Editorial

Europa atmet auf und fängt neu an

Michael Scherhag, Redakteur, Etiketten-Labels
Michael Scherhag, Redakteur Etiketten-Labels, E-Mail: scherhag@ebnermedia.de

Es ist ein spannende Zeit. Während wir noch durch den Mund-Nase-Schutz – zumindest in Gebäuden und Geschäften – daran erinnert werden, dass die Pandemie noch nicht zu Ende ist, kommen Industrie und Handel in Europa langsam wieder in Fahrt.

Vor einigen Tagen erfuhren wir, dass die Fachhändler und Maschinenbauunternehmen wieder ihre Center öffnen und Vertriebs-/Service-Mitarbeiter ihre Kunden wieder besuchen dürfen und dort erfreulicherweise wieder investiert wird.

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Ich gehe davon aus, dass die Unternehmen jetzt erst recht investieren. Die Etikettenbranche hat Nachholbedarf. Zum Teil liegen Investitionsentscheidungen seit fast einem halben Jahr auf Eis und die Unternehmen sind zuversichtlich, dass es nach den Sommerferien wieder los geht. Und nicht nur das: Durch den Stau der letzten Monate sind Versorgungslücken entstanden, die gefüllt werden müssen. Die Pandemie hat bei vielen Unternehmen ein enormes Innovations-Potential freigelegt. In der Krise zeigt sich dann, dass vieles eben doch möglich ist und der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.

Aber, so optimistisch ich einerseits bin, zeigt sich andererseits, dass Corona und der Shutdown so manche Veränderung fordert, an die wir vorher nicht gedacht haben. Nehmen wir das Beispiel Messen. Kürzlich gab Heidelberg bekannt, nicht an der drupa teilzunehmen. Nachdem bereits andere große Unternehmen ihre Teilnahme abgesagt hatten, stellt sich für viele Fachleute die Frage, ob die drupa 2021 ebenso wie andere Großmessen aufgegeben werden muss. Wenn die Marktführer einer Branche ihre Beteiligung an einer Hauptmesse absagen, führt dies oft zu einer Sogwirkung bei anderen Ausstellern. Ich denke, diese Frage wird sich in der Zeit zwischen dem Schreiben dieser Zeilen und dem Erscheinen der Etiketten-Labels unter Umständen schon geklärt haben.

Doch werfen wir einen Blick auf die aktuellen Trends der Branche. Einer ist die LED-UV-Härtung. Der Markt bietet immer mehr Lösungen, von denen wir einige in der aktuellen Ausgabe vorstellen. Ein weiterer Trend ist die zunehmende Veredelung der Etiketten mit digitalen Technologien. Inkjet-Systeme, die Lack und Farben verdrucken können, bieten eine Alternative zur Heiß- und Kaltfolienprägung. Auch die Nutzung ökologischer und nachhaltiger Rohstoffe gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Die Redaktion der Etiketten-Labels wünscht Ihnen daher alles Gute und viel Erfolg in den aktuell schwierigen Zeiten.

Ihr

Michael Scherhag
Redakteur
scherhag@ebnermedia.de