Lehner – Die erweiterte Automatisierung kommt schneller als erwartet
von Redaktion Etiketten-Labels,
FlexoMatrix, eine erfolgreiche Workflow-Lösung für die Plattenmontage, soll zusätzliche Gewinne ermöglichen. Im Interview sprach Martin Spieß, freier Redakteur, Filmforbusiness, mit Lars Lehner, Geschäftsführer der Lehner GmbH Sensor-Systeme, über Möglichkeiten der Automatisierung.
Die Lehner GmbH Sensor-Systeme entwickelt und produziert seit ca. 30 Jahren für die graphische Industrie Sensoren und Automatisierungen. Lehner ist B2B-Partner und Serienlieferant namhafter Druckmaschinenhersteller und Druckereien. Seine Produkte bilden die technologische Plattform für den Print 4.0. Sie verzahnen Prepress, Press und Postpress und aktivieren ungenutztes Maschinen- und Prozesspotential. Ein Schwerpunkt ist die Industrialisierung des Flexodrucks.
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Martin Spieß: Was bedeutet für Lehner „Automatisierung im Flexodruck“?
Lehner: Für uns ist das die Steigerung der Effizienz im Printworkflow durch den Einsatz von Automatisierung und Datenverknüpfung. Im Rahmen unserer Projekte lernen wir die Besonderheiten des Kunden-Workflows kennen und erfassen die Ausstattung in Prepress, Press und Postpress. Anschließend realisieren wir mit dem Kunden die schrittweise Automatisierung.
Spieß: Welche Produktlösungen bieten Sie konkret an?
Lehner: Wir bieten z.B. Registerregelungen, Flexoplatten-Schneidvorrichtungen und mobile Scanner für die Platten- und Zylinderidentifikation. Unser bekanntestes Produkt ist das Plattenmontagesystem FlexoMatrix.
Spieß: Was zeichnet FlexoMatrix aus?
Lehner: FlexoMatrix unterstützt Kunden mit Mangel an qualifizierten Mitarbeitern, hohen Qualitätsanforderungen und zunehmenden Kurzläufer-Jobs. Die geregelte 360°-Plattenmontage leistet höchste Montagequalität – über die gesamte Abwicklung. Anwender bezeichnen die Montagequalität als „einzigartig“ und es entsteht sofort mehr Effizienz im Drucksaal. Zusätzlich bietet FlexoMatrix wichtige Workflow-Funktionen wie die Job-Format-Voreinstellungen, Plattenidentifikation sowie Laufrichtungskontrolle. In höheren Ausbaustufen ist FlexoMatrix komplett in den digitalen-Workflow integriert und wird über das MIS-gesteuert. So entsteht eine digitale Brücke zwischen Prepress und Press.
Spieß: Ist Automatisierung profitabel?
Lehner: Ja! Wirklich alle Kunden bestätigen mehr Effizienz im Drucksaal, höhere Qualität der Produkte und Bediener Unabhängigkeit. Allein die Reduktion der Rüstzeit in Prepress und Press von bis zu 50% ermöglicht mehr Jobs pro Tag, spart Makulatur und steigert den Gewinn von jedem Print-Job. Die Amortisationsdauer beträgt ca. 10 bis 18 Monate.
Spieß: Bietet der Digitaldruck nicht einer hoch automatisierten Gesamtlösung?
Lehner: Der Digitaldruck ist für manche Aufgaben unersetzbar. Aber auch der konventionelle Druck hat Alleinstellungsmerkmale! Stichworte sind Material, Farben, Verarbeitung, Reproduzierbarkeit, Kosten. Wir erleben, dass mit unserer FlexoMatrix-Lösung viele Kurzläufer wieder attraktiv werden, bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung der Produkte. Wir erwarten deshalb, dass der automatisierte Flexodruck und der Digitaldruck eine gemeinsame Zukunft haben.
Spieß: Wie weit wird die Automatisierung im Flexodruck gehen?
Lehner: Wir realisieren bereits Projekte mit adäquaten, kleineren Robotereinheiten. Sie sind das Bindeglied der teilautomatisierten Arbeitsschritte in Prepress, Press und Postpress. Konkret werden die Druckformen und Zylinder automatisch identifiziert und ausgelagert. Ein Roboter bestückt FlexoMatrix und die montierten Zylindersätze werden direkt an die Drucklinie geliefert. Der Fortschritt der Print-Vorarbeiten wird kontinuierlich mit dem etablierten Job-Management kommuniziert. Dieses Automatisierungskette befindet sich in einzelnen Druckereien bereits in der Realisierung. Aus diesem Grund wird der Einsatz spezifischer Sensoren, smarter Automatisierung und Robotik im Flexodruck weiter zunehmen.