Digital Metal heißt ein neues Inline-Veredelungsmodul der Kurz-Gruppe, das sich in alle gängigen Digitaldrucksysteme integrieren lässt – unabhängig von der Laufrichtung der Druckmaschine. Die Veredelungseinheit kann beliebig zwischen den Druckwerken installiert werden und ist danach in den digitalen Druck- und Weiterverarbeitungsprozess voll integriert – von Michael Nagel
Welchem Wort schenkt der Mensch die höchste Aufmerksamkeit? Seinem eigenen Namen! In Vertriebsgesprächen und Direktmarketing-Anschreiben wird das Instrument der persönlichen Kundenansprache seit langem intensiv genutzt. Nun setzen Hersteller Personalisierungen und Individualisierungen zunehmend ein, um ihre Produkte aufzuwerten und attraktiver zu machen.
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„Der Verbraucher ist bereit, dafür einen höheren Preis zu bezahlen, das Markenerlebnis und die Markenbindung werden verstärkt.“
Neben individualisierten Artikeln werden immer mehr Produktvariationen, Klein- und Sonderserien, saisonale oder regionale Varianten angeboten, um das Interesse der Konsumenten zu wecken. Für die Marken- und Verpackungsindustrie stellt sich die Aufgabe, Personalisierungen, individuelle Gestaltungselemente und Kleinauflagen in effizienten Prozessen und anspruchsvollem Design umzusetzen. Gefragt sind Verfahren, mit denen Mass Customization, die kundenindividuelle Massenanfertigung, in hochwertiger Gestaltung realisierbar ist. Der Hersteller dekorativer und funktionaler Beschichtungen Leonhard Kurz hat eine Veredelungstechnologie entwickelt, die diese Anforderungen erfüllt.
Individualisierbare Metallisierungen
Das Veredelungsverfahren, von Kurz „Digital Metal“ genannt, ermöglicht die Übertragung metallisierter Schichten im Digitaldruck und damit individualisierte Metalldesigns. Die von Kurz für den Transfer der Digital-Metal-Folie entwickelte Maschinenvariante für die UV-Ink-Technologie, der DM-Liner UV-Ink, steht seit Herbst 2017 auch für den Schmalbahnsektor zur Verfügung. Die Veredelungsmaschine für den Rollendruck wurde auf der letztjährigen Labelexpo Brüssel erstmals vorgestellt.
Funktionsweise des DM-Liners UV-Ink
Das patentierte Prinzip der Digital-Metal-Übertragung für den DM-Liner mit UV-Ink-Technologie: Die Digital-Metal-Folie wird mit UV-Ink bedruckt und mit dem Substrat zusammengeführt. Danach wird die Tinte mit LED-UV-Lampen ausgehärtet, und die Metallisierungsschicht der Folie verbleibt an den vorgedruckten Stellen auf dem Substrat.
„Die Charakteristik des Digital-Metal-Transfers prädestiniert ihn für die Veredelung von Rollenetiketten.“
Dass Tintenaushärtung und Folienübertragung gleichzeitig erfolgen, bringt einen entscheidenden Vorteil: Die Kontaktzeit der ungehärteten Tinte mit dem Substrat ist so kurz, dass keine Flüssigkeit diffundiert. So kann mit geringer Tintenmenge eine einwandfreie Folienübertragung erzielt werden. Die folienbelegten Flächen weisen keinerlei Erhebung auf. Diese Charakteristik des Digital-Metal-Transfers prädestiniert ihn für die Veredelung von Rollenetiketten. Bei der Aufwicklung der dünn und flach beschichteten Etikettenrollen zeigt sich keinerlei Verzug, die Etiketten können problemlos weiterverarbeitet werden.
Spielraum in der Gestaltung
Die geringe benötigte Tintenmenge und ihre unmittelbare Aushärtung wirken sich auch auf die Qualität des Folientransfers aus. Die Folie lässt sich besonders schnell und randscharf übertragen, sodass ein sehr sauberes Druckbild entsteht. Filigrane Motive und feine Linien sind ebenso detailgenau umsetzbar wie Negativdesigns. Schriften können mit einer minimalen Größe von bis zu fünf Punkt realisiert werden. Die gleichmäßige, glatte Tintenübertragung hat auch Einfluss auf die optische Güte der Veredelung. Es entsteht eine spiegelnde Beschichtung mit sehr homogener Metallisierung und hohem Glanzgrad. Neben monochromen Metallisierungen sind Endloshologramme und eine Vielzahl diffraktiver Designs mit schillernden oder glitzernden Farb- und Lichteffekten umsetzbar.
„Die veredelten Etiketten können registergenau überdruckt werden, sodass verschiedenste Metalltöne und exklusive Druckbilder generierbar sind.“
Die veredelten Etiketten können registergenau überdruckt werden, sodass verschiedenste Metalltöne und exklusive Druckbilder generierbar sind. Die Passertoleranz beträgt plusminus 0,25 Millimeter. Ebenso wie die Überdruckung der Metallisierung ist ein dem Farbdruck nachgeschalteter Metalltransfer möglich. Vorgedruckte Etiketten können zu einem beliebig späteren Zeitpunkt mit metallfarbenen Namen, Nummern oder variablen Motiven ausgestaltet werden. Das Digital-Metal-Verfahren ist flexibel für diese so genannte Late Stage Customization einsetzbar.
Digital Metal in Kürze
Mit allen DM-Liner-UV-Ink-Modulen lassen sich im Schmalbahndruck mit wenigen Handgriffen individualisierte Metallisierungen realisieren. Das Veredelungssystem mit patentierter Transfertechnik liefert eine hochglänzende Metalloptik, außerdem können ins Auge springende holografische Effekte erzeugt werden. Das Verfahren ermöglicht aufgrund des randscharfen Transfers eine hohe Motivfreiheit. Durch die Überdruckbarkeit der Veredelung wird der Gestaltungsspielraum grenzenlos. Aufgrund sehr unterschiedlicher Ausstattung und Auftragssituation der Druckereien differieren die Anforderungen an eine Veredelungsstation erheblich. Deshalb hat Kurz drei Varianten des DM-Liners entwickelt, die in bestehende Maschinensysteme und Druckabläufe bedarfsgerecht integriert werden können.
Weitere Details zu Digital Metal und den verschiedenen Maschinenvarianten lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Etiketten-Labels 1/2018 am 15. Februar.