf der Grundlage von Kundenfeedback vorgenommen wurden, das für uns immer von großem Wert ist.
Was haben die Anwender in Zukunft zu erwarten?
Charles Lissenburg: Bei Konica Minolta berücksichtigen wir immer das Feedback unserer Kunden und Interessenten. Das führt zur weiteren Verbesserung unserer existierenden Systeme, zum Beispiel in Sachen Geschwindigkeit. Es kann aber auch zu einer Erweiterung unseres Produktportfolios führen. Der Bedienkomfort unserer Systeme wird immer garantiert sein – wir tun unser Bestes, um sicherzustellen, dass die Bedienung so einfach bleibt, wie sie derzeit ist, um die Anforderungen im modernen professionellen Druck zu erfüllen.
Wie sieht Konica Minolta die Entwicklung für die Zukunft des Etikettendrucks – strategisch, technisch, welche Technologie setzt sich durch?
Charles Lissenburg: Aus strategischer Sicht hat der Etikettendruck immer noch ein enormes Potenzial: Nach unseren eigenen Schätzungen arbeiten 50 % der Etikettenkonverter mit digitalen Systemen. Im Detail: 90 % des oberen Segments (im Hinblick auf Umsatz), nur 15 % des mittleren Segments und 70 % des unteren Segments besitzen digitale Drucksysteme. Deshalb können wir mit Stolz sagen, dass unser Angebot die Lücke zwischen Einstiegs- und Highend-Drucksystemen schließt und auf der Grundlage von Marktanforderungen entwickelt wurde. Außerdem beträgt laut Smithers Pira, The Future of Labels and Release Liners to 2021, die Digitalisierungsrate 6 %, das heißt, 6 % der Aufträge sind digital; es gibt also noch ein enormes Potenzial für digitale Systeme und somit für Konica Minolta mit unserem Angebot für die Etikettendruckbranche.
In technischer Hinsicht hat sich der Markt verändert, und die Etikettenbranche muss einen stärker fragmentierten Markt bedienen, in dem die durchschnittliche Druckauflage kleiner wird. Das lässt Analogdruckern weniger Raum zur Verteilung ihrer Einrichtungskosten für Platten, wodurch die Produktionskosten pro Etikett steigen. Im Gegensatz zu analogen Druckprozessen, werden digitale Druckprozesse zunehmend als wirtschaftliche Lösung zur Deckung der Nachfrage nach Kleinauflagen eingesetzt, wodurch sich die Dynamik des Etikettensektors verändert. Der Digitaldruck beginnt auch die Grenzen zwischen ehemals anhand des Druckprozesses klar differenzierten Segmenten zu verwischen, da sich bestimmte Etikettendruckaufträge mehr für eine bestimmte Art von Analogprozess eignen als für eine andere. Digitaldruck kann einfach und preiswert an verschiedene Endanforderungen angepasst werden, wodurch die mit neuen analogen Drucksystemen verbundenen hohen Investitionen entfallen. Aufgrund dieser Anpassungsfähigkeit sind Digitaldruckunternehmen weiter daran interessiert, das von ihnen bediente Branchenspektrum zu erweitern und neue Geschäftschancen für gedruckte Etiketten zu eröffnen.
„Da Endnutzer gedruckter Etiketten größere Vielfalt und mehr Anpassungsmöglichkeiten benötigen, ziehen Weiterentwicklungen bei den digitalen Druckprozessen hohe Investitionen nach sich.“
Zu den Faktoren, die das Wachstum des Digitaldrucks in der Etikettenbranche vorantreiben, gehören schlankere Geschäftsmodelle von Druckdienstleistern, Komfort und markenspezifische Anpassung. Da Endnutzer gedruckter Etiketten größere Vielfalt und mehr Anpassungsmöglichkeiten benötigen, ziehen Weiterentwicklungen bei den digitalen Druckprozessen hohe Investitionen nach sich. Der Trend geht hin zur Erhöhung der Geschwindigkeit, zur Steigerung der Druckqualität sowie zur Senkung der Produktionskosten. All dies erfordert Initiativen zur Entwicklung neuer Drucksysteme und Software sowie deren Kompatibilität mit automatisierten Managementsystemen und hochwertigeren Tinten. Mit zusätzlichem Mehrwert der Druckprodukte, wie wir es mit der MGI-Technologie im Bereich Veredelung anbieten, können Druckdienstleister ihre Kundenbindung erhöhen.
Unserer Meinung nach wird nicht „die eine Technologie gewinnen“ – jede Technologie hat ihren eigenen Anwendungsbereich, und die Etikettenkonverter brauchen die richtige Mischung für ihr spezifisches Portfolio. Verschiedene Technologien können einander ergänzen. Im Hinblick auf Produktionsdurchläufe muss letztlich jeder Etikettenkonverter anstreben, rund um die Uhr vollständig automatisierte und optimierte Workflows auszuführen und Aufträge durch elektronischen Datenaustausch zu erhalten. Einige dieser Funktionen werden durch digitale Technologie besser unterstützt, und der hohe Bedienkomfort der Systeme von Konica Minolta ist in diesem Zusammenhang natürlich auch sehr hilfreich. Smithers Pira gelangen zu der Schlussfolgerung, dass „sich der Impuls in Richtung stärkerer Automation sowohl bei analogen als auch bei digitalen Systemen zeigt, aber im digitalen Bereich ein größeres Potenzial hat.“ („The Future of Label Printing to 2021“)
Wie stellt sich Konica Minolta auf diese Entwicklungen ein?
Charles Lissenburg: Konica Minolta ist für sehr enge Beziehungen zu allen seinen Kunden sowie für eine gut organisierte, starke Kundendienstorganisation bekannt, und das nutzen wir, um weiterhin sehr genau auf die Anforderungen unserer Kunden einzugehen. Und natürlich werden wir auch die technische Entwicklung weiter vorantreiben. Außerdem prüfen wir mit unserer 2016 in Paris speziell für diesen Zweck eingerichteten strategischen Abteilung für Industriedruck weitere strategische Entwicklungen.
Wie sieht sich Konica Minolta selbst im Markt und wo möchte das Unternehmen mit seinen Lösungen in 5 Jahren stehen?
Charles Lissenburg: Wir sind ein etablierter Anbieter und Geschäftspartner von Etikettenkonvertern auf der ganzen Welt und bieten eine Palette von Produkten zur Optimierung der Etikettenproduktion an. Servicetechniker gewährleisten rund um den Globus den reibungslosen Betrieb mit unseren Systemen, und Ersatzteile- und Verbrauchsmaterialien sind in jedem Land lokal verfügbar. Was die nahe Zukunft angeht, würde ich sagen, dass wir uns intensiver mit Hardware- und Softwareangeboten beschäftigen werden, um Komplettangebote für die Etikettenproduktion bereitstellen zu können. Durch unsere strategische Partnerschaft mit MGI werden wir den Unternehmen gerecht, die eine einzigartige Markenerfahrung anstreben, und unsere Technologie folgt offensichtlich dem Trend zur Personalisierung; wir werden diese Trends sicherlich weiter vorantreiben, da wir von dem Potenzial, das sie dem industriellen Druck bieten, absolut überzeugt sind. [2890]
Charles Lissenburg – zur Person
Charles Lissenburg ist General Manager Professional Printing Division, Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH. Seine Stationen: