Das Jahr 2024 brachte für die Etiketten- und Verpackungsbranche herausfordernde Zeiten: Wirtschaftliche Unsicherheiten, Fachkräftemangel und zunehmende Regulierungen prägten den Alltag. Gleichzeitig rückten Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Prozessoptimierung in den Fokus. Strategien für 2025 sind ambitioniert und setzen auf Innovation und Resilienz. Wir befragten daher einige Unternehmer und Unternehmerinnen zu ihren Aussichten auf 2025 und einem Rückblick auf 2024.
Unsere Umfrage unter Druckerei-Geschäftsführern und Geschäftsführerinnen beleuchtet die wichtigsten Erfahrungen und Erkenntnisse aus 2024 sowie die Pläne für 2025. Die Ergebnisse zeigen, wie Unternehmen mit schwankender Nachfrage, Fachkräftemangel und steigender Bürokratie umgehen und welche Rolle Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit und KI spielen. Leider mussten wir aus Platzgründen die Antworten zum Teil extrem herunter kürzen. Da diese Antworten jedoch sehr aufschlussreich sind, veröffentlichen wir die vollständigen Statements an dieser Stelle.
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Erwin Oscar Mahl, Geschäftsführer,
Schwäbisch Haller Etiketten Druckerei Oscar Mahl GmbH & Co. KG,
Schwäbisch Hall
Rückblick auf 2024: Was waren die wichtigsten Erfahrungen und Erkenntnisse?
Das erste Halbjahr 2024 brachte insgesamt gesehen bessere, aber sehr amplitudenhafte Umsätze. Starke Wochen mit hohem Auftragseingang und hoher Auslastung wurden von schwachen Wochen mit unbefriedigender Auslastung abgelöst und umgekehrt. Die Geschäftsentwicklung war und ist nicht nachhaltig genug und fordert ein Höchstmaß an Flexibilität für unsere Mitarbeiter und unser Unternehmen. Der Juli war stark, dafür der August und September eher verhalten. Das letzte Quartal 2024 sieht deutlich besser aus als das sehr schwache Vorjahresquartal, auch wenn der früher übliche, oft schon chaotische Run vor Weihnachten weitgehend ausbleibt. Sehr entgegengekommen sind uns in diesem Jahr die nachlassenden Materialpreise, die uns wieder genügend Luft zum Atmen verschafften. Sie sind zwar noch weit vom Niveau 2021 entfernt und werden vermutlich auch dort nicht mehr landen, aber sie haben zu einer spürbaren Entspannung in der Branche geführt. Geholfen haben uns eine breite Kundenbasis, die uns unabhängiger von einzelnen Branchen und wenigen Großkunden macht, wichtige Investitionen in 2022/2023 in Effizienz, Prozesssicherheit und Nischenprodukte, die jetzt greifen, und unsere Zugehörigkeit zu einer wirklichen Einkaufsgemeinschaft mit guten Materialpreisen und engem Austausch.
Ausblick auf 2025: Was folgt daraus an Plänen und Strategien für 2025?
Wir werden mit gemischten Gefühlen in das neue Jahr gehen, da wir weder in Deutschland, noch weltweit entscheidende Faktoren und Entwicklungen beeinflussen können. Gleichzeitig sind wir aber gut aufgestellt, um uns mit unserem Mitarbeiterstamm und unseren Investitionen wenigstens ein Stück weit von diesen Entwicklungen abkoppeln zu können. Entscheidend wird es sein, dass es an der Materialfront ruhig bleibt und die Kapriolen ausbleiben. Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die zunehmende Dokumentationsflut werden uns auch 2025 wieder besonders beschäftigen.