Vernetzte Lösungen in der Qualitätssicherung

Durch die Kooperation mit ColorWare wurde die Möglichkeit geschaffen, in der Druckvorstufe alle erforderlichen Daten für die inline Spektralfarbmessung mit iPQ-Spectral von BST eltromat vorzubereiten (Quelle: BST eltromat)
Durch die Kooperation mit ColorWare wurde die Möglichkeit geschaffen, in der Druckvorstufe alle erforderlichen Daten für die inline Spektralfarbmessung mit iPQ-Spectral von BST eltromat vorzubereiten (Quelle: BST eltromat) (Photo Credit: Thorsten Ulonska www.ulonska.net)

In der Qualitätssicherung in bahnverarbeitenden Industrien ist BST eltromat ein Treiber des Themas Industrie 4.0. Kernthemen sind wertschöpfungskettenübergreifende Vernetzung der Qualitätssicherung, Integration mit Systemen von Industriepartnern, Nutzung von Echtzeitdaten für Prozessoptimierungen, ressourcenschonende Produktion und stetig optimierte Bedienbarkeit – von Dr. Daniel Bohn

Logo Innivatiuons-OffensiveUm seinen Kunden eine prozessübergreifende Integration seiner Qualitätssicherungssysteme zu ermöglichen, hat BST eltromat verschiedene Vernetzungslösungen entwickelt. Mit ihnen können Kunden des Unternehmens ihre individuellen Prozesse flexibel abbilden. Das Unternehmen hat bereits auf der Labelexpo Europe 2019 den Nutzen aufgezeigt, den die Verbindung des QLink-Workflows für die 100%-Inspektionssysteme der TubeScan-Familie mit Hybrid Software in der Etikettenherstellung und im schmalbahnigen Verpackungsdruck mit sich bringt.

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Die bisherigen Ergebnisse der Zusammenarbeit mit Hybrid Software ermöglichen vereinfachte und verkürzte Rüstprozesse – einschließlich der Qualitätssicherung. Ein Beispiel ist die neue Option des PDF-Abgleichs von Druckaufträgen unmittelbar in Druckmaschinen. Das ist möglich, indem die Druckvorstufe mit Packz von Hybrid-Software PDF-Dateien für die Druckaufträge erstellt, die alle relevanten Parameter einschließlich der Anforderungen an die Inspektion der zu druckenden Jobs enthalten. Ein Highlight: Bei allen Objekten kann es sich um dynamische, also variable Daten wie unter anderem unterschiedliche Barcodes oder alphanumerische – auch randomisierte – Zahlenfolgen handeln. Etikettenhersteller sind schneller denn je im Druck und reduzieren gleichzeitig ihre Makulatur.

Die Bedienungsfreundlichkeit zählt zu den wichtigsten Kriterien, die über die Industrie 4.0-Tauglichkeit von Produktionssystemen entscheiden.

Ebenso hat das Unternehmen schon vor Jahren in Zusammenarbeit mit ColorWare, Hersteller der Farbmanagement-Software MeasureColor, das iPQ-Spektralmodul seines iPQ-Centers mit der Druckvorstufenlösung dieses Industriepartners vernetzt. Das iPQ-Center von BST eltromat umfasst vier nahtlos integrierte High-end-Module für die Steuerung und Kontrolle der Qualität – 100%-Inspektion, Bahnbeobachtung, Farbmessung und Workflow – im Rollendruck, die mit ihrer Funktionalität praktisch alle Anforderungen des Marktes abdecken.

Im Rahmen der Kooperation mit ColorWare wurde die Möglichkeit geschaffen, in der Druckvorstufe alle erforderlichen Daten für die Inline-Spektralfarbmessung mit iPQ-Spectral von BST eltromat vorzubereiten. In der Druckvorstufe werden die Auftragsdaten einmal erfasst. Anschließend stehen sie im gesamten Produktionsprozess zur Verfügung. Die Daten fließen wahlweise in Form von XML- oder JDF-Dateien automatisch in die Qualitätssicherungssysteme ein, so dass diese ohne weitere Bedienereingriffe eingerichtet werden.

