Die Etikettenbranche hat bereits einige interessante Jahre der technischen Evolution hinter sich und es geht weiter. Auch 2017 werden wir wieder eine Vielzahl technischer Neuerungen sehen. Etiketten-Labels befragte daher Vorstufen-, Druck- und Finishing-Dienstleister nach ihren Prognosen für das aktuelle Jahr. Heute: Martin Kuge, Geschäftsführer Faubel, Melsungen. Die Fragen lauteten:
Wenn sie auf 2016 zurückblicken, was waren für sie die wichtigsten Entwicklungen?
Welchen Einfluss haben diese auf ihre Produktion und die unternehmerische Planung?
Welche Erwartungen haben sie diesbezüglich an 2017? Eventuell auch im Hinblick auf die Labelexpo?
Weniger Menge, mehr Qualität
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Zu 1: Auch in der Etikettenindustrie kommt der Begriff Industrie 4.0 immer häufiger vor. Die Frage ist, wie sich diese Bewegung auf die Kennzeichnung von Lebensmitteln, Arzneimitteln und Konsumgüter auswirkt. Welchen Bedarf haben die Kunden von morgen, und wie kann dieser mit den herkömmlichen Produktionsmöglichkeiten abgedeckt werden. Der Trend nach individuellen Designs und Funktionen nimmt zu. Außerdem sind Themen wie Mehrsprachigkeit, Fälschungssicherheit und Rückverfolgbarkeit auf dem Vormarsch.
Zu 2: In der Produktion wird es zunehmend mehr um Qualität als um Mengen gehen, dass bedeutet auch, dass der einzelne Kunde mehr in den Fokus rückt. Die Mitarbeiter und der Maschinenpark werden mit der Zeit und den Anforderungen wachsen müssen. Im Zuge von Industrie 4.0 werden wir unsere Produktionsmöglichkeiten den neuen Herausforderungen, die uns der Markt stellt, anpassen müssen. Mehr Flexibilität gepaart mit der Bereitschaft neue Wege zu gehen, macht eine unternehmerische Planung schwieriger. Der Arbeitsmarkt muss seinen Teil dazu beitragen, dass wir flexibel auf Schwankungen reagieren können.
Zu 3: Es wird interessant zu sehen sein, wie sich die Etikettenhersteller den Entwicklungen im Jahr 2017 stellen. In der Produktion wird Individualisierung mit einem hohen Anspruch an Qualität und Verlässlichkeit das Ziel von vielen Etikettenherstellern sein. Wie sich die Maschinenbauer und Lieferanten auf diese Themen einstimmen, ist schwierig vorherzusagen. Wie werden sie auf die Entwicklung „Industrie 4.0“ reagieren? Im Maschinenmarkt denke ich, sind die Zeiten von größer und schneller vorbei, stattdessen werden die Begriffe „smart“ und „flexibel“ eine größere Rolle spielen.