Die aktuelle Umfrage

Labelexpo Europe 2019 – die aktuellen Trends aus Sicht der Aussteller (5)

Geert van Damme, CERM
Geert van Damme, CERM (Quelle: CERM)

Die Labelexpo Europe ist das Event für die Etikettenbranche – Hier treffen sich europäische, aber auch weltweit tätige Maschinen- und Systemanbieter, ebenso wie interessierte Druckunternehmer, um einen Überblick über die aktuelle Entwicklung zu bekommen. Wir wollten daher von einigen Ausstellern – von Prepress bis Converting – wissen, wohin die Reise geht.

Unsere Fragen waren:

Anzeige

  1. Welches sind aus Ihrer Sicht die wesentlichen Trends der Zeit, bezogen auf Ihr Produktspektrum und die Unternehmensentwicklung?
  2. Welche Konsequenzen hat dies für Ihre Kunden, die Drucker und Converter?
  3. Was wird der Haupttrend zur Labelexpo sein und was zeigen Sie, um diese Trends zu unterstützen?
  4. Wenn Sie fünf Jahre nach vorne blicken, wo steht die Branche dann aus Ihrer Sicht?

Analysieren und Schnittstellen schaffen

Geert van Damme, Managing Director, CERM

  1. Die Konsolidierung von kleinen, regionalen Familienbetrieben, die in international geführte Investoren-Gruppen aufgehen gehören ebenso dazu wie der Trend zur Digitalisierung. Die Nutzung von künstlicher Intelligenz wird sich fortsetzen. Einfache Arbeiten, die bislang von Menschen ausgeübt werden, übernehmen zunehmend Computer, Software und Automatisierungsprozesse. Bei der Umsetzung der daraus entstehenden Anforderungen an die IT, wird es zu einem weiteren Engpass von Fachkräften kommen. Es erfolgt eine Entwicklung der Mitarbeiter weg vom Generalisten hin zu Spezialisten. Marketing wird sich zunehmend um Ankündigungen von Absichtserklärungen und Ideen drehen, als um detaillierte Produktinformationen und um echte Inhalte. Es wird damit an Bedeutung verlieren.
  2. Die Steigerung der Produktion mit gleichem Personalstand, ohne Abgänge zu ersetzen. Die Mitarbeiter müssen sich jedoch vom Bediener zum Problemlösern wandeln und sich während ihrer beruflichen Laufbahn stetig an die Anforderungen anpassen und entsprechend weiterbilden. Auf der anderen Seite führen Unternehmensvorgaben wie Arbeitszeiten, Überstunden, interne Prozesse, Sicherheitsanforderungen oder ähnliches zu weniger Flexibilität. Es wird weniger Raum für Kreativität, handwerkliches Können und (unbezahlten) Service geben. Alles wird rein an monetären Ergebnissen gemessen werden. Die Schwierigkeit, passend ausgebildetes Personal zu finden, wird zu höheren Personalkosten führen. Die Automatisierung führt auch auf der Seite der Produktionsmittel zu höheren Kosten in Bezug auf Software und deren Implementierung.
  3. Ein Schwerpunkt auf der Labelexpo wird Business Itelligence (BI) sein: Was wurde wie produziert? Wie war die Entwicklung in den letzten Jahren? Wo entstehen Gewinne und wo Verluste? – CERM wird neue Entwicklungen im Bereich Geschäftsanalysen präsentieren. Zu sehen sein werden Schnittstellen, die die Automatisierung vorantreiben und die es ermöglichen, Betriebsdaten digital zu erfassen, zu verarbeiten und zu analysieren. CERM zeigt, wie das Managementinformationssystem (MIS) die unterschiedlichen Varianten im kaufmännischen Bereich abbildet und damit die Produktion verbindet.
  4. Es wird zu einem weiteren Zusammenschluss und der Internationalisierung auch auf Seiten der Lieferanten kommen, z.B. wird sich die Anzahl der Lieferanten von Druckmaschinen verringern. Neue Lösungsansätze für die Themen Umwelt (z.B. Verbot von Plastik) und Sicherheit zu finden, nehmen weiter an Bedeutung zu. Das hat dauerhafte Investitionen in Produktionsmittel und Software zur Folge, da ein höheres Maß an Automatisierung zu steigenden Ausgaben für Software führt. Die Notwendigkeit steigt, Mitarbeiter an Bord zu haben, die Veränderungen erkennen und Entwicklungen gestalten können. Neue Cloud-Technologien werden nach und nach lokale IT-Infrastrukturen und Personal reduzieren und zu neuen Formen der Zusammenarbeit zwischen den Produktionsmitteln vor Ort, Cloud-basierter Software und den Spezialisten ‚in der Cloud‘ führen. [9691]