Zusammenspiel des digitalen Linien- und Kontrastsensors CLS PRO 600 von BST eltromat mit einem Rollenschneider vom Typ ConSlitter und der integrativen Plattform the@vanced von Kampf Schneid- und Wickeltechnik (Quelle: BST eltromat)
Zusammenspiel des digitalen Linien- und Kontrastsensors CLS PRO 600 von BST eltromat mit einem Rollenschneider vom Typ ConSlitter und der integrativen Plattform the@vanced von Kampf Schneid- und Wickeltechnik (Quelle: BST eltromat)

Converting 4.0 nimmt Fahrt auf

Seit 2017 gewinnt das Stichwort Converting 4.0 kontinuierlich an Bedeutung. Und Mitte November 2019 nahm BST eltromat am vierten Treffen des Converting 4.0-Netzwerks bei Windmöller & Hölscher in Lengerich mit mehr als 100 Besuchern teil. Dieses thematisierte unter der Überschrift „Wertschöpfungskettenübergreifende Effizienzsteigerung“ die Datenkommunikation über Prozessgrenzen hinaus. Auch hier präsentierte BST eltromat Lösungen und Ideen rund um die Integration der Qualitätssicherung mit vor- und nachgelagerten Produktionsprozessen. Dabei zeigte das Unternehmen auf, wie das Zusammenführen von Qualitätsdaten höhere Effizienz und Sicherheit sowie mehr Komfort und Nachhaltigkeit mit sich bringt, sofern die Informationen synchronisiert aufbereitet vorliegen.

Die Erkenntnisse aus der Oberflächeninspektion können in Produktionsprozessen auf unterschiedliche Weise für Optimierungen genutzt werden.

Inspektion und Künstliche Intelligenz

Im Rahmen seiner Kooperation mit SeeOne Vision Technology, Hersteller von Oberflächeninspektionssystemen mit Sitz in Florenz in Italien, verknüpft BST eltromat Informationen aus der Folienextrusion mit Qualitätsdaten aus dem Druckprozess. Die Systeme von SeeOne erkennen bei verschiedenen Materialien wie Folien, metallisierten Folien, Papier oder Karton Oberflächenfehler und klassifizieren diese mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zum Beispiel als Löcher oder Einschlüsse, Insekten oder Schmutz. Die Erkenntnisse aus der Oberflächeninspektion können in Produktionsprozessen auf unterschiedliche Weise für Optimierungen genutzt werden.

Zum Beispiel fließen die Qualitätsprotokolle in den iPQ-Workflow von BST eltromat ein, was Fehler-Interpretationen über Prozessgrenzen hinweg ermöglicht. Unter anderem können die Ursachen unerwünschter Effekte im Druckprozess erkennbar werden, wenn auch in den Qualitätsprotokollen der Folienextrusion im selben Laufmeterbereich Auffälligkeiten dokumentiert sind.

Für BST eltromat ist Integration kein neues Thema. Die Vernetzung seiner Qualitätssicherungssysteme, wie zum Beispiel iPQ-Check für 100% Inspektion, mit anderen Systemen, zählt schon lange zu den Kernaufgaben des Unternehmens (Quelle: BST eltromat)
Für BST eltromat ist Integration kein neues Thema. Die Vernetzung seiner Qualitätssicherungssysteme, wie zum Beispiel iPQ-Check für 100% Inspektion, mit anderen Systemen, zählt schon lange zu den Kernaufgaben des Unternehmens (Quelle: BST eltromat)

