Editorial

Nachwuchsförderung – wie kommen wir künftig an die Auszubildenden?

Michael Scherhag, Redakteur Etiketten-Labels
Michael Scherhag, Redakteur Etiketten-Labels

Eine der größten und positiven Herausforderungen für die Etikettendruckbetriebe ist derzeit das Wachstum. Im Vergleich zu manch anderen Bereichen der Druckindustrie steht unsere Branche noch recht gut da. Damit einher geht jedoch auch das Problem der Nachwuchsförderung.

Auszubildende sind nicht einfach zu finden und die Erweiterung der Belegschaft mit guten Fachleuten ist ebenfalls keine einfache Angelegenheit. Eine der Ursachen liegt darin, dass das Berufsbild des Etikettendruckers eigentlich nicht existiert. Es gibt Medientechnologen/innen Druck, spezialisiert auf Flexo-, Offset-, und Digitaldruck, Medientechnologen/innen Druckverarbeitung usw., aber keinen Medientechnologen/in Etikettendruck.

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Umfangreiche Kenntnisse

Warum ist das ein Problem?  Weil im Etikettendruck in der Regel Kenntnisse aus mehreren Drucktechnologien, mindestens Flexo- und Offsetdruck, noch besser zusätzlich Sieb- und Digitaldruck vorhanden sein sollten. Dazu kommt, das viele Etikettendruckmaschinen mit den Converting-Systemen verbunden sind und damit auch noch Kentnisse der Druckweiterverarbeitung vorhanden sein sollten. In der Praxis sieht es dann so aus, dass die Betriebe ihre neuen, jungen Mitarbeiter selbst aus- und weiterbilden müssen und das bedeutet Zeit und Kosten für die Beteiligten. Wir haben diesen Umstand zum Anlass genommen, Unternehmen und Verbände zu befragen, wie sie das Problem lösen, bzw. welche Möglichkeiten es gibt, gutes Personal und motivierte Auszubildende zu rekrutieren. Die Wege dazu sind vielfältig, wie sie aus den Statements erfahren werden.

Digitale Zukunft

Eines ist ebenfalls ganz deutlich zu spüren. Die Entwicklung des Digitaldrucks erfolgt mit immer kürzeren Abschnitten, in denen neue Technologien vorgestellt werden. Und alle – Druckdienstleister und die Lieferindustrie – sind sich einig, dem Digitaldruck gehört die Zukunft. Allerdings wird es sicher noch eine lange Zeit den konventionellen Etikettendruck geben, denn er sorgt in Bezug auf die Produktivität einfach für die besseren Werte. Dennoch sehen wir derzeit eine Art Zwischenstufe, den Hybriddruck, in dem der konventionelle Druck und der Digitaldruck kombiniert werden und so die Möglichkeit eröffnet, beide Welten zu vereinen.

In der Praxis wird darüber viel diskutiert und Argumente dafür und dagegen gibt es viele. In der aktuellen Ausgabe ihrer Etiketten-Labels haben wir daher mit mehreren Druckmaschinen-Anbietern gesprochen und sie gebeten, ihre Sicht der Situation und ihre Prognosen darzustellen. Viel Spass bei der Lektüre.

Ihr

Michael Scherhag
Redakteur
scherhag@ebnermedia.de

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