LED-UV gewinnt für den Etikettendruck an Bedeutung
von Redaktion Etiketten-Labels,
LED-UV-Farben gewinnen in der Praxis an Bedeutung. Sie haben u.a. technische Vorteile in der geringeren Substratbelastung, da deutlich weniger Wärmeenergie auf das Substrat eingetragen wird. Dadurch können neue (dünnere) Substrate verwendet werden. Zudem lässt sich mit diesen Strahlern deutlich mehr Energie einsparen. Etiketten-Labels sprach mit Carsten Zölzer, Leiter Produktmanagement UV der hubergroup Deutschland GmbH.
Wie ist die Marktsituation derzeit und wie sehen Sie die Entwicklung?
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Carsten Zölzer: Die LED-UV-Technologie hat eine technische Grundreife erreicht und ist nun im Commercial Sheetfed Printing fest im Markt etabliert. Jetzt folgen die ersten Installationen im Wide-Web-Bereich. In den Vereinigten Staaten sind bereits viele Installationen im Narrow Web etabliert. In Europa werden wir den Fortschritt bzgl. der Verbreitung auf der nächsten Label Expo im Detail erfahren.
Welche Anforderungen müssen technisch gegeben sein, um LED-UV-Farben einzusetzen?
Carsten Zölzer: Die Anwendung funktioniert nur über eine abgestimmte Kombination aus Strahlertechnologie und Farbrezeptierung, da bei LED-UV das Licht nur in einem bestimmten Wellenlängenspektrum abgestrahlt wird, was bei der Farbrezeptierung über spezielle Bindemittel und Initiatoren berücksichtigt werden muss.
Was ist im Umgang mit LED-UV-Farben gegenüber anderen Lösungen zu beachten?
Carsten Zölzer: LED-UV-Farben sind im Umgang wie konventionelle UV-Farben zu sehen. Allerdings ist zu beachten, dass sie deutlich tageslichtempfindlicher sind, da ihr Wellenspektrum an das Spektrum des sichtbaren Lichts angrenzt.
Müssen Änderungen an den Maschinen vorgenommen werden?
Carsten Zölzer: Es müssen sowohl Strahler als auch die Strahlersteuerung ausgetauscht werden.
Hat der Einsatz von LED-UV-Farben Einfluss auf die Farbwirkung? Müssen z.B. im Prepress-Bereich Änderungen vorgenommen werden?
Carsten Zölzer: Grundsätzlich gilt: Wenn von konventionellen Offsetfarben auf UV-Farben gewechselt wird, kann dies Auswirkungen auf die Farbwirkung haben, da eine andere Optik hinsichtlich des Glanzes gegeben ist. Die Farbhersteller unterstützen die Umstellung selbstverständlich mit ihrem Know-how und Service.
Wie sieht es mit den Kosten für LED-UV-Farben aus?
Carsten Zölzer: Aufgrund der deutlich teureren Rezeptkomponenten (Bindemittel und Photoinitiatoren) sind LED-UV-Farben momentan noch um ca. 60-80% teurer als konventionelle UV-Farben.
Wo liegt der derzeitige Einsatzbereich für LED-UV-Farben im Etikettenbereich?
Carsten Zölzer: Die LED-UV-Technologie ist nahezu marktreif für den Etikettendruck bei allen Anwendungen, die nicht im Lebensmittelverpackungsbereich angesiedelt sind. Im Low Migration Bereich sind erste Systeme verfügbar, die Entwicklung ist dort aber nicht abgeschlossen.
Gibt es Einschränkungen oder zusätzliche Einsatzmöglichkeiten gegenüber normalen UV-Farben?
Carsten Zölzer: Die LED-UV-Technologie kann, bedingt durch das verwendete Wellenspektrum, Nachteile im Bereich der Oberflächentrocknung zeigen, das muss bei der Verarbeitung berücksichtigt werden.