Vernetzung und ressourcenschonende Produktion

Die Verpackungsindustrie steht unter enormem Druck, die Ökobilanzen ihrer Produkte und ihrer Produktion zu verbessern und nachhaltiger zu produzieren. Das gilt insbesondere für Hersteller flexibler Verpackungen. Die prozessübergreifende Vernetzung der Qualitätssicherung und ihre Integration mit anderen Systemen kann zur ressourcenschonenden Produktion einen wichtigen Beitrag leisten. Indem sie sowohl die Effizienz als auch die Prozesssicherheit in der Verpackungsproduktion erhöht, hilft sie Verpackungsherstellern, Abfälle zu vermeiden oder zumindest signifikant zu reduzieren. Über die ökologischen Vorteile hinaus sprechen natürlich auch wirtschaftliche Gründe dafür, den Abfall so weit wie möglich zu minimieren.

Darüber hinaus arbeiten die Hersteller flexibler Verpackungsmaterialien unter Hochdruck an neuartigen, zu 100 % recycelbaren Substraten, die aus Monopolymer-Materialien bestehen und die bislang üblichen Multipolymer-Verbundstoffe ersetzen werden. Die neuen Verpackungsmaterialien müssen nicht nur mit der Leistungsfähigkeit und optischen Qualität der bisherigen Substrate aufwarten, sondern im Herstellprozess der flexiblen Verpackungen auch die gleiche Effizienz ermöglichen. [13164]

Schnurstracks zur richtigen Hilfestellung

Die Bedienungsfreundlichkeit zählt zu den wichtigsten Kriterien, die über die Industrie 4.0-Tauglichkeit von Produktionssystemen entscheiden. Mit wichtigen Neuerungen hat BST eltromat im Laufe der vergangenen Jahrzehnte in der Qualitätssicherung in Puncto Bedienkomfort immer wieder Maßstäbe gesetzt. Ein Beispiel ist die intuitive Touch-Bedienung der Regelgeräte seiner Bahnlaufregelungen. Sie gilt heute im Markt als Messlatte für Komfort und Sicherheit in der Maschinenführung. Doch es gibt immer wieder neue Möglichkeiten, die Arbeit der Maschinenbediener weiter zu vereinfachen. Manchmal gelingt das mit vergleichsweise einfachen Ideen, die intelligent umgesetzt werden.

Zum Beispiel stattet BST eltromat die Bedienoberfläche seiner neuen Produkte mit zweidimensionalen QR-Codes aus, die Maschinenführer mit ihren Smartphones scannen können und so direkten Zugriff auf die digitalen Bedienungsanleitungen der Systeme sowie auf Setup-Videos bekommen. Diese Informationen stehen auf der Internetseite des Unternehmens zur Verfügung. Je nachdem, an welchem Punkt der Menüführung die Maschinenführer die Codes scannen, öffnen sich für sie unmittelbar die zugehörigen Seiten der digitalen Bedienungsanleitungen. Dabei erkennt die intelligente Anwendung anhand der Systemeinstellungen der mobilen Endgeräte automatisch, welche Sprachversion sie öffnen muss. Um diese schnelle und unkomplizierte Hilfe bei Fragen abrufen zu können, benötigen die Maschinenführer weder eine spezielle App noch eine Software. Vielmehr funktioniert sie mit jedem mobilen Endgerät mit QR-Code-Scanner. BST eltromat nutzt hier Standardtechnik, um die Bedienungsfreundlichkeit seiner Qualitätssicherungssysteme für Kunden noch einfacher zu gestalten. Auch das ist ein Beispiel dafür, wie das Unternehmen den gesamten Prozess betrachtet und die heute verfügbaren technischen Möglichkeiten im Sinne seiner Kunden ausreizt.

Quelle: BST eltromat

*Daniel Bohn war vor seinem Eintritt im Jahr 2019 bei BST eltromat International Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bergischen Universität Wuppertal. Hier hat er sich u.a. mit der Inline-Spektralmessung befasst. Bei BST eltromat ist er heute als Produktmanager für den Bereich Inline-Spektralmessung sowie Integration- und Vernetzung verantwortlich.