Der Trend zu digitalen Systemen setzt sich durch

Was erwartet die Branche in 2019? (3)

Herbert Knott

Nach einem turbulenten Jahr 2018 mit vielen technischen Innovationen, Konzentrationen bei den Druckdienstleistern, neuen Lieferindustrieunternehmen und zum Teil enormen Preissteigerungen im Materialbereich, ist die Branche gespannt, wie es 2019 weiter gehen wird. Natürlich haben die Unternehmer dazu klare Vorstellungen und Strategien. (3)

Was erwartet uns 2019 und wie stellen wir uns darauf ein? Etiketten-Labels wollte wissen, wie die Unternehmer in das neue Jahr gehen und wo der Fokus des Handelns liegt. Mittels vier Fragen wollten wir einen Rückblick ermöglichen und in die Zukunft schauen. Unsere Fragen:

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  1. Welches waren für Sie die herausragenden Entwicklungen 2018?
  2. Was erwarten Sie von 2019? Wo sehen Sie für Ihr Unternehmen die wichtigsten Innovationen?
  3. Haben Sie vor zu investieren und wenn ja, in was?
  4. Ein Blick auf die Labelexpo. Besuchen Sie die Messe? Was erwarten Sie in Brüssel zu sehen?

Herbert Knott
Miesbach

  1. 2018 war für die Etikettenbranche geprägt von mehreren Einflüssen, welche die globale Vernetzung der Handelsbeziehungen deutlich machten. Und die Abhängigkeiten, weit außerhalb der eigenen Einflussmöglichkeiten, die zum Teil entscheidend die Handlungsmöglichkeiten einschränken. Dass es nicht egal ist „wenn in China ein Sack Reis umfällt“ zeigte der signifikante Engpass bei den Rohstoffen zur Herstellung von Thermomaterial überdeutlich. Eine kräftige Erhöhung der Etikettenmaterial-Preise und die scheinbare Unmöglichkeit, seitens der Etikettendrucker die Kostensteigerungen in angemessenem Maße an ihre Kunden weiterzugeben, engen den Handlungsspielraum ein. Die „Insel der Seligen“ als die die Etikettenbranche in der Druckindustrie lange Zeit betrachtet wurde, hat sich die Viruskrankheit eingeschleppt die im Bogenoffset lange grassierte: Hohe Kapazität bis Überkapazität, auch aus fernen Ländern, bei nahezu stagnierendem Markt. Geprägt war das Jahr ebenfalls von weiteren Übernahmen und Konzentrationen, sowohl auf der Anbieterseite von Farben, Klischeematerial über Etikettenmaterial zu Stanzwerkzeugen, wie auch auf Seiten der Etikettenhersteller. Und diese Entwicklung bringt nicht nur Vorteile für das Marktgeschehen.

„Keinesfalls abgeschrieben sind jedoch die konventionellen Verfahren und hier speziell der Flexodruck.“

  1. Für 2019 ist zu erwarten, dass sich der Trend zu digitalen Drucksystemen fortsetzt. Dabei dürften die Inkjetsysteme überproportional Zuwächse erzielen. Ob voll ausgestattet mit Stanze und Prägeeinheit, Kaschierung und Flexodruckwerk oder als „stand-alone“ mit separater Converting-Einheit, muss nach Auftragsstruktur und dem bestehenden Maschinenpark entschieden werden. Keinesfalls abgeschrieben sind jedoch die konventionellen Verfahren und hier speziell der Flexodruck. Zahlreiche automatisiert ablaufende Arbeitsschritte beschleunigen die „unproduktiven Phasen“ und in der Laufleistung braucht Flexo den Digitaldruck vorerst nicht zu fürchten. Im Workflow wird Industrie 4.0, wenn auch langsam so doch beständig, Einzug in die Etikettenbrache halten. Und hier liegt auch eine der großen Möglichkeiten für das Etikett. Automatisiert ablaufende Prozesse bedingen Steuerung und hier ist von EAN über den QR-Code und NFC zu RFID der Einsatz von Etiketten eine bevorzugte Lösungsmöglichkeit. Als Wachstumsmarkt der Zukunft bietet gedruckte Elektronik, auch als eine der fundamentalen Voraussetzungen zur Ermöglichung von 4.0, große Chancen.4. Die Labelexpo in Brüssel ist die Pflichtveranstaltung für den Etikettenhersteller. Bahnbrechende Neuerungen sind wohl nicht zu erwarten, es sei denn Benny Landa kommt, doch die stetig fortschreitende Entwicklung auf allen Gebieten und speziell im Inkjetdruck sorgt sicherlich wieder für beeindruckende neue Möglichkeiten. Ich werde da sein und lasse mich überraschen.

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