Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind derzeit die bestimmenden Themen in Politik und Wirtschaft. Auch die Etikettenbranche ist davon nicht ausgenommen. Anlass für Etiketten-Labels, Hersteller von Farben und Substraten nach ihren Vorstellungen und Plänen für die Zukunft zu befragen.
Wir stellten Herstellern und Anbietern von Druckfarben und Substraten drei Fragen:
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2020 wird ein interessantes Jahr, in dem viele Innovationen in ebenso vielen Bereichen zu erwarten sind. Neben neuen Produktionssystemen und Maschinen ist auch auf der Seite der Verbrauchsmaterialen Substrate, Farben, Klebstoffen u.v.a. mit Innovationen zu rechnen. Welche Entwicklungen werden das Jahr 2020 in Ihrem Hause bestimmen?
Auch Ökologie & Nachhaltigkeit zählen zu den wesentlichen Themen, die für die nächsten Jahre die Produktion von Rohstoffen und Produktionsmitteln bestimmen. Welche Ideen und daraus folgende Produkte werden wir aus Ihrem Hause dazu in diesem Jahre sehen?
Die drupa 2020 in Düsseldorf gehört zu den Highlights dieses Jahres. Können Sie dazu auch schon einen Einblick in ihre Neuheiten geben?Der Anteil bio-basierter Materialien wird immer größerRalf Waltmann, Geschäftsführer, VPF-Veredelungsgesellschaft mbH für Papiere und Folien & Co. KGZu 1: Die VPF wird in 2020 ihre im Vorjahr zur Labelexpo Europe präsentierten Neuheiten weiterverfolgen. Dies sind Materialien für den wässrigen Inkjet-Druck wie z.B. PE-Folien und PP-Folien Eco, um nur zwei zu nennen, unser Laserdruckportfolio, bestehend aus 14 Obermaterialien und unsere Sicherheitsmaterialien. Alle diese Produkte haben in Verbindung mit unserem „VPF-Baukastensystem“ bisher schon gute Resonanz im Markt gefunden.
Insbesondere aber wird das seit ca. gut einem Jahr alles beherrschende und bei der VPF seit Jahren in den Leitlinien verankerte Thema „Nachhaltigkeit“, das ja bei uns auch schon zur Labelexpo in Brüssel große Bedeutung hatte, den Trend bestimmen. Das gilt für die Obermaterialien, Klebstoffe und Abdeckmaterialien. Dazu sind noch viele Fragen offen. Welche Materialien verdienen wirklich das Attribut, welche werden sich technisch und preislich durchsetzen? Welche Rohstoffe werden die Kompatibilitäten untereinander erfüllen, wie die nunmehr schon lange bekannten, die man oft und ohne Gefahr von qualitätsgefährdenden Interferenzen einsetzen kann? Wie werden die Entsorgungstechniken und -wege der Zukunft sein, werden die Entwicklungen dort mit den neuen Rohstoffen Schritt halten?
„Welche Materialien verdienen wirklich das Attribut, welche werden sich technisch und preislich durchsetzen?“
Zu 2: Fast täglich werden neue umweltschonendere Produkte oder Testmaterialien von fast allen Rohstoffanbietern angeboten und bei uns getestet. In diesem spannenden Umfeld haben wir uns schon im letzten Jahr entschieden, ein zwar noch überschaubares, aber funktionierendes sowie ökologisch belastbares Angebot an Papieren und Folien zu präsentieren. Unser Bestreben ist es, dies kontinuierlich auszubauen.
Bei den Klebstoffen erwarten wir unterjährig mögliche Veränderungen mit höheren biobasierten Anteilen. Bei den Abdeckmaterialien werden im Laufe des Jahres vermutlich funktionierende Produkte mit Recyclat-Anteilen zur Anwendung kommen. Vielfach passt es gut in unsere Nischenpolitik, da die Nachfrage zwar groß ist, aber die konkreten Anwendungen noch im eher einstelligen Prozentbereich liegen und somit klein und noch eher selten. Diesen eher besonnenen Weg möchten wir zusammen mit unseren Kunden in dem sehr dynamischen, manchmal sogar verworrenen Umfeld fortsetzen. Er wird uns noch einige Jahre beschäftigen.
Zu 3: Die drupa beschicken wir selbst nicht. Dort wird “Nachhaltigkeit auf allen Ebenen der Wertschöpfung“ auch das bestimmende Thema sein. Die Ergebnisse erwarten wir mit Spannung. [11940]