VDMA wählt neuen Vorstand und tauscht Erfahrungen aus
von Redaktion Etiketten-Labels,
Der Fachverband Druck- und Papiertechnik im VDMA geht mit neu zusammengestelltem Vorstand in die nächsten vier Jahre. Die gestrige Mitgliederversammlung fand am Hauptsitz der Windmöller & Hölscher KG in Lengerich statt. Vorstandsvorsitzender bleibt weiterhin Andreas Endters.
Endters ist Mitglied der Konzerngeschäftsführung der J.M. Voith SE & Co. KG sowie Vorsitzender der Geschäftsleitung von deren Group Division Paper in Heidenheim.
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Als Vorstände bestätigt wurden Erich Kollmar, Geschäftsführer der Bellmer GmbH in Niefern-Öschelbronn, Walter Kurz, Vorstand der Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG in Fürth, Markus Frick, Geschäftsführer Baumann Maschinenbau Solms, der CEO der Andritz AG in Graz, Dr. Joachim Schönbeck und der CEO der Müller Martini AG in Zofingen, Bruno Müller. Daneben wählte die Mitgliederversammlung des Fachverbands sechs neugewählte Vorstände in das Führungsgremium:
Thomas Heininger, Geschäftsführer der MBO Postpress Solutions GmbH in Oppenweiler
Peter Hirsch, Mitglied des Vorstands sowie CTO/ COO der technotrans SE in Sassenberg
Falco Paepenmüller, CTO der Windmöller & Hölscher KG in Lengerich
Andreas Pleßke, Vorstandssprecher und CEO der Koenig & Bauer AG in Würzburg
Bernd Sauter, Geschäftsführer der Kama GmbH in Dresden
David Schmedding, Global Head of Sales & Marketing der Heidelberger Druckmaschinen AG in Wiesloch
Der personelle Umbruch war nötig, weil seit der letzten Wahl im Jahr 2018 acht Vorstände ausgeschieden sind. „Wir durchlaufen einen Generationenwechsel“, erklärte Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des Fachverbands, die Abgänge. Nicht mehr dabei sind der langjährige Vorstandsvorsitzende Kai Büntemeier, Claus Bolza-Schünemann (Koenig & Bauer), Dr. Jürgen Vutz (Windmöller & Hölscher), Dr. Markus Rall (Polar Mohr), Martin Brandt (BW Papersystems), Holger Kühn (IST Metz), Marcus Tralau (Kama) und Stefan Plenz (Heidelberg). „Wir danken ihnen für ihr starkes Engagement in unserem Fachverband“, sagte Heering. Zugleich freue er sich auf die Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Vorstand. Die nächsten vier Jahren böten programmatisch und praktisch jede Menge Gestaltungsspielraum.
Transformationsprozess gemeinsam gestalten
Die Mitgliedsfirmen des Fachverbandes nutzten die Versammlung zu einem intensiven Erfahrungsaustausch über die fortlaufende digitale Transformation, das Potenzial neuer digitaler Geschäftsmodelle sowie Best Practices in der Minimierung von Cyber-Risiken.
Die fortschreitende Digitalisierung birgt neben Effizienzpotenzialen im administrativen Bereich die Perspektive voll vernetzter, hochautomatisierter und zugleich gläserner Produktionsprozesse. Indem sie Energie- und Materialströme transparent macht, wird diese datengetriebene Produktion zugleich zur tragenden Säule für die zweite große Zukunftsaufgabe, die die Anbieter von Druck- und Papiertechnik aktuell im Schulterschluss mit ihrer Kundschaft entschlossen angehen: Der Übergang in eine klimaneutral produzierende Circular Economy.
Zahlreiche Mitgliedsfirmen des Fachverbands Druck- und Papiertechnik treiben die Umstellung ihrer Energieversorgung auf selbst erzeugte erneuerbare Energie voran und entwickeln in Partnerschaften Produkt- und Prozesslösungen, mit denen sich immer höhere Recyclat-Anteile zu Printprodukten und Verpackungen in höchster Qualität verarbeiten lassen.
Viele dieser Lösungen werden bereits auf der drupa 2024 zu sehen sein, der die Branche nach dem pandemiebedingten Ausfall 2020 und der webbasierten „virtual.drupa“ 2021 mehr denn je entgegenfiebert. In Lengerich stellte drupa Director Sabine Geldermann von der Messe Düsseldorf den aktuellen Stand und die geplanten Aktivitäten und Highlights der Weltleitmesse vor, die 2024 in das gewohnte Format als Präsenzmesse mit internationalen Ausstellern und Fachbesuchern zurückkehren wird.
Geschäftslage trotz Pandemie und Lieferkettenproblematik robust
Trotz der Reise- und Transportbeschränkungen infolge der Pandemie, trotz der stockender Lieferketten, des Chipmangels und einer zunehmend angespannten Weltlage erweist sich die Druck- und Papiertechnikbranche aktuell als überaus robust. Vor allem das Geschäft in China und in den USA legte 2021 deutlich zu. Die Exporte nach China beliefen sich im letzten Jahr auf einen Gesamtwert von über 658 Millionen Euro gegenüber 542 Millionen Euro im Jahr 2020 und 504 Millionen Euro in 2019.
Und die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten lagen 2021 mit knapp 627 Millionen Euro ebenfalls deutlich über dem Wert von 2020 (590 Millionen Euro). Bei Papierverarbeitungsmaschinen deutet sich im ersten Halbjahr 2022 eine Fortsetzung des Erfolges an. Denn der Auftragseingang lag um 33 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2021. Bei den Druckmaschinen blieben die Bestellungen im gleichen Zeitraum stabil (+1 Prozent).
Schlüsselrolle für eine nachhaltige Zukunft
„Auch in dieser hochkomplizierten Lage mit Pandemie, äußerst angespannten Lieferketten, Krieg und dem obendrein zunehmenden Fachkräftemangel erweist sich unsere Branche als überaus resilient“, erklärte Dr. Markus Heering. Er sieht die Gründe dafür in der konsequenten Internationalisierung und Diversifizierung sowie in überzeugenden Innovationen der Mitgliedsfirmen.
„Sie bieten exakt die Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitslösungen an, die weltweit dringender denn je für die Modernisierung der Print- und Packaging-Industrie benötigt werden“, stellt er klar. Der Druck- und Papiertechnik und dem Maschinenbau insgesamt komme auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft eine Schlüsselrolle zu.