Smarte Etiketten und Labels haben die unterschiedlichsten Einsatzgebiete: vorrausschauende Wartungs- und Instandhaltungskonzepte, Produktionssteuerung sowie automatisierte Lager- und Logistikabläufe. Die RFID- und NFC-Technologie ist die wichtigste Querschnittstechnologie im Kontext von Industrie 4.0 und IoT. Von Klaus Dargahi.
Dünne und selbstklebende Etiketten mit integrierter RFID- und NFC-Technologie eröffnen neue Möglichkeiten in Bezug auf das Daten- und Informationsmanagement und können schnell und kosteneffizient in bestehende Prozesse, Produkte und Maschinen integriert werden. RFID- und NFC-Etiketten können kundenindividuell bedruckt und programmiert werden. Form, Größe, Material, Funktion, Aufdruck und Befestigung sind frei wählbar.
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Das Auslesen der RFID-/NFC-Etiketten funktioniert mit elektromagnetischen Funktionen:
Das Lesegerät baut ein elektromagnetisches Feld auf
Sobald ein passives RFID- und NFC-Etikett in das elektromagnetische Feld des Readers kommt, wird der Chip im Etikett mit Energie versorgt.
Der Datenaustausch zwischen Reader und RFID- und NFC-Etikett kann erfolgen
Sobald des RFID-/NFC-Etikett aus dem elektromagnetischen Feld des Readers genommen wird, bricht die Kommunikation ab. Die Daten auf dem Chip bleiben jedoch erhalten.
Wo sind die Einsatzgebiete?
Behälterkennzeichnung
Führerscheinkontrolle
Maut-, Verkehrskontrolle
Originalitätsschutz
Kanban-Systeme
Wartung, Instandhaltung und Inventarisierung
Produktionssteuerung
Lager, Logistik, Materialfluss, Intralogistik
Erfolgsstories und Anwendungsbeispiele
Kennzeichnung bei der Führerscheinkontrolle Unternehmen sind schon seit vielen Jahren gesetzlich verpflichtet, jährlich die Gültigkeit der Führerscheine aller Mitarbeiter zu prüfen und zu dokumentieren. Dieser Prozess ist zeit- und kostenaufwendig. Um diesen zu vereinfachen, hilft die RFID-/NFC-Technologie, um ihn einerseits schneller, aber auch sicherer zu machen. Auf jeden Führerschein wird ein RFID-/NFC-Etikett geklebt, welches automatisch von Lesegeräten ausgelesen und anschließend dokumentiert wird. Das Aufkleben dieser RFID-/NFC-Labels auf Führerscheine ist rechtlich gesehen kein Problem. Versucht man das RFID-/NFC-Etikett abzulösen, wird es durch die Integration spezieller Sicherheitsmerkmale zerstört.
Vorteile und Nutzen des Führerscheinlabels (smart-Label):
Hohe Manipulations- und Fälschungssicherheit
Einfachere, schnellere und sichere Prozesse der Führerscheinprüfung
Optimierte Größe für Führerscheine
Individuell bedruckte Varianten möglich
Kennzeichnung im Sportbereich (Edelrid) Durch speziell entwickelte NFC-Etiketten bietet smart-TEC der Firma Edelrid eine Lösung zur automatisierten Inventarisierung und zur Sicherheits- und Materialprüfung. Das gesamte Produktspektrum (Seile, Helme etc.) der Firma Edelrid unterliegt strengen gesetzlichen Auflagen hinsichtlich Wartung und Instandhaltung. Alle Wartungs- und Instandhaltungsaktivitäten müssen termingerecht durchgeführt und lückenlos dokumentiert werden. Dabei hilft die NFC-Technologie von smart-TEC. Jedes Seil und jeder Helm erhält ein NFC-Etikett von smart-TEC. Im integrierten Chip ist eine weltweit einmalige Identifikationsnummer hinterlegt. Wird dieser mit einem NFC-fähigen Smartphone ausgelesen, erfolgt eine automatische Verbindung zu einer Internetseite. Dort können produktspezifische Informationen ausgelesen und neue Daten ergänzt werden.
Kennzeichnung von Trennwandsystemen (Dorma Hüppe / Dormakaba) Die NFC-Technologie bietet in der Kennzeichnung von mobilen Trennwandsystemen entscheidende Vorteile. Indem der Nutzer mit seinem NFC-fähigen Smartphone in die Nähe des smart-Labels geht und dieses ausliest, wird er automatisch zur Softwarelösung IDconnect von smart-TEC geleitet. Dort erhält er durch die einzigartige Chip-Identifikationsnummer (UDI) Zugriff zu den aktuellen Wartungszuständen des Objektes sowie zu Dokumenten, Bedienungsanleitungen und Pflegehinweise, der exakten Trennwand geliefert. Die NFC-Technologie ist direkt in ein dünnes selbstklebendes Etikett integriert. Die Trennwände von Dorma Hüppe sind somit viel einfacher zu identifizieren und bei Reparaturen werden direkt die passenden Ersatzteile bestellt.
Kennzeichnung von Lichtkuppeln (Essertec by Soprema) Der Hersteller von Lichtkuppeln, Flachdachfenstern und Entrauchungssystemen, stattet ab sofort alle Produkte mit NFC-Technologie von smart-TEC aus. Einer der Vorteile für Essertec und deren Kunden: Informationen zum Produkt können nun direkt mit dem Smartphone ausgelesen werden.
Durch die Softwarelösung IDconnect gelangt der Kunde von Essertec – nach dem Auslesen des NFC-Chips mittels mobilen Endgeräts – automatisch auf eine mobile Website (IDconnect). Dort kann er alle produktspezifischen Informationen wie z.B. Gebrauchsanweisung, Garantieunterlagen, Einbauanleitungen etc. einsehen. Dies erleichtert die Reparaturen und Sanierungsarbeiten enorm, da bei Schäden die passenden Einzelteile bestimmt und sofort bestellt werden können. Über IDconnect kommt der Kunde auch schnell zu weiteren wichtigen Informationen zum Produkt wie Montagevideos, Artikelnummer, Baujahr, Auftragsnummer, Position auf dem Dach, Verglasung, Nenngröße und Durchsturzsicherheit. Der NFC-Chip ist so angebracht, dass er vom Dach aus gut zugänglich ist. Für Nutzer, deren Smartphone den NFC-Chip nicht lesen kann, ist zusätzlich ein QR-Code aufgedruckt.
Über die NFC-Technologie lassen sich Produkte auch nach vielen Jahren noch zuverlässig identifizieren. Reparaturen und Sanierungsarbeiten werden dadurch erheblich vereinfacht. Im Schadensfall können passende Ersatzteile schnell und sicher bestimmt und bestellt werden. Angaben zur genauen Position auf dem Dach unterstützen die Identifikation von einzelnen Lichtkuppeln oder Flachdachfenstern. Darüber hinaus unterstützen hinterlegte Montagevideos Monteure vor Ort beim korrekten Einbau der Lichtkuppeln und Flachdachfenster.
Klaus Dargahi ist seit über 14 Jahren Geschäftsführer der smart-TEC GmbH & Co. KG und seit über 25 Jahren im Auto-ID-Umfeld tätig. Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium an der Fachhochschule in Augsburg war er bei verschieden namhaften Unternehmen erst im Vertrieb, später als Geschäftsführer tätig, ist jedoch dem RFID-Umfeld treu geblieben.