Dr. Johannes Michael Wareka, Marzek Etiketten+Packaging GmbH, A-Traiskirchen
Das Jahr 2024 brachte für die Etiketten- und Verpackungsbranche herausfordernde Zeiten: Wirtschaftliche Unsicherheiten, Fachkräftemangel und zunehmende Regulierungen prägten den Alltag. Gleichzeitig rückten Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Prozessoptimierung in den Fokus. Strategien für 2025 sind ambitioniert und setzen auf Innovation und Resilienz. Wir befragten daher einige Unternehmer und Unternehmerinnen zu ihren Aussichten auf 2025 und einem Rückblick auf 2024.
Unsere Umfrage unter Druckerei-Geschäftsführern und Geschäftsführerinnen beleuchtet die wichtigsten Erfahrungen und Erkenntnisse aus 2024 sowie die Pläne für 2025. Die Ergebnisse zeigen, wie Unternehmen mit schwankender Nachfrage, Fachkräftemangel und steigender Bürokratie umgehen und welche Rolle Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit und KI spielen. Leider mussten wir aus Platzgründen die Antworten zum Teil extrem herunter kürzen. Da diese Antworten jedoch sehr aufschlussreich sind, veröffentlichen wir die vollständigen Statements an dieser Stelle noch einmal.
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Dr. Johannes Michael Wareka, Geschäftsführer
Marzek Etiketten+Packaging GmbH,
A-Traiskirchen
Rückblick auf 2024: Was waren die wichtigsten Erfahrungen und Erkenntnisse?
Das Jahr 2024 war von einer stark schwankenden Nachfrage geprägt, weshalb die Planung der Kapazitäten schwierig war. Die schwache Konjunktur und das verhaltene Wirtschaftswachstum in Zentral- und Westeuropa haben sich auf die Nachfrage nach Etiketten und Verpackungen ausgewirkt.
Wie viele Wirtschaftsbereiche leidet auch unsere Branche am Facharbeitermangel. Während sich die Babyboomer-Generation in den Ruhestand verabschiedet, folgen weniger qualifizierte junge Arbeitskräfte nach.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz gewinnen in der Wirtschaft an Bedeutung und auch Marzek Etiketten+Packaging setzte entsprechende Initiativen, die für uns als traditionsreiches Familienunternehmen längst schon selbstverständlich sind, fort. So bekennt Marzek sich als eines der ersten Unternehmen in der Etiketten- und Verpackungsindustrie in Österreich zur Science Based Targets Initiative (SBTi) mit approbierten Nachhaltigkeitszielen und berichtet nach den Standards der Global Reporting Initiative (GRI).
Erfreulicherweise wurden die Leistungen des Marzek-Teams 2024 mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet: Vom Austro Vin Award, dem Green Star Award, den FINAT-International-Label-Awards, der Ehrung mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich, der Würdigung als „Bestes Familienunternehmen Niederösterreichs“ bis zum Staatspreis „Smart Packaging“ und dem Golden Pixel Award. Darüber hinaus konnte sich Marzek neuerlich für das BRCGS-Zertifikat qualifizieren.
Ausblick auf 2025: Was folgt daraus an Plänen und Strategien für 2025?
2025 wird unsere Branche mit großen Herausforderungen konfrontiert sein. Die Entwicklung der Konjunktur wird unsicher bleiben. Gleichzeitig sind wir mit neuen Gesetzen und Verordnungen wie z.B. dem Lieferkettengesetz, der Richtlinie für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) sowie umfangreichen Auditierungen konfrontiert, die einen hohen Verwaltungsaufwand bedeuten. Die EU-Verordnung PPWR wird überdies in den nächsten fünf Jahren den gesamten Verpackungsmarkt verändern. Digitale und hybride Produktionstechnologien werden immer wichtiger werden. In jedem Fall werden die Preise für Etiketten und Verpackungen steigen.
Wir bei Marzek Etiketten+Packaging blicken trotz aller Herausforderungen optimistisch in das neue Jahr, da wir 2024 im Unternehmen bereits die Weichen gestellt haben, die 2025 und in den Folgejahren greifen werden. So bereiten wir uns jetzt schon mit Hochdruck auf die PPWR vor, um sicherzustellen, dass unsere Produkte und Services den aktuellen Vorgaben entsprechen. Dem Facharbeitermangel, der sich auch im kommenden Jahr nicht ändern wird, begegnen wir mit vielfältigen Recruiting-Maßnahmen und vermehrten internen Schulungen. Als Familienunternehmen, das seit 145 Jahren besteht, sind wir gewöhnt, die unterschiedlichsten Herausforderungen erfolgreich zu meistern, sodass unser Marzek-Team sicher ist, dass uns dies auch weiterhin gelingen wird.
