Securikett – Sichere Systeme beruhen auf dem Prinzip der Dezentralisierung

Bei der diesjährigen Konferenz für Steuermarken und Rückverfolgbarkeitssysteme in Malta wurde anhand von neuen Steuermarken die Wichtigkeit der Verifizierung von digitalen Codes durch unabhängige Dritte vorgestellt. Ziel ist es, jeglichen Versuch des Missbrauchs zu unterbinden. Dr. Marietta Ulrich-Horn, Geschäftsführerin Securikett Ulrich & Horn GmbH, erläuterte die wichtigsten Entwicklungen und die Forderung nach Gewaltenteilung bei Rückverfolgbarkeits-Systemen.

Im Mai fand in Malta das Tax Stamp and Traceability Forum 2022 statt. Es ist das einzige globale Event mit Fokus auf Lösungen zur Kontrolle der Verbrauchssteuern auf z.B. Alkohol und Tabak. Zur Erhebung dieser Steuern werden häufig zur sichtbaren Ausgrenzung von „Schwarzmarktprodukten“ sogenannte „Steuerbanderolen“ eingesetzt. Mit „Unique Identifiers“ dienen sie heute häufig auch der Rückverfolgbarkeit und der Erfüllung des FCTC Protokolls der WHO.

Securikett, aktives Mitglied im Board der ITSA – International Tax Stamp Association – und in der ISO-Standardisierung, war dabei. Der Vortrag mit dem Titel „Flexibility Through Interoperable Functional Units“ fand große Beachtung. Dr. Marietta Ulrich-Horn erläuterte, dass im Zuge der Globalisierung von Rückverfolgbarkeitssystemen nicht nur von Tabakprodukten, sondern auch z.B. von Plastikpfand, eine interoperable Struktur immer wichtiger werde. Auch müssten die zugehörigen IT-Strukturen auf mehrere architektonische Bausteine bzw. Betreiber aufgeteilt werden, um das Prinzip der gegenseitigen Kontrolle durch Gewaltenteilung wirken zu lassen, das für Demokratien seit der Antike und bis heute das wichtigste Grundprinzip sei. Kein Zufall, dass gerade das sicherste Speicherprinzip in der Welt der digitalen Daten auf Dezentralisierung beruht, als Distributed Leger Architecture oder landläufig auch als Blockchain bekannt.

Unabhängige Prüfinstanz als Eckpfeiler

Welche Funktionseinheiten eigentlich in einem System zur Produktrückverfolgung und Authentifizierung unterschieden werden, wurde anhand des internationalen Standards ISO 22381:2018 erläutert.

Da etwa erfährt man von einer „UID-Generating Function“, welche auch in der europäischen Tabakregulierung „TPD – Tobacco Products Directive“ als unabhängige Instanz je Mitgliedsstaat vorgesehen ist. Securikett hat im Jahr 2021 nach diesem Modell die „CODIKETT UID Issuance and Traceability Platform“ lanciert, welche nicht nur UIDs sicher generiert und verschiedenen Parteien zur Verfügung stellt. Es gibt auch der zuständigen Institution die Möglichkeit, alle ausgegebenen Identifikationscodes zu verwalten und bis zu ihrer In-Verkehr-Bringung zu verfolgen. Ob es dann um Steuerbanderolen, Autovignetten oder Plastikpfand geht, ist eigentlich egal.

Elektronische Verifizierung durch Drittanbieter

In der ISO 22381:2018 ist auch von der Funktion eines „Trusted Entry Points“ für Echtheitsabfragen die Rede. Es geht darum, wie interessierte Konsumenten oder professionelle Inspektoren überhaupt sicher sein können, dass sie bei der Echtheitsabfrage eines Unique Identifiers (UID) nicht einfach an eine Fälscher-Plattform gelangen. Um das Prinzip der „Trusted Entry Point“- Anwendung zu veranschaulichen, hat Securikett mit seinem Mitbewerber und zugleich freundschaftlich verbundenen Unternehmen ATT aus Frankreich einen Demonstrations-Fall für das Tax Stamp Forum 2022 vorbereitet. Beide Firmen ließen ihre Unique Identifier von einer autorisierten dritten Partei mit einer „elektronischen Unterschrift“ versehen, welche wiederum von der vertrauenswürdigen APP entkryptet wurde. Damit war die Herkunft der jeweiligen Codes der beiden Firma nachgewiesen. Bei einer Abfrage kann verlässlich auf die Landing-Page der jeweiligen Services von Securikett bzw. von ATT zugegriffen werden.

Praxisnahes Anwendungsbeispiel im Land der UIDs – Codilandia

Zbigniew Sagan von ATT war begeistert davon, dass der Use-Case, den er seit langem propagiert, auch Skeptiker innerhalb der ITSA und am Tax Stamp Forum überzeugen konnte. Anschaulich wurde das insbesondere durch die kleinen Muster-Steuermarken im Format 16 x 32 mm, die Securikett für beide Firmen produziert hatte.

Nicht zuletzt hatte Securikett unter dem Motto „Tax Bands Come in Many Types and Formats“ seine Vielseitigkeit bei der Herstellung solcher Wertmarken unter Beweis gestellt. Dem Storyboard der Marketingleiterin Monika Autengruber folgend, wurden codierte Sicherheitsetiketten in Stapeln, Rollen oder als VOID-Labels produziert, um die Verfolgung im Markt der „Republic of Codilandia“ eindrucksvoll und mit Humor unterspickt darzustellen.

Das ganze Team von Codikett unter Chefentwickler Oliver Kotzina war bis zur letzten Sekunde in den realitätsnahen Showcase involviert, berichtet Businessunit-Leiter von Codikett, Günther Galfe, der selbst das Event in Malta vor Ort tatkräftig unterstützte.

„Wir sind sehr froh, dass wir nun wieder Konferenzen und Messen besuchen können. Nicht nur die Vorbereitungen schweißen unser Team zusammen, auch der Austausch mit anderen Marktteilnehmern bringt endlich wieder Leben in die Diskussion. Beides fördert die Innovation in unserem Unternehmen,“ sind sich Dr. Marietta Ulrich-Horn und Werner Horn, die Geschäftsführer von Securikett einig. Am Programm stehen nach der IoT-Messe in Barcelona, dem Tax Stamp Forum in Malta auch noch die Logimat in Stuttgart – der Aufholbedarf nach Covid ist groß, und wer weiß wie lange es wieder geht.