Raflatac bringt Etikettenmaterial gegen die Verschmutzung der Meere auf den Markt
von Redaktion Etiketten-Labels,
UPM Raflatac ist nach eigenen Angaben das weltweit erste Unternehmen, das bei seinen neuen Ocean-Action-Etiketten in Ocean Bound Plastic (OBP) als Etikettenrohstoff investiert.
Für die Verwendung von Ocean Bound Plastic für die Ocean-Action-Etiketten wird nach dem Ansatz der Massenbilanz verfahren. Es handelt sich bei Ocean Bound Plastic um Plastikabfälle aus Gebieten, die bis zu 50 km landeinwärts von Wasserstraßen liegen und damit vom Zertifizierungsprogramm OBPCert als „potenzieller Abfall, der ins Meer gelangen kann“ definiert werden. Dieses neue innovative Etikettenmaterial wird durch die enge Zusammenarbeit mit mehreren Partnern entlang der Wertschöpfungskette des Produkts möglich.
Die Welt braucht dringend mehr nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Möglichkeiten für das Recycling von Altplastik. Die Vereinten Nationen haben diese Notwendigkeit erkannt und haben für 2021 ein neues Abkommen gegen die Plastikverschmutzung auf den Weg gebracht. OBPCert schätzt, dass 80% des Plastikabfalls in den Meeren auf Ocean Bound Plastic zurückzuführen ist. Heute werden weltweit nur etwa 10% der Plastikabfälle recycelt, der Rest landet auf Deponien, in Verbrennungsanlagen oder gelangt in die Natur oder die Ozeane. Eine Lösung für dieses Problem liegt darin, Produkte aus diesen Materialien für den Markt attraktiv zu machen.
“Das neue innovative Ocean-Action-Etikettenmaterial ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg, auf fossile Rohstoffe zu verzichten. Es trägt dazu bei, dass der Plastikabfall nicht im Meer landet und hilft Markeninhabern zudem, ihre Ziele höherer Recyclinganteile bei eigenen Verpackungen zu erreichen. Ocean-Action-Etiketten sind eine einfach anzuwendende Drop-in-Lösung, die speziell für Lebensmittel und Kosmetika entwickelt wurde, da sie genau die gleiche Leistung bieten wie herkömmliche Etiketten aus fossilen Rohstoffen”, sagt Eliisa Laurikainen, Business Development Manager von UPM Raflatac.
Das Ocean-Action-Etikettenmaterial ist als weiße und klare oberflächenbeschichtete PP-Folie mit den Klebstoffen RP37, RF37 und RP74 in Verbindung mit den Trägermaterialien PET 23 PCR und Glassine erhältlich. Diese Etikettenmaterialien eignen sich laut UPM Raflatac perfekt für alltägliche Konsumgüter (FMCG), wie z.B. Haushaltswaren, Körperpflegeprodukte, verpackte Lebensmittel und Getränke.
Zusammenarbeit mit Partnern
Um Ocean-Action-Etiketten auch zu einem kommerziell erfolgreichen Produkt zu machen, arbeitet UPM Raflatac eng mit mehreren Partnern zusammen. Die Zusammenarbeit ist notwendig, um echte Kreislaufwirtschaft in Gang zu bringen. Im ersten Schritt sammelt und sortiert HHI, ein in Malaysia ansässiges Kunststoffrecyclingunternehmen, mit seinen Partnern angefallenes Ocean Bound Plastic. HHI verfügt über die Ocean Bound Plastics-Zertifizierung im Rahmen des Zero Plastic Oceans-Programms, das die verantwortungsvolle Beschaffung, ordnungsgemäße Sammlung und Handhabung dieses speziellen Plastikabfalls gewährleistet. Nach dem Sammeln und Sortieren der Plastikabfälle wandelt HHI die Abfälle durch chemisches Recycling in Pyrolyseöl um. Das Pyrolyseöl wird anschließend vom Chemieunternehmen SABIC zur Herstellung hochwertiger PP-Kunststoffgranulate verwendet.
“Wir sind stolz darauf, unseren Kunden durch das fortschrittliche Recycling von Altplastik eine weitere, wirklich nachhaltige Alternative für Abfall zu bieten, der sonst im Meer oder in Flüssen landen könnte. Etiketten, die Ocean Bound Plastic enthalten, sind Teil unseres Programms Trucircle für zirkuläre Lösungen, das dazu beitragen soll, Plastikabfall zu reduzieren, die weitere Nutzung fossiler Ressourcen zu verringern und unseren Planeten zu schützen”, sagt Lada Kurelec, General Manager PP, PET, PS, PVC, PU & Elastomers Businesses for Petrochemicals SABIC.
Ausgangsprodukt für neue Folie
Im nächsten Schritt wird das fertige Kunststoffgranulat vom Folienproduzenten Taghleef Industries verwendet, um die Folie zu produzieren, die von UPM Raflatac zur Herstellung des endgültigen Etikettenmaterials verwendet wird. “Wir sind stolz darauf, Teil dieser Initiative zu sein, die dank der effizienten Wiederverwertung wertvollen Materials einen weiteren Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft darstellt und ein verantwortungsvoller Versuch ist, unsere Umwelt zu erhalten, insbesondere für jüngere Generationen”, sagt Simone Baldin, Business Unit Manager – Labels Europe, Taghleef Industries.
Die Plastikabfälle, die zur Herstellung des Ocean-Action-Etikettenmaterials verwendet werden, sind im Rahmen des Zero Plastics Oceans-Programms zertifiziert und das fertige Etikettenmaterial im Rahmen von ISCC PLUS. Für das Etikettenmaterial werden nachhaltige recycelte Rohstoffe verwendet und damit die entsprechende Menge an neuen, fossilen Ressourcen eingespart. Der dabei verwendete Massenbilanz-Ansatz stellt sicher, dass die entsprechende Menge an nachhaltigen Ressourcen verwendet wird. Zudem wird verifiziert, dass Ocean-Action-Etiketten transparent nachverfolgbar sind und aus nachhaltiger Beschaffung stammen.