Verarbeitung von Etiketten – ein kleiner Blick in Gegenwart und Zukunft
von Redaktion Etiketten-Labels,
Mechanisch und sogar optisch sieht die Endfertigung bei der Schmalbahnverarbeitung nicht viel anders aus als vor fünf oder zehn Jahren, aber die digitale Revolution hat praktisch jede Funktion und jedes Modul verändert. John Penhallow ist diesem Aspekt nachgegangen und hat einige Anbieter zur Situation befragt.
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Noch vor wenigen Jahren war die Geschwindigkeit ein großer Pluspunkt für Weiterverarbeitungsanlagen – man musste schneller sein als die Konkurrenz.“ Dieser Ansicht sind viele Branchenexperten, darunter Stéphane Rateau, Inhaber und Geschäftsführer der SMAG Graphique. „Natürlich ist dieser Aspekt immer noch wichtig. Er ist aber für die Mehrheit der Etikettenhersteller nicht mehr das Hauptkriterium. Heute kommt es eher auf Einrichtungszeit und Abfallreduzierung an. Und hier spielt die Elektronik die wichtigste Rolle. Ziel ist es, jeden Teil des Druck- und Verarbeitungsprozesses in einen einzigen Arbeitsablauf zu integrieren, und darüber hinaus sogar an das System des Kunden anzuknüpfen.“ Erfahren Sie mehr im eDossier “Verarbeitung von Etiketten – ein kleiner Blick in Gegenwart und Zukunft.”
Druckmaschinen, wie z.B. die SMAG Galaxie Digital-Verarbeitungslinie, werden immer intelligenter. Für die Zukunft könnte man sich vorstellen, dass allein ein Barcode einer integrierten Druck- und Fertigungslinie sämtliche nötigen Informationen für einen zu bearbeitenden Auftrag übermittelt. Das System bereitet die Druckfarben in den benötigten Mengen vor und stellt die Druckplatten ein. Für die Inline-Weiterverarbeitung werden je nach Bedarf Siebdruck-, Heiß- oder Kaltstanzposten eingeschaltet und registriert. Das alles ohne jeden menschlichen Eingriff. Das ist technisch natürlich bereits möglich und wird in den kommenden Jahren zunehmend Gang und Gäbe sein“.
Der Siebdruck wird häufig für viele Arten von Etiketten verwendet, da bis jetzt keine andere Technologie die Brillanz der Farben und die taktile Wirkung des Siebdrucks erreicht. Dies könnte sich bald ändern. SMAG arbeitet an einem Ink-jet-Modul, das in Verbindung mit einem Lack beinahe den gleichen Effekt erzielt wie der Siebdruck. Der Vorteil ist natürlich, dass die Tintenstrahl-Technologie leichter in den digitalen Arbeitsablauf integriert werden kann. Heiß- und Kaltfoliendruck, so Rateau, könnten bald der Vergangenheit angehören.
Schmalbahn auf dem Vormarsch
Inzwischen ist in England ein weiterer Marktführer der Schmalbahn-Weiterverarbeitung auf dem Vormarsch. AB Graphic, ein im Jahre 1954 gegründetes Familienunternehmen, das heute von dem Unternehmer Mike Burton geleitet wird, hat im vergangenen Jahr seine neueste digitale Verarbeitungslinie, Digicon 3, auf den Markt gebracht. Berichten zufolge sind Automation und Laufgeschwindigkeit die wichtigsten Verkaufsargumente des neuen Modells. Eine erhöhte Flexibilität wird laut ABG durch die Option, eine Rotations- oder Halbrotations-Stanzeinheit ohne erneute Registrierung einzuschalten, erreicht.
Laut Hellen Tordoff von AB Graphic werden der digitale Etikettendruck und die Laserstanz-Technologie ihren rasanten Aufstieg fortsetzen. Was das In- oder Offline-Argument anbelangt, ist Hellen Tordoff der Meinung, dass traditionell der Markt eher Richtung offline tendiert. Der Trend wende sich aber sehr langsam zur Inline-Verarbeitung. Auch für die Zukunft des Laserstanzens sieht Tordoff nur einen langsamen, schleppenden Übergang.