Editorial

Schwierige Zeiten

Wir leben in wirklich schwierigen Zeiten. Kaum kommen wir so langsam dem Ende der Pandemie mit ihren massiven Einschränkungen entgegen, führt Putin einen Krieg gegen die Ukraine mit fürchterlichen Auswirkungen. Wer hätte vor wenigen Monaten gedacht, dass es möglich ist, dass zivilisierte Menschen sich gegenseitig in einem Krieg in Europa ermorden. Viele Zivilisten mussten bislang ihr Leben lassen und momentan scheint es eher noch schlimmer zu werden, als dass sich eine Lösung abzeichnet. Da fällt es schwer, an dieser Stelle andere, fachliche Themen zu erläutern.

Knapp und verspätet

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Aber wir haben ja auch noch die derzeit enorm steigenden Preise zu  verkraften. Waren bislang die weltweit eingeschränkten Warenströme und mittlerweile langen Lieferzeiten von Rohstoffen, wie in unserer Branche Farben, Lacke, Papiere, aber auch Maschinen, zu verkraften, kommen noch die Auswirkungen der Ukraine-Krise dazu. All dies ist weltweit zu spüren.

Dazu kommt der Streik bei UPM in Finnland seit dem Beginn 2022, der die Situation weiterhin enorm belastet. Der Streik ist ja mittlerweile mehrfach verlängert worden und zum jetzigen Zeitpunkt bis 14. Mai – falls bis dahin keine Einigung erreicht wird. Doch Fachleute weisen daraufhin, dass es selbst nach Beendigung des Streiks und hoffentlich erfolgreicher Verhandlungen noch nach der erneuten Inbetriebnahme der Maschinen einige Woche dauern könnte, bis wieder verarbeitungsfähige Papiere produziert werden können.

Die riesigen Papiermaschinen haben nun lange gestanden  und müssen in aufwändigen Prozeduren wieder produktionsfähig gemacht werden. Wir haben in der aktuellen Etiketten-Labels 2/2022 und in unserem Ausblick „Fokus Europa“ unsere Autoren in Frankreich und Italien gebeten, die Situation in ihren Ländern darzustellen. Sie können sich vorstellen, es sieht auch dort auch nicht anders aus.

Vor etwas mehr als zwei Monaten habe ich an dieser Stelle noch geglaubt, dass die Labelexpo Europe doch stattfindet. Heute wissen wir es besser. Sie ist auf Herbst 2023 verschoben, nimmt damit den üblichen Zyklus auf und es dauert noch lange bis dahin.

Alternativen gefunden

Es ist jedoch spannend, zu sehen, wie die Unternehmen in kürzester Zeit Alternativen gefunden haben und im Rahmen eigener Hausmessen und Open Houses ihre neuen Produkte zeigen. Und dies zum Teil mit Partnern. Allein zwischen dem 25. – 28. April führen Xeikon, Durst und Grafotronic an ihren Standorten eigene Veranstaltungen durch. Andere Unternehmen informieren uns über alternative Veranstaltungsformen. Die Zahl der Online-Präsentationen ist hier nicht aufzulisten. Und wir können davon ausgehen, dass diese Form der Informationen weiterhin Erfolg haben wird. Gleichzeitig waren allerdings die Messen, die geöffnet hatten, beispielsweise Lopec, ICE, CCE und andere, erfreulich gut besucht.

Ich wünsche Ihnen bei all dem, dass Sie den Optimismus behalten und erfolgreich in die weitere Zukunft blicken können. Die Entwicklung der Branche ist jedenfalls weiterhin positiv.

Ihr
Michael Scherhag
Redakteur
Etiketten-Labels

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