Das aktuelle Interview

Der konventionelle Etikettendruck und die Konkurrenz durch den Digitaldruck (Teil 1)

M&M Umfrage Bobst Thomas Reckert_2022
Thomas Reckert, Bobst GmbH (Quelle: Bobst)

Obwohl die digitalen Druckmaschinen für den Etikettendruck in hoher Geschwindigkeit den Markt erobern, haben konventionelle Drucktechnologien weiterhin ihre Bedeutung. Etiketten-Labels befragte mehrere Unternehmen zum Stand der Dinge und was uns die Zukunft eröffnet.

  1. Hat der konventionelle analoge Druck – Offset- und Flexodruck – trotz der rasanten Entwicklung der Digitaldruck- und Hybridtechnologie weiterhin seine Bedeutung?
  2. Wo liegen die Vor- und Nachteile? Gibt es eventuell noch Rationalisierungspotenzial, um im konventionellen Bereich weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben?
  3. Wenn Sie 10 Jahre in die Zukunft sehen könnten, wo stünde die konventionelle Druck-Technologie dann und wie sähe das Umfeld aus?
  4. Welche Empfehlung ergibt sich daraus für die Druckerei-Unternehmen

Konventionelle, analoge Flexodruckmaschinen sind derzeit in der Mehrzahl

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Thomas Reckert, Business Director FP & Label D/A/CH Business Unit Printing & Converting Bobst Meerbusch GmbH.

Zu 1: Ja, selbstverständlich. Der konventionelle analoge Druck wird weiterhin seine Berechtigung haben, da er auch in den nächsten Jahren das dominierende Druckverfahren sein wird. Laut Smithers Pira wird es in den nächsten Jahren kein weiteres Wachstum geben, aber die Mehrzahl der bei uns verkauften Druckmaschinen sind aktuell konventionelle, analoge Flexodruckmaschinen als Ersatzinvestitionen. Die Inkjet-Digitaldruckmaschinen schließen die Lücke zwischen den dominierenden Druckverfahren von Toner-Maschinen und den Flexodruckmaschinen.

Zu 2: Vorteile liegen auf der Hand. Es ist ein konsolidiertes Verfahren und die erforderlichen Tools sind vorhanden. Als Maschinenlieferant sind wir ständig bemüht das Handling der Maschinen zu automatisieren. Unser Bobst V-Flower System ermöglicht Jobwechsel „on the Fly“. Wenn man über Nachteile sprechen möchte und die Plattenfertigung nicht im eigen Hause hat, ist die Reaktionszeit eingeschränkt. Weiterhin werden auch in Zukunft die Auftragsgrößen immer kleiner und wir gehen davon aus, dass Jobgrößen bis 5000lfm konsequent auf Digital in Verbindung mit All-in-One Lösungen abgelöst werden.

“Mit unserem oneLabel-Portfolio arbeiten wir daran, die Zukunft der Etikettenproduktion neu zu gestalten.”

Zu 3: Mit unserem oneLabel-Portfolio arbeiten wir daran, die Zukunft der Etikettenproduktion neu zu gestalten. Wir stellen uns End-to End-Etikettenproduktionslinien mit geschlossenen Kreislaufsystemen vor. Die Hauptsäulen sind einfache Bedienung, Qualitätskontrolle, Automatisierung und Digitalisierung, sowie Modularität. Dank Bobst Connect sind unsere Produkte vollständig in unseren Workflow integriert. Alle unterschiedlichen Module können nahtlos integriert werden, um Zielanwendungen zu ermöglichen. Wir schauen uns auch neue Geschäftsmodelle an, an die wir uns so gut wie möglich anpassen, um das Wachstum unserer Kunden zu unterstützen. (Lieferung am nächsten Tag, usw.).

Zu 4: Konnektivität, Digitalisierung, Automatisierung, Nachhaltigkeit sind die 4 Schlagwörter, die sich jedes Unternehmen in Zukunft stellen muss.

M&M Umfrage Bobst Master M6
Die Master M6 bietet hohe Flexibilität für den Druck von Etiketten, flexiblen Verpackungen und Faltschachteln (Quelle: Bobst) (Bild: eugenioforconi@gmail.cÿÿ)